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Lara
Legende
Beiträge: 32580 | Punkte: 35727 | Zuletzt Online: 21.01.2024
avatar
Name
lara!
Geburtsdatum
25. Juni 1999
Beschäftigung
Rpg
Hobbys
Katze streicheln, Klavir spielen, Film schaun und Lesen, dazu natürlich auch zocken und die Welt draußen mit freunden genießen (Im falle das man mich dazu überzeugen kann).
Wohnort
In Meinem Bett, irgendwo im nirgendwo;)
Registriert am:
09.04.2013
Beschreibung


Nach dem Untergang des Svzs 2013, habe ich zur Erhaltung unserer Rpg tätigkeit dieses Rpg Forum gegründet. Seit dem bietet es den verbliebenen Svzlern und neuen Schreibtüchtigen die Möglichkeit sich im Rpg frei zu gestalten.

Bei Fragen zu den Rpgs, zum schreiben oder allgemein zu allem hier, wende dich gerne an mich :)
Geschlecht
weiblich
    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 13.05.2022

      Sylvain nickte bei Mäx worden.
      "Es wird einiges verändern, wenn wir den Schattenprinzen gerettet haben."
      er achtete sehr auf seine Wortwahl. Es gab keinen Konjunktiv, kein hätte, oder würde. Nein, sie würden den Schattenprinzen retten, und den Elfen endlich die Abreibung geben, die sie verdient hatten. Sein Blick schweifte kurz über Samira, seine kleine Elfe. Eigentlich hatte er nichts gegen die Elfen, er hatte bisher keinen schlechten Kontakt mit Elfen gehabt, doch seit der Sache mit den Tierelfen, waren die Elfen in ein sehr schlechtes Licht gerückt. Ihre Überheblichkeit... Wieder schob er die Gedanken hinfort. Immer und immer wieder bogen seine Gedanken in diese eine Richtung ab, als wäre der Punkt ein Magnet und alles würde davon angezogen werden.
      "Viel Erfolg."
      Sylvain sah seinem Bruder nach, wie er davon ging, bevor er sich wieder zu Samira widmete.

      Deliah nickte langsam. Es fiel ihr so unglaublich schwer, nicht einfach in Tränen auszubrechen. Sie würde so gerne sagen, was sie dachte, doch sie vermied es. Sie konnte den Schmerz von Cahara spüren, wahrnehmen, wieviel durch den KOpf der ehemaligen Großmeisterin wohl gehen würde. Sie jetzt anzuschreien und für so vieles verantwortlich zu machen, wofür sie gar nicht verantwortlich war, wollte Deliah nicht. Stattdessen nickte sie erneut.
      "Du bist unsere Familie Cahara, und du hast eine starke Familie uns wird nichts passieren."
      ihre Stimme war gefestigt, all das Zittern war gänzlich daraus verschwunden. Sie ging zum Zelteingang zurück.
      "Ich lasse dich in RUhe, entschuldige, dass ich deine Zeit in Anspruch genommen habe."
      sie wusste nicht wieso sie das sagte, eigentlich wollte sie doch selbst das Zelt am liebsten fluchtartig verlassen und am liebsten wieder auf Firnens Rücken steigen und weg fliegen. Doch sie war vor allem auch müde, und das obwohl der Tag gerade erst begonnen hatte. Sie wollte sich einrollen und für einen Moment das alles vergessen und das konnte sie hier bei Cahara nicht, die sich - für Deliah so banale Dinge - den Kopf zerbrach. Sollte sie doch tun, was sie für richtig hielt, Deliah würde sie nicht aufhalten, wenn sie wieder Großmeisterin werden würde, dann wäre Nikai das nicht mehr, vielleicht würde dass dann endlcih nicht mehr zwischen ihm und Deliah stehen. Am liebsten hätte sie geseufzt. Das Gespräch mit Cahara hatte sie noch mehr aufgewühlt, als sie es für möglich gehalten hatte. Noch immer fragte sie sich, was wohl mit Nikais Kind passiert war. Er hatte es nie erwähnt, nie eine andere Frau als Cahara erwähnt, was war wohl passiert? Ein ungutes Gefühl hatte sich in ihr breit gemacht.
      "Wir sehen uns."
      ohne auf eine Antwort zu warten, hatte sie das Zelt verlassen und hatten den Weg zu ihrem Zelt eingeschlagen. Sie war froh, dass gerade jetzt, ihre Augen trocken zu sein schienen, denn sie wollte nicht wieder weinen, es fühlte sich an, als hätte sie das schon so viel getan. Als sie die Plane ihres eigenen Zeltes zurück schob, sah sie Nikai zunächst gar nicht. Es dauerte Momente, bevor sie ihn wahrnahm. Sie erschrak, bereuhigte sich aber schnell.
      "Nikai, was..?"
      ihr fiel auf, wie gebrochen er aussah. All die schlechten Gefühle, die sie empfand, schob sie bei Seite und trat zu ihm. Sie setzte sich neben ihn und sah ihn an.
      "was ist los?"

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 13.05.2022

      Sylvain sah dabei zu wie Esebian sich zusammen rollte, bevor er den Blick Mäx zuwand. Sein kleiner Bruder schien noch immer ganz aufgeregt, von dem erlebten Flug und Sylvain konnte nicht verhindern, dass er von der guten Laute des kleinen Schattens, angesteckt wurde.
      "Ja, fliegen ist schon wirklich etwas besonderes."
      sein Blick war dem seinen zu Firnen gefolgt. Schon in der Versammlung hatte Sylvain bemerkt, dass Deliah nicht ganz bei der Sache gewesen war.
      "Sie ist noch nicht lange wieder zurück. Sie war bis vor kurzem noch selbst am Hofe der Königin, vielleicht fühlt sie sich schuldig, dass sie Nikais Sohn nicht gerettet hat, als sie dort war."
      Seine worte waren bewusst leiser, sodass nur Mäx und Samira sie hören konnte. Deliah war für ihn ein Rätsel. Seit sie beide im Tempel waren, hatte er faktisch kein Wort mit ihr gewechselt und als sie überstürzt als Abgesandte zu den Elfen gegangen war, hatte das Sylvain selbst verwundert. Um sie rankte sich mehr als ein Geheimnis, dass es noch zu lüften galt.

      Deliah hatte die Lippen unmerklich ein wenig aufeinander gepresst, die Anstrengung, nicht den Schmerz und die Wut, die sie in diesem Moment verspürte, einfach herauszubrüllen, verlangte ihr viel ab, doch sie schaffte es ruhig zu bleiben und Caharas Worten zu lauschen.
      "Ich dachte immer, der Orden wäre das wichtigste für dich."
      ihre Zimmer zitterte fast unmerklich, doch trotzdem setzte sie ab um sich erneut zu fassen.
      "Doch als du Nikai die Leitung überlassen hast, dachte ich wirklich, du hättest dich nun endlich für deine Familie entschieden, für die Familie die dich liebt."
      sie schloss für einige Sekunden die Augen, zwang sich erneut zu Ruhe.
      "Kämpfst du nur mit diesen Gedanken, weil es momentan schwierig ist? Weil die Beziehung zu Sylvain und Arya bröckelt, weil Nathaniel, nicht mehr zuhause ist und weil Draziel sich immer weiter entfernt? Du sagst du würdest Nikai nicht kennen, doch ich bin mir sicher, dass du ihn besser kennst, als jeder einzelne hier. Traust du ihm zu, den Orden zu zerstören?"
      jetzt spürte sie doch deutlicher, wie ihre Stimme zitterte, sie spürte wieder die aufkommenden Tränen, doch erneut überwand sie sie.
      "Wenn du belegten Grund zur Annahme hast, dann wird deine Familie dir vertrauen. Allein, dass du glaubst, sie würden auf Nikais Seite und nicht an deiner..."
      sie brach ab. Cahara hatte all das, was Deliah immer hatte haben wollen, eine Familie die sie liebte, einen Mann, der sie vergötterte, 5 Kinder und sogar ein Enkelkind, die alle ihre Mutter liebten. Sie konnte es nicht fassen, wie Cahara da sprach.

      Draziel hatte für einen Moment geschwiegen, bevor er sich Nikai zugewandt hatte.
      "Ich habe sie auch gebraucht und sie war nicht da."
      antwortete er schlicht und kühler als er es beabsichtigt hatte. Seitdem Nikai zurück war und bei der Schlacht gegen die Rächer, hatte er sich so gefühlt. Er hätte Cahara gebraucht, als Nikai, sein ehemals bester Freund, von den Toten auferstanden, zurück gekommen war und so Caharas Gefühlswelt auf den Kopf gestellt hatte, er hätte ihren Rückhalt gebraucht, ihre Versicherung, dass es nichts gab, worüber er sich sorgen machen musste. Doch stattdessen, hatte er dabei zugesehen, wie ihr Herz ins Straucheln gekommen war. Er schob die Gedanken mit aller Gewalt hinfort. Er wollte nicht darüber nachdenken, sich nicht weiter über passierte Dinge den KOpf zerbrechen, vor allem nicht, wenn er gleich mit Cahara sprechen würde.
      "Das solltest du."
      Gemeinsam gingen sie hinauf zur Stadt, wo sie sich wortlos trennten. Draziel wollte eigentlich mit zielstrebigen Schritten zu Caharas und seinem Quartier gehen, doch wurden seine Schritte aufgehalten, als sein Blick auf Arya fiel, die im Schatten eines Hauses saß, ganz darauf bedacht zu sein, nicht aufzufallen. Draziel ging zu seiner Tochter.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 11.05.2022

      Sylvain genoss für einen Moment die Zweisamkeit, als sie ihm den sanften Kuss auf die Lippen hauchte. Auch zwischen ihnen beiden, standen noch so viele unausgesprochene Dinge, doch es tat gut, diese für einen Moment, mitsamt der anderen Sorgen hinweg zu schieben. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und strich kurz mit den Fingern darüber, bevor er sie losließ und sich ebenfalls löste, als Esebian und Mäx landeten. Er sah dem goldenen Schnitter dabei zu. Noch immer machte er sich Sorgen angesichts der Tatsache, dass der kleine Drache, der Zwilling zu dem größenwahnsinnigen Amazorn war, doch seitdem Esebian bei ihnen war, hatte er Sylvain noch nicht ein einziges mal, an seiner Güte und Herzlichkeit zweifeln lassen. Er hoffte inständig, dass diese Güte auch auf Samira abfärben würde. Erneut vertrieb er den dunklen Gedanken. Wieso musste ihm das immer und immer wieder durch den Kopf gehen, konnte er nicht endlich mal seine Ruhe davon haben?
      "Hat es Spaß gemacht?"
      fragte er seinen kleinen Bruder, als dieser in Höhr Reichweite war. Seine düstere Miene war verschwunden und er zwang sich dazu, all diese schlechten Gedanken und Sorgen um Lily und Samira in die hinterste Ecke hinfort zu schieben.

      Deliah hörte Cahara zu, schwieg und zeigte keinerlei Regung. Sie hatte ihre Hände vor dem Bauhc verschränkt, und sah dadurch beinahe friedlich aus. Wenn man genau hinsah, konnte man allerdings sehen, wie weiß die Haut von der Anstrengung geworden war, mit der Deliah die Hände zusammen presste. Die adern hatten sich klar abgezeichnet. Sie zwang sich dazu eine neutrale, unbeeindruckte Miene aufzusetzen, doch ihr Kopf kämpfte mit dem was Cahara da sagte. Noch immer konnte Deliah den Stich der Eifersucht spüren, als die rothaarige vor ihr, von dem Band sprach, das sie zwischen Nikai und ihr empfunden hatte. Die ehemalige Großmeister und den amtierenden Großmeister verband viel, nichts was Deliah nicht bereits wusste, doch dass hieß nicht, dass es sie nicht noch immer belastete. Lange hatte sie sich doch nur als zweite Wahl für Nikai empfunden. Doch es waren nicht diese Worte, die ihre Gedanken zum rotieren brachten und ihrem Herz einen schmerzhaften Stich verpasste. Es waren die Worte 'ein weiteres Kind verliert', die sie ins Stolpern brachten. Es war als würde ihr Gehirn zunächst nicht verarbeiten wollen, was es gehört hatte und so ließ sie die Worte immer und immer wieder vor ihrem geistigen Auge ablaufen, bis ihr Gehirn langsam begann zu verstehen. Und doch, schien es die Bedeutung der Worte nicht klar erfassen zu können. Konnte das wirklich wahr sein? Wenn es so wäre, hätte Nikai ihr doch sicher davon erzählt, oder? Doch er selbst und auch die Elfenkönigin hatte von einem Schattenprinzen gesprochen. Ihr Sohn war nicht wie ihr Vater, er war kein Schattentöter, er war ein Schatten, so wie sie auch und das musste bedeuten, dass Nikai bereits Vater gewesen war. Auch wenn ihr all die Antworten auf ihre Fragen, so klar vor ihr ausgebreitet worden waren, so fühlte sich Deliah doch nicht in der Lage, akzeptieren zu können. Ging es ihr nicht auch so wie Cahara? Sie kannte Nikai doch eigentlich kaum, sie hatten nur wenig miteinander gesprochen, war ihre Beziehung doch eigentlich nur körperlicher Natur gewesen. War ihr gemeinsamer Sohn nicht das? Ein Auswuchs einer sexuellen Affäre die nie hätte sein dürfen? Sie schluckte nun doch, kämpfte für einige Sekunden mit den aufkommenden Tränen. Sie bezwang sie, blinzelte ein paar mal und sah dann ihre Tante an.
      "Ich verstehe."
      antwortete sie dann leise, beinahe neutral um keinen Einblick auf den Sturm in ihr zu geben.

      Draziel erwiderte die kurze Umarmung bevor er sich löste und dem Blick von Nikai zur Stadt hinauf folgte, noch immer umspielte das kleine Lächeln seine Lippen, doch es schien für einen Moment wie festgefroren.
      "Ihr wird gehörig das Lachen vergehen."
      das lächeln war ein wenig breiter geworden und der vereiste Moment war verflogen. Er wand seinen Blick von der Stadt ab und straffte die Schultern.
      "Ich werde zu Cahara gehen."
      so ganz bereit war er dafür nicht. Noch immer war er mehr als nur wütend auf seine Frau, doch sie war genau dass, seine Ehefrau und Mutter seiner Kinder, das war das wichtigste.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 06.05.2022

      Tara konnte förmlich spüren, wie er unter ihren Bewegungen wärmer wurde. Das war wohl eine der Sachen die sie so an Fabi liebte, sie konnte seine Wärme spüren, das Feuer in ihm lodern sehen. Nur zu bewusst war sie des dünnen Hemdes, das nur eine kleine Schicht zwischen ihr und seiner nackten Haut bildete. Das feurige Glühen in seinen Augen, ließ ihr Herz höher schlagen, sie konnte deutlich spüren, wie ihr Puls sich vor Aufregung beschleunigte.
      "Nein, weiß ich..."
      hatte sie antworten wollen, als er sie näher an sich zog. Sie unterbrach die Worte. Nun konnte sie sein Atem wirklich deutlich spüren, denn seine Brust hob und senkte sich gegen die ihre. Ihr wurde warm, von dem Feuer dass er ausstrahlte. Als er sie schließlich hochhob, wirkte sie für einen Moment ganz überrascht, fing sich aber schnell wieder, schlang die Arme um seine Hüfte, um sich selbst ein wenig abzustützen und sah auf ihn hinab. Dieser Mann, mit seinen feuerroten Spitzen und dem lodernden Feuer in den bernsteinfarbenen Augen, den sie so abgöttisch liebte. Ein verliebtes Lächeln hatte sich auf ihre Züge geschlichen, als sie sich zu ihm nach unten beugte. Sie hatte die Hände unterhalb seiner Ohren platziert und spielte mit einer Haarsträhne.
      "Achja?"
      hauchte sie leise, noch immer mit diesem unschuldigen Ton in der Stimme.

      Sylvain konnte bei ihren Worten ein Seufzen nicht unterdrücken. Ja, er verstand Nikai, viel zu gut vermutlich. Er hätte und würde auch heute noch, alles für seine kleine Lily tun, auch wenn sie durch die Liebesmagie von Kira gezeugt worden war, so war sie sein Kind und es gab wohl niemanden auf dieser Welt, den er mehr liebte, als die kleine Magierin. Mit Ausnahme, der grünhaarigen Elfe, die in diesem Moment vor ihm stand. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, ließ die Gefühle der Angst und der Verzweiflung zu, die er damals verspürt hatte, als er Lily gerettet hatte. Es verschlug ihm für einen Augenblick den Atem, doch als er die Augen wieder öffnete, waren sie ganz klar.
      "Ja, das würde man."
      bestätigte er leise. Kurz meinte er, eine Spur Eifersucht in Samiras Worten gehört zu haben. Nur zu gerne, hätte er irgendetwas getan um Samiras Schmerz zu lindern. Doch Lily war nun mal seine Tochter und nicht ihre. Sie war von Samira aufgezogen worden und so wie Draziel und Cahara, Eltern für ihn waren, so war Samira das auch für Lily. Doch so wie ihn das Blut von seinen Zieheltern trennte, so war es bei Lily nicht anders. Noch immer hatte er mit der kleinen Magierin nicht über die Tatsache geredet, dass sie nicht Samiras Tochter war. Er war sich sicher, dass sie das bereits ahnte. Lily war klug und er konnte nicht wirklich viel von ihr verbergen und trotzdem grauste es ihn davor, dieses Gespräch zu führen, wollte er doch das Band das Samira und Lily verband, auf keinen Fall gefährden.
      "Ich hoffe es."
      seine Antwort war lauter als die Worte zuvor, als hätte er sich gefasst. Er legte seine Hand auf die ihre, die sie auf seine Wange abgelegt hatte, drehte dann den Kopf und hauchte einen Kuss darauf.
      "Das weiß ich."
      ein kleines, fast unscheinbares, dankbares Lächeln hatte sich auf seine Züge gelegt.
      "Danke."

      Deliah hatte schweigend Caharas Worten zugehört, sie konnte sehen wie eine Träne sich löste und sich ihren Lauf bahnte, bevor Cahara sie energisch weggestrichen hatte. Deliah konnte spüren, wie Mitleid für die rothaarige vor sich, in ihr aufkam. Das Verhältnis zwischen ihrer Tante und ihr, war nicht immer gut gewesen, doch trotzdem hatte sie sich immer mit ihr verbunden gefühlt. Sie war nun mal ihre Familie und mit Eron die einzige die sie besaß. Ihre Gedanken stolperten und sie sah zu Boden. Das stimmte nicht. Sie hatte nun Familie, sie hatte einen Sohn in den Fängen der Elfenkönigin.
      "Ich bin froh, dass du hier bist."
      noch immer sah Deliah zu Boden, fixierte mit den Augen etwas, dass nur sie sah, und starrte so ein wenig ins leere. Bevor sie zweimal blinzelte und den Blick wieder hob.
      "Wir... Ich brauche dich hier."
      ihre Stimme war leiser geworden. Wollte sie das wirklich tun? Wollte sie Cahara von dem letzten Puzzleteil erzählen? Cahara war damals für sie dagewesen, an dem Tag in der Tyrannenfeste, bei Coles und Liaras Hochzeit, als sie erfahren hatte, dass sie schwanger war. Sie wusste nicht, ob die ehemalige Großmeisterin Nikai den Kopf abreißen würde, doch sie hoffte inständig, dass dem nicht so wäre. Cahara würde Nikais Schmerz verstehen, sie hatte ebenfalls Kinder und würde Nikai nicht in Fetzten reißen, oder? Das kleine Oder ließ sie für einen Moment zweifeln, doch sie schob diesen Zweifel hinfort.
      "Wirst du uns nach Levia begleiten?"

      Über Draziels Lippen wanderte ein kleines Lächeln. Die beiden ehemaligen besten Freunde waren erwachsen geworden, jeder auf seine Weise. Sie hatten viel erlebt, waren gebrochen worden und wieder aufgestanden um immer und immer weiter zu machen. Und nun waren sie, auf dem Schlachtfeld der gewonnen Schlacht, mit dem sie ein ganzes Volk hatten befreien können. Er legte die Hand auf den Unterarm von Nikais Arm, bevor er ihn mit sich nach oben zog.
      "Ich halte dir den Rücken frei."
      es waren einfache Worte, beinahe plump formuliert, doch Draziel konnte deutlich spüren, wie eine Gänsehaut sich auf seinem Rücken ausbreitete. Auch früher, hatten sie oftmals Rücken an Rücken gekämpft. Nikai war der Mann gewesen, dem Draziel ohne zu überlegen, vollkommen blind, seinen Rücken hatte anvertrauen können, und das ihn dieses Gefühl nun auch erfüllte, bestärkte ihn.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 05.05.2022

      Tara setzte eine unschuldige Miene auf, konnte aber ein verwegenes Lächeln nicht unterdrücken.
      "Ich weiß nicht wovon du redest."
      sie strich ihm sanft, zärtlich aber doch einen Hauch neckisch über die Brust und lächelte dann.
      "Ich bin ganz unschuldig."
      bei ihren Worten hatte sie kurz ihrer Hand zugesehen, wie sie noch immer über seine Brust strich, bevor sie sich wieder seinem Gesicht widmete. Dieser Mann, machte sie wirklich verrückt, auch nach so langer Zeit noch und auch nach dem sie so viel schlechte Sachen zusammen erlebt hatten, war sie ihm noch immer voll ergeben.

      Sylvain seufzte leise bei ihren Worten, sie hatte ja recht. Selbst die Schlacht zur Befreiung der Tierelfen war nicht unbeschadet an ihnen vorbei gezogen, sie hatten Verluste verkraften müssen, es gab viele Verletzte und die Magier kamen kaum hinterher mit der Heilung der Verletzten.
      "Ich weiß nicht, wie er sich das vorstellt."
      er wand für einen kurzen Moment den Blick ab und ließ ihn über die provisorische Zeltstadt schweifen. Sie waren wenige, selbst wenn jeder der hier anwesenden mit kämpfen würde, waren sie noch immer zu wenige, um Levia angreifen zu können, oder?
      "Ich glaube die Schlacht wird ein Selbstmordkommando... Und trotzdem habe ich Nikai meine Teilnahme zugesagt."
      der letzte Teil war wesentlich leiser, wie als wollte der blonde Schatten nicht, das Samira ihn genau verstand. Der Gedanke in der Schlacht umzukommen plagte ihn schon seit der Versammlung, doch vielleicht waren es Samiras Worte die ihn zweifeln ließen. Hätte er Lily zuliebe nicht lieber nicht hierher gehen sollen? Er dachte an Mäx und Arya, die Zwillinge waren nur ein Jahr älter als seine Tochter und trotzdem begleiteten sie Nikai in seine Schlacht. Lily würde alleine klar kommen und schließlich gab es noch Samira. Der grünhaarigen Elfe würde sicher nichts passieren, oder?

      Deliah hatte den Kopf ein kleines bisschen schief gelegt, bevor sie herein getreten war. SIe ließ die Zeltplane hinter sich herunterfallen und sah dann zu Cahara. Auch wenn die ehemalige Großmeisterin es zu verbergen versuchte, Deliah konnte deutlich sehen, dass sie geweint haben musste und das vermutlich nicht wenig, so aufgequollen und rot wie ihre Augen waren. Ein sorgenvoller Ausdruck hatte sich auf ihr Gesicht gelegt.
      "Was ist los?"
      auch in ihrer Stimme zeichnete sich die Sorge ab.

      Draziel hatte bei Nikais Worten den Blick abgewandt, er hatte wieder auf die ehemaligen Scheiterhaufen gesehen und sich kurz vollkommen darin verloren. Von toten Brüdern und Schwestern und von Kampfgefährten war nun nichts mehr übrig, als Asche, die bei dem Wind über die Ebene geweht wurde. Nikais Worte schmerzten ihm, vielleicht weil er trotz allem nicht an ihre Wahrheit glauben konnte, oder vielleicht auch, weil sie wahr waren und er trotzdem das Gefühl hatte, das Cahara und er sich entzweiten. Nie hatte er jemanden mehr auf der Welt gewollt als Cahara. Sie war sein Lebensmittelpunkt gewesen und als er damals zu den Rebellen gegangen war, hatte er gedacht sein Herz würde das nie verkraften können. Doch sie hatten sich wieder gefunden, hatten 3 wundervolle Kinder und 2 Adoptivkinder und waren glücklich, oder? Er wollte gerade zur Antwort ansetzten, als Nikai mit schmerzerfülltem Blick zu Boden ging. Sofort war er bei ihm, ungeachtet der Sachen die zwischen den Freunden standen, waren sie doch noch immer da, alte Freunde, vielleicht sogar beste Freunde, die einfach nur unterschiedliche Wege gegangen waren. Er kniete sich vor ihm hin, konnte diese schmerzerfüllten weitaufgerissenen Augen deutlich vor sich sehen.
      "Lass den Schmerz raus."
      seine Stimme war ruhig. Früher hätte er sich wohl nicht so kontrollieren können, doch heute war er Vater, er hatte Gefühlsausbrüche erlebt, war selbst das ein oder andere mal an seine Grenzen gestoßen. Er war gewachsen, an den Erlebnissen, die er hatte erleben können und war dadurch zu einem weiseren Mann geworden. Und trotzdem fühlte er sich gerade zurück versetzt, in die Zeit im Orden, als es nur Cahara und Nikai in seinem Leben gegeben hatte, in der die beiden mächtigen Schatten ihre Gabe nicht hatten zurück halten können und sie das ein oder andere mal aus ihnen heraus gebrochen war. Draziels Gabe hatte ihn schon immer zu einem guten Ausgleich gemacht, er war immun gegen viele Formen der Gaben und so hatten ihn heraus brechende, unkontrollierte Gaben, zumeist nichts anhaben können.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 04.05.2022

      Tara lächelte in den, dann doch noch länger andauernden Kuss, hinein und schmiegte sich für einen Moment an ihn. Beim Wort Dämomenprinz konnte sie den bitteren Nachgeschmack beinahe im Mund spüren. Chizu, Syerens Ehefrau, bildete auch heute noch eine rege Erinnerung an die Zeit, als sie Fabi kennen gelernt hatte. Nicht gerade eine Zeit an die Tara sich gerne zurück erinnerte. Weder für sich noch für Fabi. Der zweite Kuss ihres Freundes vertrieb diese Gedanken aber schnell.
      "Entspannung klingt gut."
      hauchte sie leiser, bevor sie ihn noch ein weiteres mal, viel neckischer als noch zuvor, küsste.
      "Was schwebt dir so vor?"
      sie konnte nicht verhindern, dass ihre Worte anzüglich klangen.

      Sylvain sah für einen Augenblick Esebians goldenem Schuppenkleid hinterher, bevor er selbst die Schulterstraffte. Mäx war Draziel so unglaublich ähnlich, umso älter er wurde, umso mehr schien die Ähnlichkeiten zwischen den beiden, aufzukommen. Er widmete sich der grünhaarigen Elfe vor sich.
      "Es war ein aufwühlender morgen."
      bestätigte er schließlich nachdenklich.
      "Nikais Sohn, ist in der gewalt der Elfenkönigin."
      gab er Samira nun doch die Antwort die sie hören wollte. Er achtete darauf, möglichst leise zu sein, sodass eventuelle neugierige Zuhörer, ihn nicht verstehen konnten.
      "Er stellt ein Truppe an Freiwilligen zusammen, die mit ihm in die Schlacht reißen."

      Der grüne Schatten Firnens fiel auf den Marktplatz und schließlich landete der große Drache, legte die Flügel an, legte den Stachelbesetzten Schwanz, über seine Vorderklauen und ließ Deliah bequem absteigen.
      D://Danke Firnen//
      Deliah strich dem Drachen, sanft über die Flanke, woraufhin sie ein leises Glockenspiel hören konnte, bevor sie sich auf die Suche nach Arya machte. Sie fand den kleinen Wildfang in ihrem Zelt, unzufrieden auf und ab gehend. Nur kurz besprach sich der rothaarige Schatten mit ihrer Nichte, bevor sie dabei zusah, wie Arya einen kleinen Brief an Askas Bein band und der Vogel schnell im Himmel kleiner wurde. Erst dann verabschiedete sich Deliah und ging in ihr eigenes Zelt, wo einsam und verlassen, die einzelne Rose auf dem Bett lag. Sie strich über das Lacken, bevor sie die Rose hochnahm und daran roch, sie duftete süßlich, doch keineswegs penetrant. Mit dem Daumen, strich sie über eine Dorne, bevor sie die Rose zurück auf ihren Platz legte und mit eiligen Schritten ihr Zelt verließ. Nur wenig später, hielt sie vor Caharas Zelt an, auch ohne ihre geübten Attentäter Ohren, hätte sie das Schluchzen wohl bemerkt. Zögerlich, schob sie die Zeltplane beiseite.
      "Cahara?"
      ihre Stimme war sanft, als wollte sie ihre Tante auf keinen Fall verletzten.

      Draziel vermied es noch für einen Augenblick Nikai anzusehen, bevor er den Blick vom Himmel abwandte und nun doch wieder auf seinen alten Freund richtete. Auch ohne Fähigkeiten wie Cahara oder Nikai zu besitzen, konnte er sehen, was für ein Sturm in Nikai loderte. Vielleicht war es gerade diese Tatsache und der Schmerz in seiner Stimme, der ihn bitter lächeln ließ.
      "Lass es nicht dazu kommen. Ich habe 3 Kinder groß gezogen, ich weiß nicht ob ich das Babyalter noch einmal überstehe."
      er wusste nicht wieso ihm dieser Scherz so leicht über die Lippen kam, vielleicht lag es an der Verbindung der beider Schatten, die auch nach all den Jahren noch immer so stark war, trotzdem was alles zwischen ihnen passiert war. Das Lächeln verschwand allerdings so schnell wie es gekommen war.
      "Du bist dir deiner Macht über Cahara nicht bewusst, wie es scheint."
      er schafft es nicht ein leisen, beinahe gequälten Seufzer, zu unterdrücken.
      "Du wirst immer einen Platz in ihrem Herz habe. Ihr Herz gehört genauso dir, wie mir."
      seine Worte waren geschwängert von der Bitterkeit, die er empfand. Und trotzdem gingen im Nikais Worte nicht aus dem Kopf. 'Alles verloren', sollte das etwa bedeuten das? Vor Draziels geistigem Auge setzten sich förmlich die Puzzleteile zusammen, die ihm zur Vervollständigung dieses Rätsel bereits gegeben worden waren. So gerne hätte er Nikai aufmunternde Worte gesagt, ihm gesagt dass dieser Schmerz besser werden würde. Doch er hatte noch kein Kind verloren, er wusste nicht wie es sich anfühlte, außerdem war er sich sicher, dass dieser Schmerz, nie ganz weggehen würde.
      "Dein Verlust tut mir leid."
      seine Stimme war leise geworden.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 03.05.2022

      Für Tara klangen Fabis Worte wie Musik und sie konnte nciht anders als zu lächeln. Auch nach so vielen Jahren, schafften es solche Worte noch immer sie mit einem Hochgefühl zu erfüllen, welches ihr Herz höher schlagen ließ. Sie erschauderte unter dem Kuss den er auf ihre Lippen hauchte und nahm sich die Zeit ihn kurz, zärtlich zu erwidern und ihn so an ihre Lippen zu binden.
      "Das klingt wunderbar."
      sie zog eine Grimasse.
      "Ich glaube auch, dass wir schneller in Levia sind, als uns beiden lieb ist."
      inständig hoffte sie es, dass die Selbstmordtruppe, wie Fabi sie so schön benannt hatte, nicht ihre Hilfe benötigte, doch eine ungute Vorahnung, hatte sich schon seit der Sitzung in ihr breit gemacht.

      Sylvain nickte langsam, als würde er während dem Nicken über Mäx worte Nachdenken.
      "Die Verbindung unserer Eltern ist stark, ich bin mir sicher, dass sie sich wieder zusammen raufen werden, mach dir keine Sorgen."
      versuchte er seinen kleinen Bruder aufzumuntern, doch so richtig glaubte er selbst nicht daran. Er hatte viele Streits von Cahara und Draziel miterlebt, doch diese Eiszeit, die seit Nikais Auftreten zwischen ihnen stand, war auch an ihm nicht ungesehen vorbei gezogen.
      "Ich verstehe."
      Das war also eine der Fähigkeiten, die es hieß ein Schattenblut zu sein, von reiner Abstammung. Was wohl passiert wäre, wäre er, der leibliche Sohn von Cahara und Draziel. Vermutlich wäre er der neue Großmeister geworden. Sofort schlug er sich die Gedanken aus dem Kopf. Er hätte kein Interesse daran gehabt, er konnte ja an Nikai sehen, wie man von diesem Amt aufgefressen wurde. Als Samira auf ihn zugerannt kam, verschwand auch der Rest der Gedanken aus seinem Kopf und er konzentrierte sich auf die Elfe.
      "Neugierig wie eh und jeh."
      zog er seine Freundin auf und sah zu Esebian, dem er kurz über die schimmernden Schuppen strich.

      Mariko hörte die WOrte Syerens, wie als lägen sie in weiter Ferne.
      "Ich schaff das."
      hauchte sie leise. Sie konnte spüren, den Tribut einforderte. Sie versuchte dagegen anzukämpfen, sie wollte so gerne noch mehr sagen, doch ihr Körper versagte ihr diesen Dienst und sie ging hinüber in einen traumlosen Schlaf.

      Draziel hörte Nikai zu. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, die Hand, vor Nikais Blick verborgen, unterbewusst zur Faust geballt. Er war kein Mann, der ausrastete, aus der Haut fuhr oder Leute anschrie. Normalerweise bewahrte er einen kühlen Kopf und schaffte es auch in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Doch sowohl Cahara als auch Nikai, hatten beide die Fähigkeit, eben diese Ruhe in lodernde Flammen zu verwandeln. Nur zu gerne hätte er Nikai noch einmal die Nase gebrochen, für all das was er mit Cahara und ihm gemacht hatte, seitdem er wieder da wahr. Für all die Zeit, die er mit ihr verbracht hatte, als er das nicht konnte. Doch er blieb ruhig und sah seinen ehemaligen Freund nur an, bevor er nach einiger Stille schließlich doch ganz ruhig antwortete:
      "Deliah hat meine Kinder praktisch mit groß gezogen, ihr Kind nun seinem Schicksal zu überlassen, könnte ich nicht mit mir verantworten."
      es klang kühler und harscher, als er es gewollt hatte, doch vielleicht waren es einfach seine Gefühle, die so aus ihm heraus sprachen.
      "Würde es nur um dich gehen, Nikai, würde ich meine Frau und vor allem meine Kinder schnappen und nach Hause gehen."
      irgendwo in seiner Brust konnte er etwas schmerzen spüren. Er schloss die Augen, konzentrierte sich für einen kurzen Moment auf diesen Schmerz und drehte sich dann um, widmete seinen Blick auf den ehemaligen Scheiterhaufen vor sich. Der Wind wehte noch immer um seine Beine und ließ den roten Umhang leicht wehen.
      "Ich wünschte, es wäre die Wahrheit."
      ergänzte er schließlich, sehr viel leiser und weniger kühl, als die worte zuvor.
      "Ich wünschte, du wärst mir nach all der Zeit und dem Schmerz den du Cahara zugefügt hast, egal."
      er schaffte es nicht sich zu Nikai umzudrehen, stattdessen war sein Blick hinauf in den Himmel gegangen, wo Firnen noch immer über ihnen seine Bahnen zog.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 03.05.2022

      Tara konnte deutlich spüren wie die Anspanngen ein wenig von den Schultern ihres Freundes Abfiel. Sein Seufzen sorgte dafür, dass sie den Kopf schief legte.
      "Vermutlich."
      antwortete sie leise. So war es doch schon immer gewesen, sie hatten keinen Einblick in die Verhaltens und Denkens weißen der Großmeister gehabt, selbst Zero, der ihr Näher gewesen war, als die anderen Großmeister, hatte so viele Geheimnisse vor ihr gehabt. Vielleicht war es die Bürde, die die Machthabenden Trugen, und die sie alleine Schultern mussten.
      "Du hast ja recht."
      sie hatte eine weile gezögert, bis sie schließlich ruhig geantwortet hatte. Trotzdem lag ein Hauch Schmerz in ihrer Stimme. Nur zu gerne wäre sie nun einfach nach Hause in den Schattentempel gereist, hätte all die Grausamkeiten hinter sich gelassen, doch er hatte recht, und das wusste sie genau. Sie waren nicht in den Krieg gezogen um die Tierelfen nun wieder ihrem Schicksal zu überlassen. Kurz schweifte ihr Blick über die Elfenkinder die mit Esebian spielten und sie konnte es nicht verhindern, dass ein Lächeln über ihre Lippen tanzte.
      "Danke, dass du da bist."
      hauchte sie schließlich leise. Es war nicht relevant ob er es hörte, doch sie hatte in diesem Moment einfach das Gefühl gehabt, es aussprechen zu müssen. Sie schmiegte für einen Moment ihren Kopf noch ein wenig mehr an ihn, bevor sie ihre Hand um seine hüfte schlang.

      Sylvain hörte ihm schweigend zu und nickte dann, er verstand seinen kleinen Bruder gut, er war zum Wohl der Familie in Lakena geblieben. Er dachte an ihre Eltern. Vermutlich hätten sie es nicht verkraftet, alle ihre Kinder in so kurzer Zeit an den Tempel und dadurch auch an Nikai verloren zu haben und trotzdem hatte sich der blonde Schatten auch schon gefragt, ob es für Arya nicht besser gewesen wäre, wäre ihr Zwilling bei ihr gewesen.
      "ich glaube es ist gut, dass du bei ihnen geblieben bist."
      sprach der Schatten schließlich seine Gedanken aus und sah zu seinem kleinen Bruder.
      "Es gibt viel, was zwischen den dreien passiert ist, ich denke mehr, als wir vermuten. Aber ich schätze, dass wird sich auch nicht einfach so klären."
      ein leicht besorgter Blick hatte sich auf sein Gesicht gestohlen, als er gesehen hatte, wie Mäx sich die Arme gerieben hatte.
      "Alles in Ordnung?"
      Mit den Augen suchte er die Umgebung nach Samira ab, mit ihrer grünen Haarmähne, war sie doch oftmals nicht zu übersehen. Er entdeckte Esebian und schließlich konnte er auch Samira ausmachen.

      Mariko konnte deutlich spüren, wie ihr Körper zur Ruhe kam, auch wenn in ihr noch immer der Sturm tobte. Syerens Stimme tat gut, es schien ihre Kopfschmerzen ein wenig in den Hintergrund zu drücken und spätestens als Nikais Gabe die ihre so zwanghaft zurückdrängte, beruhigte sie sich. Sie fühlte sich wie erschlagen, als hätte sie wochenlang nicht geschlafen und letzten Endes, hatte ihre Gabe ihr das wohl auch angetan. Trotzdem öffnete sie flatternd die Augen spaltbreit, als Nikai zum Zelteingang ging.
      "Ich..."
      sie musste abbrechen, da ihre Stimme versagte und sie Mühe hatte, überhaupt hörbar zu sein.
      "Ich."
      fing sie erneut an, räusperte sich, schloss die Augen und öffnete sie schwerfällig wieder.
      "werde dich auch begleiten."
      schaffte sie es dann schließlich. Ihre Stimme klang, als hätte sie Monatelang nicht gesprochen und sie war auch nur mit Mühe zu verstehen. Sie konnte spüren wie ihr Körper schwächer wurde und sie ins Kissen zurück sank. Vielleicht war es aber auch die Erleichterung, dass sie diese Worte hatte sagen können.

      Irgendwo im Hintergrund ihrer Gedankenspirale, konnte Deliah ein Geräusch wahrnehmen, wie ein Glockenspiel. Wie als würde sie aus einem langen Schlaf erwachen, öffnete sie die Augen. Die Sonne blendete sie hell, so nah war sie an ihr, noch immer schienen ihr Tränen über die Augen zu laufen, denn zumindest konnte sie die Nässe an ihren Wangen spüren. War sie etwa ohnmächtig geworden oder war sie einfach so in ihrer Gedankenspirale versunken gewesen, dass sie sich jetzt nicht mehr richtig daran erinnerte was passiert war.
      F://Willkommen zurück//
      hörte sie Firnens Glockenspiel in ihrem Kopf. Erst jetzt verstand Deliah, dass es Firnen gewesen sein musste, der sie aus ihrer Trauer gezogen hatte. Sie schmiegte sich noch ein wenig mehr an ihn und strich ihm über das Grüne Schuppenkleid.
      D://Danke.//
      Firnen ließ seinen Flug ein wenig sinken, sodass sie wieder in niedrigere luftgefilde kamen, in der Deliah das Atmen leichter fiel.
      D://Glaubst du wir können ihn retten?//
      F://Wir werden alles in unserer Macht stehende tun.//
      Sie bemerkte deutlich, dass der Drache ihrer Frage auswich, doch trotzdem beruhigten sie seine Worte ein wenig. Sie schloss wieder die Augen, doch dieses mal nicht um sich der Spirale hin zu geben, sondern einfach um sich auf das Gefühl von Firnens warmen Schuppen zu konzentrieren, und seine Bewegungen die sie bei jedem Atemzug und Flügelschlag, spüren konnte.

      Draziel war gedankenverloren über das Schlachtfeld gegangen. Doch trotzdem hatte er Nikai schon von weitem bemerkt, vielleicht weil sie gemeinsam aufgewachsen und trainiert wurden und er jeden Schritt des Großmeisters kannte, fast als wären es seine eigenen. Sie waren wie Brüder gewesen und wäre Cahara nicht gewesen, wären sie das wohl heute noch. Langsam drehte er sich zu dem schwarzhaarigen Schatten um, sein roter Mantel wehte in dem leichten Wind, der über die Ebene zog. Rot war immer seine Farbe gewesen, so wie schwarz die Farbe von Nikai gewesen war.
      "Übermut, trifft es eher."
      antwortete er, kühler als er es beabsichtigt hatte. Noch immer schwirrten in seinem Kopf die Erlebnisse der vergangenen Stunden herum, die, die alten Erinnerungen nur aufgewirbelt hatten. Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Jugend, die Draziel nur zu gerne hatte vergessen wollen. Lange Zeit hatte er nicht über Nikai nachgedacht, nach seinem Tod war der ehemalige Rebellenanführer natürlich in tiefer Trauer gewesen, Nikai war sein bester Freund gewesen, auch wenn sie Konkurrenten gewesen waren. Doch nachdem er Cahara geheiratet hatte und sie mit Cole und den Rächern beschäftigt waren, hatte er keinen Gedanken an den jetzigen Großmeister verschwendet. Seit Nikai zurückgekehrt war, schien sein Unterbewusstsein nun alles aufzuarbeiten, was es in den vergangenen 22 Jahren nicht verarbeitet hatte.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 02.05.2022

      Tara konnte förmlich spüren, was in ihm vorging, vielleicht lag es aber auch daran, dass sie ihn schon so lange kannte. Sie konnte erkennen, wenn ihn Gefühle plagten und so konnte sie deutlich die Wut vor sich sehen.
      "Ich vermisse Zero... Meinen Vater auch."
      hauchte sie nach einer kurzen Stille. Noch immer hatte sie es nicht gewagt in der Totenhalle der Großmeister mit ihrem Vater zu reden, vielleicht hätte sie einfach zu viel Angst davor ihn nochmal zu sehen. Zero hatte ihr am Sterbebett offenbart, dass er ihr Vater war, nachdem er sie Jahrelang wie eine Ziehtochter behandelt hatte. So gerne hätte sie mehr Zeit mit dem ehemaligen Großmeister verbracht. Nachdem ihr Mentor ums Leben gekommen war, hatte sie lange das Gefühl gehabt keine Familie zu haben, dass hatte sich schlagartig geändert, als sie in sein Leben gelassen hatte. Der Feuerbändiger war ihre Familie, ihre einzige Familie. Fast unbewusst, kuschelte sie sich ein wenig in seinen Arm.
      "Ich versteh dich. Die Gründe seiner Entscheidungen erschließen sich mir einfach nicht, das war schon bei Amtsantritt so."
      sie seufzte unterbewusst.
      "Wir sollten einfach nach Hause gehen."

      Sylvain seufzte leise bei Mäx Worten.
      "Unsere Schwester hat sich stark verändert, nachdem du sie zuletzt gesehen hast."
      versuchte er zu erklären. Obwohl sie beide im Orden lebten, hatte Sylvain nicht viel Zeit mit Arya verbracht. Zunächst hatten sie noch einmal pro Woche miteinander geredet und die Zeit genossen, doch die Abstände zwischen den treffen, waren immer größer geworden und so hatte er bis zum Aufbruch zur Befreiung der Tierelfen, wochenlang nichts von Arya gehört oder gesehen.
      "Du hast für dich selbst entschieden, ich denke Papa wird genauso stolz auf dich sein, wie ich."
      er lächelte Mäx aufmunternd an.
      "Na dann komm, gehen wir zu Samira."
      noch immer hatte er dieses aufmunternde lächeln auf den Lippen.

      Deliah nickte nur als Antwort und sah für einen kurzen Moment voller Reihe zurück zum Saal, bevor sie ohne ein weiteres Wort zu Firnen ging. Sie strich dem großen, grünen Drachen über die Flanke, bevor sie behände Aufstieg.
      //Lass uns einfach ein wenig fliegen.//
      sagte sie in Gedanken und schon war der grüne Riese vom Boden abgehoben. Dabei riss er durch den Auftrieb beinahe zwei Zelte und einige unachtsame leute von den Füßen. Schnell war die Stadt unter ihnen ganz klein geworden. Deliah schmiegte sich an den großen, warnen Drachen-Hals und schloss die Augen. Sie merkte nicht einmal, dass sie zu weinen. begonnen hatte. Hier oben war sie allein, frei von Zuschauern, vor denen sie Angst haben musste, dass sie ihre Trauer sehen konnte, frei von den Ketten denen Nikais und ihre Verbindung unterlag. Sie konnte spüren, wie ihr Körper zitterte, obwohl ihr nicht kalt war. An allem war die Schuld. Sie hätte das mit Nikai beenden sollen, noch bevor es angefangen hatte, sie hätte ihm sagen sollen, dass sie schwanger war, doch vor allem hätte sie ihren Sohn niemals in Teskana zurück lassen sollen. Sie konnte spüren wie eine erneute Tränenwelle über ihren Körper hinab rollte und sie erschauern ließ.
      F://Es ist nicht deine Schuld//
      Die beruhigenden Worte des grünen Drachens stießen wie auf Granit. Zu tief versunken, war sie in diesem, alles einnehmenden Schmerz. Würde sie jemals soviel wert in Nikais Leben haben wie Cahara? Sie war die Liebe seines Lebens, eine Tatsache die Deliah schon immer Schwierigkeiten bereitet hatte. Sie hatte sich damit abgefunden und er hatte gesagt, dass er sie liebte. Sie, Delilah und nicht Cahara. Oder? Die zweifle nagten wieder an ihr, trieben die klauen Tief in ihr Fleisch und sorgten nur dafür, dass die Abwärtsspirale ihrer Gedanken immer weiter hinab führte.

      Draziel war mit schnellen Schritten zu Caharas und seinem Zelt gegangen, hatte sich seinen roten Mantel geechnappt und ihn übergeworfen, bevor er mit schnellen Schritten zum Tor gegangen war. Er war nach draußen auf das Schlachtfeld gegangen, erst dort war er stehen geblieben. Er hatte sich umgesehen, noch immer glommen die großen Feuer von der Totenverbrennung, doch von den meisten Scheiterhaufen, war nur noch ashe geblieben. Draziel ging ruhig und vollkommen lautlos an ihnen vorbei und hing seinen Gedanken nach. Am liebsten würde er noch immer zurück gehen, mit Nikai und vor allem Cahara reden, doch er tat es nicht. Er gab nach, wie immer, er ergab sich ihrer Macht, wie immer. Am liebsten hätte er geschrieen, doch kein laut kam ihm über die Lippen. Als er damals den Orden verlassen und zu den Rebellen gegangen war, hatte er Nikai und Cahara zurück gelassen. Er hatte gewusst, was sein weggehen verursachen würde, hatte gewusst, dass er Cahara an den schwarzhaarigen Schatten verlieren würde. Doch dann war er im Kampf gegen die Elfen gestorben und Cahara war zu ihm gekommen. Was wäre nur passiert, wäre Nikai am Leben geblieben, hätte Cahara sich dann überhaupt für ihn entschieden? Wenn er ehrlich war, wäre sie bei Nikai doch viel besser aufgehoben gewesen, oder ? Sie waren beide mächtige Gabenträger aus den königlichen Blutlinien der Schatten. Er dagegen war nichts weiter als ein einfacher Soldat. Ein Fußsoldat im Leben zweier Könige, wie ein Bauer auf einem Schachbrett...

      Mariko nahm nur entfernt mit wie Syeren sie in ihr Zelt brachte und hinlegte. Als ihre Sinne von seinen Fähigkeiten vernebelt wurden, konnte sie deutlich spüren, wie ihr Körper sich entspannte, doch es war ihr Kopf, der noch immer rotierte, ihre Gabe, die wie Ausgehungert, nach Blut lechzend an ihr nagte. Ihr atem ging noch immer flach, doch sie schien sich zunehmend zu beruhigen.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 01.05.2022

      Viele der Mitglieder erhoben sich nach Nikais Worten wortlos und verließen das Zelt. Auch Draziel der beinahe fluchtartig den Raum verließ. Vielleicht war es das Gefühl Mal wieder von seiner Frau ausgeschlossen zu werden, welches ihn so schnell gehen ließ. Draußen angekommen seufzte er leise, atmete tief durch und ließ sich die Kühle Luft um die Nase wehen. Cahara und er hatten drei leibliche Kinder, Nathaniel war 19 Jahre alt, und doch hatte die rothaarige Schönheit noch immer Geheimnisse vor ihm. Am liebsten wäre er zu ihr gegangen, hätte gesagt dass er sich nicht Ausschließen lassen würde, doch natürlich tat er es nicht. Stattdessen ließ er es zu, der Beobachter zu sein, den Cahara wohl nie in alles einbinden würde. Er atmete noch einmal tief, zwang sich die Gedanken wegzuschieben und sah sich dann nach seinen drei Kindern um, auf die er geduldig und mit weniger ernster Miene wartete.

      Sylvain hatte Draziel kurz nachgesehen, bevor er sich ebenso wortlos wie die anderen erhoben hatte und zu den Zwillingen gegangen war.
      "Lasst uns gehen."
      raunte er den beiden zu. Er warf einen letzten Blick auf Cahara. Ein bitterer Geschmack, hatte sich in seinem Mund breit gemacht, vielleicht lag es daran, dass auch nach einer Zeit, in der Cahara nicht mehr Großmeisterin war, noch immer alle nach ihrer Pfeife tanzen mussten. Er hatte irgendwie gehofft, dass sich dieses Verhalten irgendwann ändern würde, doch Natürlich wurde er Bitter enttäuscht. Gemeinsam mit den Zwillingen verließ er das Zelt.
      "Das waren schöne Worte Mäx."
      er sah seinen kleinen Bruder an und Wuschelte ihm dann durchs Haar.
      "Ich bin sehr stolz auf dich."
      er sah ihn kurz an. Seit der Woche von Coles Krönung hatte er seinen kleinen Bruder nicht gesehen, es schien ihm als wäre seitdem eine Ewigkeit vergangen und mäx war erwachsen geworden.
      "Kommt ihr klar? dann gehe ich zu Samira."
      er wartete geduldig ihre Antwort ab, in Gedanken aber schon bei der grünhaarigen Elfe.

      Arya hatte ihren Bruder fast Geschockt angesehen, als er seine kleine Rede vor der Versammlung vorgetragen hatte. Nicht weil sie nicht ebenfalls mitkommen wollte, sondern weil sie seine Worte und Formulierungen sich verdammt dämlich in ihrem Kopf anhörten. Sie zwang sich dazu, nichts zu sagen und erhob sich dann schweigend, als die anderen es ebenfalls taten. Sie sah kurz zu Nikai und dann noch flüchtiger zu ihrer Mutter, bevor sie mit ihren Brüdern das Zelt verließ. Sie blieb aber nicht dort, sondern winkte den beiden zu, als Sylvain gerade mit Mäx sprach und verschwand dann wortlos in der Menge.

      Deliah hätte gerne gesagt, dass sie geschockt war, als Cahara die Versammlung unterbrach, doch sie war es nicht wirklich. Irgendwo in ihr nagte es an ihr, dass die beiden alleine mit einander reden würden, doch sie kümmerte sich nicht weiter um das Gefühl, sondern erhob sich, als Syeren sie anstupste und ging mit ihm gemeinsam zu Mariko. Gemeinsam mit dem Schatten Schleiften sie Mariko nach draußen. Der weißhaarige Schatten wirkte noch immer leichenblass, ihre Augen flatterten Nur, als sie nach draußen getragen wurde, als würde sie nicht viel davon mitbekommen. Deliah Wand sich vor dem Saal an Syeren.
      "Kommst du ohne mich klar?"
      sie senkte ihre Stimme.
      "Ich glaube nicht, dass sie mein Gefühlschaos in ihrer Nähe gebrauchen kann."
      hauchte sie dann nur noch und sah sich um, als wollte sie sich vergewissern, dass niemand sie gehört hatte.

      Mariko spürte kaum, wie sie herum geschleift wurde, die Worte von Deliah dagegen nahm sie schon deutlicher war, sie konnte spüren, wie ihre Gabe rebellierte, wie sie noch immer danach lächzte ihre Fangzähne in den Schmerz zu schlagen und ihn einfach in sich aufzunehmen. Es waren Tage wie diese, die Mariko ihre Gabe mehr alls alles anders auf der Welt, verabscheuen ließ. Warum konnte sie nicht einfach teleportieren, oder telekenisse, oder ein Element bändigen, wieso musste sie gestraft sind mit dieser Gabe, die alles von ihr abverlangte und die sie schon immer so sehr plagte.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 28.04.2022

      Draziel spürte die Blicke der Anwesenden nur allzu deutlich auf sich, als er seine Worte gesprochen hatte, und ganz besonders, die von Cahara. Vielleicht war es doch an der Zeit seiner Frau zu erzählen, was er erfahren hatte. Wenn er recht überlegte, war es aber wohl besser, wenn er da bis nach der Versammlung hinauszögerte, und es dann am besten weit von Nikai entfernt tat. Er konnte nicht einschätzen wie Cahara reagieren würde, doch zumindest vermutete er, dass sie noch immer nicht in den Gedanken des Schattenkönigs herum gestöbert hatte, sonst würde sie sich wohl anders verhalten, oder? Kurz fiel sein Blick auf seine zwei Jüngsten, förmlich konnte er die Anspannung zwischen ihnen beiden spüren, und es schmerzte ihm, die Zwillinge so zu sehen. Vielleicht hätte er doch darauf bestehen sollen, das Arya mit zu ihnen nach Lakena zurück käme, doch der kleine Wildfang schien fröhlich zu sein, als wäre sie am richtigen Platz. Es schien förmlich, als hätte Nikai zumindest eine rothaarige Schönheit aus Draziels Leben entführen können, auch wenn es nicht Cahara war und Arya technisch gesehen, eher rotbraune Haare hatte. Er vertrieb die Gedanken und konzentrierte sich wieder, wodurch er mitbekam, wie Fabi das Zelt verließ.

      Tara schluckte schwer als Fabi gesprochen, sich erhoben und das Zelt verlassen hatte. Sekunden vergingen, in denen nichts das Zelt erfüllte, außer Stille, bevor sie sich schließlich erhob. Sie sah zu Nikai und schluckte. Sie war ihm dankbar dafür, dass er hier war, dass er die Schattenkrone trug, und nicht sie. Dass er ihren und den Wunsch ihres Vaters respektiert hatte. Viel dieser Dankbarkeit glänzte in ihren Augen.
      "Es tut mir leid."
      hauchte sie mehr in die Richtung des schwarzhaarigen Schattens, bevor sie sich räusperte.
      "Wenn du fällst, braucht der Schattenthron einen neuen König. Du sagtest, das ich diese Lücke füllen muss."
      ein schmerzliches Lächeln umspielte ihre Lippen.
      "Also tu mir bitte den Gefallen, rette den Schattenprinzen und komm zurück zum Orden."
      mit diesen Worten folgte sie Fabi nach draußen, wo sie ihn schließlich einholte und seine Hand in die ihre nahm, sie strich mit dem Handrücken darüber. Sie beide hatten bereits drei große Schlachten geschlagen und überlebt, sie war froh, dass nicht noch eine dazu kam.

      Erons verfolgte das Geschehen, wie immer schweigsam und mürrisch. Sein Blick lag auf seiner Schwester, wusste er doch was sie beschäftigte, auch wenn sie es ihm nicht gesagt hatte. Er war ihr Zwilling und so richtig gab es wohl keine Geheimnisse, die sie wirklich vor ihm verbergen konnte.
      "Ich schließe mich ebenfalls an."
      war schließlich das einzige, was er wie so oft, völlig gefühlsneutral, sagte. Er war nicht aufgestanden, hatte Nikai auch nicht angesehen, sondern stattdessen Deliah, die ihn mit einem dankbaren Blick bedachte, bevor sie wieder zu Nikai sah. Eron dachte an Luca und an seine Tochter, welche zuhause auf ihn warteten. Inständig hoffte er, dass er zu ihnen zurückkehren würde. Vielleicht wäre es kluger nicht mit in die Schlacht zu ziehen, doch er konnte es seiner Schwester nicht antun, sie alleine gehen zu lassen. Er war ihr Bruder, es war seine Aufgabe.

      Sylvain hatte die Arme vor der Brust verschränkt und dem ganzen zugehört. Er war erstaunt, als sein Vater der erste war, der sich dem Suizide Squard anschloss. Weniger überrascht war er allerdings von Fabis Weggang. Schon in den Ratssitzungen war ihm der Hass des Feuerbändigers gegenüber Nikai aufgefallen. Er dachte an Lily und an Samira und an Caharas Worte die sie ihm entgegen geschleudert hatte, als sie erfahren hatte, dass er sich zum Ratsmitglied hatte machen lassen. Sein Blick fiel auf seine Mutter, die zu seiner Verwunderung bisher noch nichts gesagt hatte, war sie doch sonst immer so vorlaut und konnte kaum Still sein, wenn es darum ging in wichtigen Angelegenheiten ihre Meinung kund zu tun. Ihr Schweigen jetzt verunsicherte ihn viel mehr, als wenn sie aufgestanden wäre und Nikai ordentlich die Leviten gelesen hätte. Wusste sie mehr als er und wollte deshalb nichts sagen? Was ging wohl in ihrem Kopf vor? Nur zu gerne würde er nun mit Samira reden, sie fragen wie sie sich entscheiden wollte. Wieder blitzen ihre Worte von der Krönung durch seinen Kopf, die ihn seit der Krönung tag für tag verfolgten. 'meine Krone' hatte sie gesagt. Es fühlte sich an, als wären sie seitdem unterbewusst auseinander gedriftet, vielleicht lag es an ihm, dass er diese Tatsache nicht vergessen konnte. Er zwang den Gedanken beiseite, es war nicht der richtige Augenblick um darüber nachzudenken, schließlich erhob er sich und sah zu Nikai.
      "Auch ich werde mich diesem Kampf anschließen."
      er wollte noch so viel mehr sagen, dass es ihm eine Ehre war, dass Nikai ihn in den Rat geholt hatte, dass er ihm dieses Vertrauen gegeben hatte, ihn als jüngstes Ratsmitglied der Geschichte einzusetzen. Doch stattdessen nickte er Nikai nur zu, bevor er sich setzte, inständig hoffend, dass es nicht die falsche Entscheidung war, und vor allem das Samira ihn nicht einen Kopf kürzer machte.

      Arya verfolgte die Reden mit großen Augen, sie wusste nicht ob sie etwas sagen durfte, beließ es deshalb einfach dabei auf ihrem Stuhl sitzen zu bleiben und nacheinander den Leuten dabei zuzuhören, wie sie sich der Sache anschlossen oder nicht. Ihr Blick fiel auf ihre Mutter, bevor sie hastig wegsah, in der Hoffnung, das Cahara nicht mitbekommen hatte, dass sie sie beobachtet hatte. Seit der Ausbildung mit Nikai war sie stärker geworden, lernte langsam ihre Gabe unter Kontrolle zu halten, doch noch lange nicht war sie fähig so einfach Gedanken lesen zu können, vor allem nicht die ihrer Mutter. Nur zu gerne, hätte sie gewusst, was in ihrem Kopf vorging.

      Mariko hatte die Gespräche schweigend, und mit geschlossenen Augen verfolgt. Sie hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten, atmete flach und kämpfte damit nicht ohnmächtig zu werden. Ihre Gabe rotierte in ihrer Brust, lechzte nach den Schmerzen die sie von Deliah und Nikai empfing. All die Schmerzen, von denen ihre Gabe sich nährte und sie Mariko, von ihnen heraus auffressen wollte. Die Schmerzen pulsierten förmlich vor ihrem Auge, schrien sie förmlich an, dass sie ihnen helfen sollte. Der Gedanke, dass ein Mensch solche Schmerzen überhaupt ertragen konnte und trotzdem noch vor ihnen allen stehen konnte, mit solch einer Kraft wie Nikai sie ausstrahlte, bewunderte sie. Selten, hatte sie solch einen Schmerz geballt in einer Person wahrnehmen können. Nur zu gerne hätte sie gesprochen, ihnen beiden gesagt, dass sie ihre Sache unterstütze, doch es gelang ihr nicht, die Augen zu öffnen, geschweige denn den Mund aufzumachen, zu gefangen war sie von diesen Schmerzen, die ihrem zierlichen Körper, alles abverlangten.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 28.04.2022

      Draziel hätte gelogen, wenn er sich wirklich gewundert hätte, dass Cahara nur so kurz nach ihm durch den Zelteingang trat und sich zu ihm setzte. Er schenkte ihr ein kurzes lächeln und strich ihr dann zärtlich über die Hand als sie sich setzte, bevor er sich wieder auf Nikai vor sich konzentrierte. Ohne sich eine Gesichtsregung zu erlauben, hatte er den worten des Schattenkönigs gelauscht, und sich dann zurück gelehnt. In seinem Kopf ging er noch einmal die Informationen durch. Natürlich war ihm aufgefallen, dass Nikai, Cahara das gesamte Gespräch über beobachtet hatte. Ein zweites mal, ging er in Gedanken durch, was der schwarzhaarige Schatten gesagt hatte. Es war nicht möglich, dass Cahara ihm ein Kind verschwiegen hatte, sonst wäre Nathaniel ihr gemeinsamer, erster Sohn kein Schattenjäger. Doch von wem... Seine Gedanken brachen ab, als sein Blick an Deliah hängen blieb. Die rothaarige hatte den Kopf gesenkt, auch wenn sie es wohl versuchte zu verbergen, konnte Draziel den Schmerz sehen, beinahe spüren, der von ihr ausging. Er sah weg, ertrug es nicht, sie anzusehen und sah dann zu Cahara, nahm ihre Hand in die seine und strich mit dem Daumen über sie, um Kraft aus ihrer Verbindung zu ziehen.
      "Auf mich kannst du zählen."
      sprach er schließlich als erster und sah auf zu Nikai. Er hatte nicht gedacht, dass er jemals zusammen mit dem Schatten in einen Krieg für dessen Sohn ziehen würde. Es war noch nicht so lange her, dass er Draziel, Nikai die Nase gebrochen hatte, wegen seiner Verbindung zu Deliah und nun, stand er hier vor ihm, den Schmerz so deutlich ins Gesicht geschrieben. Er wollte noch mehr sagen, doch er beließ es dabei, Nikai zuzunicken und sich zurück zu lehnen und anderen das Wort zu überlassen.

      Deliah hatte während der gesamten Rede von Nikai vehement auf ihre ineinander verschränkten Hände in ihrem Schoß gestarrt. So schaffte sie es, die wieder aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Es war wohl wirklich keine Idee hier vor all den Ratsmitgliedern und all den Leuten mit Rang und Namen in Nawaria in Tränen auszubrechen. Jeder mit auch nur ein wenig Grips, würde wohl eins und eins zusammen zählen und verstehen, wer die Mutter des Schattenprinzes war, wenn sie hier und jetzt in Tränen ausbrach. Nur einen Augenblick hob sie den Kopf, ließ ihren Blick über die Würdenträger Nawarias und ihre Ratskollegen schweifen, bevor sie ihn wieder senken ließ.
      //Bleib stark//
      Sie zuckte fast ein wenig zusammen, als sie Firnen in ihren Gedanken hörte. Sie war froh, über die Verbindung zu dem grünen Riesen, der nur wenig entfernt, noch immer auf dem Marktplatz zusammen gerollt lag.
      //Danke.//
      antwortete sie ihm, ihre Verbindung schenkte ihr Kraft, wie als würde sie die Wärme des Drachens von innen heraus wärmen. So schaffte sie es tatsächlich ihren Blick noch einmal zu heben und ihn gehoben zu lassen. Für einen Moment suchte ihr Blick den von Nikai, weshalb sie bemerkte, dass er Cahara anstarrte. Sie verstand ihn und tatsächlich spürte sie, unerwarteterweise, keinen Stich. Vielleicht weil es gerade jetzt, alles so unwichtig schien. Ja, er hatte ihr das Herz gebrochen, hatte Jahrzehntelang, ihre Tante geliebt und ja, sie Deliah, war ihm verfallen, doch alles schien so weit entfernt, so unwichtig. Vor ihrem inneren Auge konnte sie das Gesicht ihres Sohnes sehen, als sie ihn nach der Geburt in den Armen gehalten hatte. Ihn wegzugeben, war das schwerste gewesen, was sie jemals getan hatte und nun, hatte sie dieser Fehler heimgesucht. Sie vertrieb den Gedanken, sie konnte sich später noch Schuld geben, doch für den Moment, war sie hier und jetzt und es ging das Leben um ihr Kind, um ihren kleinen Schattenprinz. Erneut ließ sie ihren Blick über die anderen wandern, blieb an jedem einzelnen hängen bevor sie zu Nikai sah.

      Arya hatte ihrem Mentor aufmerksam zugehört. Als er die drei Tücher mit den Tributen aus der Box gezogen und vorgestellt hatte, hatte es sie schließlich doch für einen Augenblick den Atem verschlagen. Sie hatte gar nicht gewusst, das Nikai Vater war, wieso hatte ihr Mentor das nicht erzählt. Sie zwang sich dazu, nicht zu schmollen, obwohl es ihr in diesem Moment gar nicht so leicht fiel und widmete sich dem beobachten der anderen. Sie sah für einen Augenblick zu ihrem Bruder, der vor sich Block und Stift gelegt hatte. Es war schon länger her, dass sie ihren Zwilling gesehen hatte, und unweigerlich fragte sie sich, ob sie noch den selben Draht zueinander hatten wie früher. Sie waren auseinander gedriftet und es schien Arya als hätten sie nun nichts mehr gemein.

    • Lara hat einen neuen Beitrag "Schattentempel 2" geschrieben. 28.04.2022

      Deliah war in ihr Zelt zurück gekehrt und hatte sich aufs Bett gesetzt. Für einen Moment, hatte sie einfach dort gesessen und einfach ins leere gestartet. Noch immer gingen ihr soviele Gedanken durch den Kopf. Mit den Fingern massierte sie kurz über ihre schmerzenden Schläfe und seufzte tief, bevor sie sich doch erhob, sich frisch machte und neu anzog. Im Spiegelbild auf der Wasseroberfläche besah sie sich kurz, sie sah trotz allem müde aus, die Sorgenfalten hatten tiefe Furchen in ihre Stirn hinterlassen, sie seufzte ein zweites Mal, und strich sich noch einmal über die Stirn, bevor sie ihre Haare kämmte und anschließend nur die vorderen Strähnen nach hinten Band. Nikai mochte ihre offenen Haare lieber, dass hatte er vor so langer Zeit zu ihr gesagt. Eine Zeit in der es keinen Krieg gegeben hatte, keinen Tierelfen die gerettet werden mussten, kein Kind, kein Schmerz und kein Leid. Es hatte nur die beide gegeben und diesen unglaublichen, atemberaubenden Sex, der ihr noch jetzt den Atem verschlug. Ihre Gedanken schweiften ab, zu dem Tag als sie erfahren hatte, dass sie schwanger war, wie sie sich Gefühlt hatte, als ihr nur wenig später, das Herz heraus gerissen hatte, wie sie sich Gefühlt hatte, als sie den kleinen in Thalias Arme gelegt hatte, bevor sie auf Firmen geklettert war und sich von ihm abgewendet hatte. Sie schluckte, spürte erst jetzt das die Tränen, von denen sie gedacht hatte, dass sie bereits versiecht waren, ihr wieder über die Wangen liefen. Nur kurz ließ sie diesen Schmerz zu, der ihr Herz schmerzhaft zusammen drückte, bevor sie sich die Tränen energisch von den Wangen wischte, die Schultern straffte und über das schwarze Mieder strich. Sie hatte sich, nicht für ein Kleid entschieden, sondern stattdessen für eine schwarze Hose, mit schwarzer Bluse und Mieder. Ihre offenen roten Haare Welten auf ihre Schultern. Sie trug selten schwarz, doch für diesen Moment, fühlte es sich richtig an. Sie sah nicht zurück, als sie ihrem Spiegelbild und dem Zelt den Rücken zukehrte und sich zum Versammlungssaal aufmachte.

      Draziel sah auf die schlafende Cahara hinunter, strich ihr zärtlich die roten Haare hinters Ohr und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich für die Ratsitzung erhob und sich anzog. Noch einmal ging sein Blick auf Cahara, die so unschuldig schlummerte, bevor er fast beiläufig über seine Schulter strich. Sie war vollständig geheilt worden, doch trotzdem plagte ihn ein Phantomschmerz, der ihn an die zwei Schläge erinnerte, die er Nikai verpasst hatte. Länge Jahre waren die beiden Schatten beste Freunde gewesen, bis sie schließlich durch die Liebe zu Cahara auseinander getrieben worden waren. Ein Seufzen kam über seine Lippen, als er wieder zu seiner Frau sah. Vielleicht hätte er Nikai nicht schlagen sollen. Er hatte ja recht, deliah war eine erwachsene Frau und er war nicht für sie verantwortlich. Sie war vernünftig genug, für sich selbst zu sorgen. Er würde sich bei Nikai entschuldigen. Angezogen machte auch er sich fertig und verließ das Zelt.

      Arya hatte die Feiern des erfolgreichen Kampfes am gestrigen Abends Beobachtet ohne richtig daran teilzunehmen. Stattdessen hatte sie auf einer Mauer gesessen und sich ganz genau umgesehen und alles analysiert. So war sie auch Zeugin von der Hinrichtung des Elfenherolds geworden, noch immer sah sie das spritzende Blut lebhaft vor ihren Augen. Doch nicht weil sie es abgeschreckt hatte, oder sie Angst davor hatte, sondern einfach weil es sie so verdammt interessiert hatte.
      Die Nacht war viel zu schnell vorbei gegangen, als sie früh erwachte, sich streckte und dann aufsprang. Vielleicht würden sie bald zurück zum Tempel reisen und sie könnte endlich wieder richtig mit Nikai trainieren. Noch immer war sie so enthusiastisch wie am Tag als sie in den Tempel gekommen war. Angezogen und ihre Haare wie üblich zu einem eher unordentlichen etwas zusammen gebogen, machte sie sich auf zum Saal. Dort war bereits der größte Teil der Versammlung eingetroffen.

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Lara
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