*Amaya spürte einen Blick auf sich ruhen. Ihr Bauchgefühl sagte ihr sie sollte so schnell wie möglich von hier verschwinden. Andererseits sagte irgendwas in ihr sie sollte froh sein. Bei dem Gedanken schreckte sie leicht auf und schüttelte energisch den Kopf. Das war sie nicht mehr, sie hatte sich verändert sie konnte die letzten sieben Jahre nicht zurück drehen.*
//Ich muss schnell hier weg...//
*Entschlossenen Schrittes machte sie sich auf den Weg aus der Stadt.*
*Maja sah ihr nach.* //Sie wird niemals durch die Magische Mauer kommen, die soldaten des Königs werden sie nicht durchlassen!// *sie seufzte leise und schlich dann weiter durch die Schatten bis zu einem kleinen verborgenen Gasthaus in das sie ging, sie ging nach oben zu ihrem Zimmer und suchte dann ihre Waffen zusammen.*
*Etwas missmutig sah Amaya zu den Soldaten hoch. Eine Stimme in ihr grölte sie solle sie töten doch Amaya unterdrückte das aufkommende Gefühl sofort wieder.*
//Es muss doch einen anderen weg heraus geben...//
*Unzufrieden sah sie sich um, um einen Schwachpunkt zu finden.*
*Maja schärfte ihre kleinen silbernen Dolch und stand dann auf, sie holte ihre Tasche und verbarg sie unter ihrem Umhang bevor sie wieder nach draußen huschte.*
*Inzwischen hatte Amaya eine mögliche Stelle für ihren `Ausbruch´ gefunden. Sie brauchte nur noch ein kleines Ablenkungsmanöver, aber das sollte nicht all zu schwer sein. Überlegend sah sie sich um, entdeckte aber keine einfache Möglichkeit. Sie wollte unnötige Aufmerksamkeit unbedingt vermeiden aber das schien nicht möglich zu sein.*
//Entspann dich.... Sie war es sicherlich nicht, also brauchst du dir keinen Stress zu machen.//
*Um sich zu beruhigen atmete sie ein paarmal noch ein und aus.*
"Sie war es nicht, kein Grund zur Sorge."
*Diesmal hatte sie es ausversehen laut ausgesprochen, allerdings war das ziemlich egal sie stand versteckt in einer Seitengasse und ihre Stimme war viel zu fein um sie als bedrohlich oder gefährlich wahrzunehmen.*
*Maja hörte die Stimme und schloss die Augen an eine Wand angelehnt.* //Sie ist es, diese Stimme würde ich immer erkennen// *sie atmete tief ein um sich irgendwie wieder zu beruhigen, doch so ganz gelang ihr es nicht, sie ertappte sich dabei wie ihre Hand zu ihrem Dolch wanderte, als sie es merkte zog sie die Hand sofort zurück.*
*Zähne knirschend sank sie auf den Boden an der Wand zusammen. Sie musste sich unbedingt beruhigen, unter ihrem Kleid zog sie einen kleinen verzierten Dolch hervor. Sie fuhr mit ihren Fingern jede einzelne Verzierung entlang.*
"Und wenn sie es doch war."
*Was sollte das seit Jahren hatte sie keinen ihrer Freunde wiedergesehen. Sie hatte inzwischen mehr Leuten das Leben genommen, als das sie jemals möglich war zu retten, wie es eigentlich ihr Wunsch gewesen war.*
//Ich bin nicht mehr die Amaya die sie kannten.... Also warum mache ich mir sorgen?//
*Ihre trüben smaragdgrünen Augen sahen in den Himmel, vielleicht würde sich Mutter Natur doch noch erbarmen und ihr ein Zeichen, eine Antwort, auf ihre Fragen geben.*
*Maja seufzte und sah ebenfalls in den Himmel, Wolken zogen herauf, es waren dunkle Gewitterwolken, Maja seufzte erneut leise und erhob sich dann sie sah erneut in den Himmel, Gewitter war schlecht, Blitze würden die Schatten tilgen und Maja würde sich zurück ziehen müssen bevor der Sinnflutartigen Regen einsetzte.* //Ich habe mir das nur eingebildet sie war das nicht!// *sie schlug leise gegen eine Wand was man durch einen Donnerschlag zum glück nicht hörte.* //Hör auf soviel zu denken Maja, du must dich auf das konzentrieren was vor dir liegt!//
"Was soll das Zeichen, Mutter... Das mein Leben schwarz und schlecht wird... Das wusste ich auch schon ohne dieses Zeichen..."
*Ein hysterisches Lachen stieg aus ihrer Kehle. Sie würde sich unterschlupf suchen müssen bevor es anfing zu regnen. Hatte sie nicht vorhin eine Wirtschaft gesehen? Vielleicht sollte sie sich dorthin zurück ziehen. Schnellen Schrittes ging sie aus der Gasse und stieß mit einer Person zusammen.*
*Maja schaffte es gerade noch sich auf den Beinen zu halten.* //Verdammt// *dabei war ihr Dolch herunter gefallen schnell hob sie ihn wieder auf und ging ein paar Schritte zurück sie sah Amaya an und stockte.* //Amaya...//
*Für einen kurzen Moment taumelte Amaya etwas, dann stand sie wieder sicher. Ihre Augen weiteten sich in Schock und Überraschung wen sie angerempelt hatte.*
"Maja..."
*Es war nur ein leises Flüstern, im nächsten Moment wollte sie sich umdrehen und ihre Beine in die Hand nehmen, doch sie stolperte über Majas Dolch. Fluchend richtete sie sich etwas auf. Es fing an zu regnen, der Regen brannte leicht auf den frisch aufgeschürften Wunden.*
*Maja hob sofort ihren Dolch auf und sah Amaya an.* "Amaya." *in ihren Augen funkelte etwas tief vergrabenes doch als sie sich kurz abwandte war es wieder verschwunden. Sie sah Amaya an.* //Sie ist es, oh gott sie ist es// *alles von damals überkam sie wie eine Flutwelle und sie musste zweimal blinzeln, der Regen durchnässte binnen Sekunden ihren Umhang und ihre Haare darunter. Ihre Blonden wirkten fast schwarz als die Kapuze sich im Wind blähte und von ihrem Kopf rutschte. Ihre Hand suchte ihren Schwertknauf nur um etwas zu haben an das sie sich festhallten konnte um nicht davon zu schwimmen. Gedanken über Lawrence und Beeren überfluteten sie, Gedanken an ihre schreckliche Wunden und immer wieder Amaya.*
*Kurz blitzte Schmerz in Amayas Augen auf. Alles was sie verloren hatte, unwiederbringlich. Sie schloss die Augen, wünschte sich sie würde träumen, doch als sie die Augen wieder öffnete war Maja immer noch da.*
"Es ist lange her... Nicht war?"
*Noch immer war ihre Stimme fein und sanft und doch fehlte in ihr die Freude und Wärme die früher einmal in ihr gelegen waren. Etwas unsicher stand sie auf, jetzt hatte sie es wieder geschafft ihre kalte Maske aufzusetzen, die sie die letzten sieben Jahre als ihr Gesicht ausgegeben hatte.*
*Maja sah Amaya an.* "Ziemlich lange." *ihre Stimme war ähnlich kalt, sie hatte alles herzliche verloren und wirkte wieder der Gebrochenen Frau die sie vor so vielen jahren gewesen war, als Amaya und die Zwei Männer sie am Strand mit einer gefährlichen Wunde gefunden hatten. Sie strich über den Schwertknauf.* //Soviel ist passiert//
*Für einen ganz kurzen Moment war Amaya mit Sorge um ihre damalige Freundin überflutet. Sie benahm sich genauso wie damals als sie sich kennengelernt hatten. Sie war also nicht als einziges an dieser Welt zerbrochen.*
"Du scheinst... dich etwas verändert zu haben..."
*Sie flüsterte es zwar nur, aber ihr zur Seite gerichteter Blick sollte die Sorge und die Wärme die in diesem lag verstecken. Amaya konnte es nicht fassen, sieben jahre lang war sie skrupellos gewesen, keiner hatte sie erreicht und ein paar Augenblicke die sie mit Maja teilte, vermochten das Eis zu schmelzen das sie seit Jahren umgab. Angespannt schluckte sie.*
*Maja sah sie an, ihre augen waren trüb als sie antwortete, ihre Stimme war klar aber sie klang als ob sie 1000 jahre hinter sich hätten.* "Du dich auch." *immer noch streichelte sie ihren Schwertknauf, er war in Form einer Blüte gearbeitet, und erinnerte sie immer an glückliche Zeiten.*
*Maja seufzte.* "Das dachte man und durch die Liebe zu einer Frau wurde es nur noch schlimmer." *Sie sah Amaya an.* "Ich habe dich vermisst alte Freundin." *Gab sie dann schließlich zu sie sah sie an, das Funkeln war in ihre Augen zurückgekehrt, ihre Hand hatte sich von ihrem Schwertknauf gelöst und sie sah Amaya weiter an.*
*Für einen kurzen Moment war Amaya still. Sie war einfach zu überrascht als das sie etwas antworten konnte. Für einen kurzen Augenblick dachte sie, das sie das Recht hatte auch etwas Glück zu haben.*
"Das ist die Maja die ich kennengelernt habe... Ich habe dich auch vermisst..."
*Vielleicht gab es für sie ja doch noch einen Grund weiter zu leben, ohne sich ewig vorwürfe machen zu müssen.*
"Wir sollten wirklich langsam unterschlupf suchen, sonst werden wir nicht nur krank sondern vielleicht sogar entdeckt."
*Das letzte flüsterte sie mehr, und durch ihre feine Stimme und den starken Regen war es kaum zu hören.*
*Maja dachte nach.* "Es gibt eine kleine Taverne hier in der nähe, ich habe dort ein Zimmer, dort hin können wir gehen." *sie zog ihren Umhang wieder tief in die Stirn und wartete dann auf Amayas Antwort.* //Es erinnert mich so stark an damals, das alles hier//