Lakena ist die Hauptstadt von Nuvaka, ein Reich das von weiten Wiesen mit vereinzelten Baumgruppen übersät ist. Nuvaka weißt ein mildes Klima auf mit wechselnden warmen und kalten Winden. Es ist wie alle Hauptstädte ein Handelszentrum mit großen Märkten. Dies ist auch ein Ausweichtread.
Torald setzte den Humpen ab und schmetterte ihn auf den Tresen, dass es spritzte, wischte sich den Bierschaum aus dem Bart und rief dem Wirt zu: "Noch eins!". "Meint ihr nicht, ihr habt bereits genug gehabt?" knurrte der Wirt. "Mein Freund, so viel Bier könnt ihr gar nicht in euren Kellern haben, dass ich genug hätte!" Er wusste selbst, dass er maßlos übertrieb, doch jetzt interessierte ihn nur ein weiterer Humpen, um seinen Durst zu löschen. Ein zierliches Schankmädchen schob sich hinter ihm vorbei durch die Menge der saufenden Seemänner und hoffte, nicht bemerkt zu werden. Torald dreht sich ihr zu und hieb ihr mit der flachen Hand auf den Hintern. Die junge Frau zuckte vor Schreck und Schmerz zusammen, sodass sie beinahe die Humpen in ihren Armen fallen ließ. "So junges Fleisch und das hier?! Ihr müsst wahrlich gesegnet sein, Schankwirt!" lachte Torald. Dann wandte er sich wieder dem Tresen zu. "Apropos junges Fleisch! Ich sehe da, ihr bratet Hähnchen über dem Feuer. Gebt mir eins, ich habe Hunger!" Er zeigte auf die Feuerstelle hinter dem Wirt, über der an Spießen Hähnchen knusprig gebraten wurden. "Könnt ihr für all das überhaupt zahlen?!" schimpfte der Wirt, während er einen Humpen abwischte. Er hatte es normalerweise mit lumpigen Matrosen zu tun, die ihre vielen Humpen bloß mit ein paar Silberlingen bezahlten und ihn dabei schief angrinsten. Viele hatten Schulden bei ihm und beteuerten, sie würden sie nach der nächsten Überfahrt bezahlen, doch die wenigsten kehrten je zurück. Torald zuckte. Mit einem dumpfen Schlag landete ein Säckchen Goldstücke vor dem Wirt auf dem Tresen. "Ein Hähnchen, noch ein Bier und ein Zimmer für die Nacht! Und sollte das nicht reichen, gibt's noch mehr, wo das herkommt!" Die Augen des Wirtes leuchteten, als er das Gold im Säckchen sah. Einen Kunden der zahlen kann! Sowas hat man gerne, auch wenn seine Manieren noch so schlecht sind! Er reichte Torald einen Humpen und eines der Hähnchen in einer hölzernen Schale und wies seine Frau an, die sich im Hintergrund hielt, das Gästezimmer vorzubereiten. Torald aß zwei Hähnchen an diesem Abend, trank noch mehr Bier und sang mit den Matrosen allerlei Lieder von der See, Schlachten längst vergangener Könige und schöner, williger Frauen. In der Nacht, er hatte es sich gerade auf dem Bett im kleinen Zimmer gemütlich gemacht, öffnete sich vorsichtig die Tür und die junge Schankmaid schlüpfte in den Raum. Sie wimmerte und war nur mit einem Laken umwickelt, das sie über ihrer Brust festhielt. Torald verstand. Der Wirt wollte, dass sich sein bester Kunde so wohl wie möglich fühlte. Und er verstand auch ihre Angst, denn er war groß, kräftig und schwer. Er ließ sie oben liegen. Sie schluchzte, hatte Schmerzen und schrie kurz, wenn er ab und an selbst zustieß. Ihm gefiel es, doch er verzog keine Miene. Sie war jung und eng, ihre Haut zart und weich. //Fast wie ein Brathähnchen..// dachte er und leckte sich die Lippen, während seine Hände ihre Brüste umfassten. Als sie fertig waren, verließ sie eilig das Zimmer. Sie weinte, war leicht vorn über gebeugt und hielt das Laken vor ihren Körper. Torald grunzte zufrieden, drehte sich um und schlief den Schlaf der Trinkseligen.
Am nächsten Morgen, Torald saß gerade im Schankraum und aß einen Haferbrei zum Frühstück während der Wirt Humpen polierte und das Schankmädchen mit einem Wasserkrug durch die Taverne schritt, kam die Wirtsfrau die Treppe herab. Sie trug noch ihr Nachthemd und ihr Haar war zerzaust. Sie blitzte Torald mit engen Augen an, als sie ihn erblickte, warf dem Mädchen einen besorgten Blick zu und stürzte dann zu ihrem Mann und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.Dann stürmte sie wütend durch den Hinterausgang aus dem Lokal. Torald beobachtete das Szenario unbeeindruckt und ließ sich in einen Becher Wasser einschenken. Der Wirt war zuerst sichtlich verdutzt, realisierte dann jedoch mit einem Blick auf die Schankmaid den Grund für den Unmut seiner Frau, und widmete sich wieder dem Polieren.
Leigh atmete tief durch, genoss den frischen Geruch des großen Meeres, welches sich vor ihren Füßen bis zur Unendlichkeit auszudehnen schien. Noch nie in ihrem Leben hatte sie das Meer gesehen und nun lag es endlich vor ihr. Sie war zwar erschöpft, doch die Freude endlich hier zu sein, hatte sie noch einmal Kraft tanken lassen. Wochenlang war sie mit einer Karawane von Händlern von Teskana, ihrer Heimat, in das weit entfernte Nuvaka gereist. Nawaria faszinierte sie. Die unterschiedlichen Länder mit ihren Landschaften, wie man von einem Extrem ins andere reiste. Das Land der Elfen war ein immer gleichbleibendes Paradies, doch das Land der Menschen roch förmlich nach versteckten Abenteuern. sie sah sie kurz um und pfiff dann einmal. "Atar! Te comtachstn me..." Rief sie nicht allzu laut in der Alten Sprache dem Meerwasser entgegen. Aus der Brandung schlängelte sich etwas Azurblaues dem feinen Strand entgegen. Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob sich der kleine Wasserdrache und sprang auf Leighs Arm, um von dort aus auf ihre Schultern zu klettern und sich um ihren Hals zu legen. Die Elfe strich ihre schwarzen Haare zurück und nahm schließlich ihre Reisetasche wieder an sich. Dann drehte sie dem Strand den Rücken zu und lief zum Stadttor von Lakena. Nach der langen Reise freute sie sich auf ein ordentliches Bett. Als sie sic dem großen Tor näherte wurde Atar für alle anderen Unsichtbar um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Lakena war eine Handelsstand, man traf hier die Unterschiedlichsten Wesen, von daher erregte sie als Elfe nur wenig Aufmerksamkeit, doch ein Drache, möge er auch noch so klein sein zog die Massen nur so an. Neugierig lief sie durch die Straßen der Stadt und fragte bei verschiedenen Gasthäusern nach freien Zimmern, doch sie waren alle belegt und so zog sie weiter. Schließlich kam sie zu einer etwas altertümlichen Taverne. Sie betrachtete das Gemäuer und las das heruntergekommene Schild "Zum Schwarzen Stier". Atar zischte und drückte seinen kleinen Kopf kurz gegen Leighs Wange. //Was für ein heruntergekommener Schuppen....Bitte...tu uns das nicht an!// //Nicht alles was glänzt ist Gold, Atar...und nicht alles was von außen hässlich ist, muss ah von innen stinken...// Antwortete Leigh ihrem kleinen unsichtbarem Begleiter über die gedankliche Verbindung. Sie war trotz der kräftezehrenden Reise guter Laune und trat mit eben dieser Guten Laune in den Schankraum. Doch ihre gute Laune verflog ebenso schnell wie eine der Stallfliegen die durch die nun geöffnete Tür flüchtende Fliege. Für ihre feine elfische Nase war der Gestank nach Alkohol und Rauch in dieser Taverna gerade zu widerwärtig. Wie erstarrt stand sie einen Moment in der Tür und würgte den aufkommenden Ekel wieder hinunter. //Ich habe dich gewarnt...// Leigh überging Atars Spot in ihrem Kopf und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Hinterm Tresen stand ein alter, rundlicher und grimmig Dreinblickender Wirt der seine Humpen polierte. Durch den Raum lief eine junge zierliche Frau, die alles andere als Glücklich zu sein schien. leigh konnte deutlich erkennen dass sie viel geweint hatte. Und mitten im Raum saß ein berg von einem Mann der sein Schleimartiges Essen verschlang. Legh musterte den Mann kurz, er wirkte bedrohlich auf sie. Sie hatte schon viele kräftige und starke Krieger gesehen, doch so einem Berg war sie noch nie begegnet.
Torald hob den Blick, um zu sehen, wer da gerade durch die Tür gekommen war. Noch nie hatte er eine so schöne Frau erblickt, doch ihre spitzen Ohren verrieten ihm, dass es sich hierbei nicht um einen Menschen handeln konnte. Und er hatte das Gefühl, als wäre dieses Geschöpf von einer seltsamen Aura umgeben, die er nie zuvor wahrgenommen hatte. //Magie...// dachte er grimmig. Sowas war in den Ländern aus denen er kam eher ungewöhnlich. Dort verließ man sich eher auf die Kraft von Stahl und Muskeln als auf die Elemente und den Geist. Nur wenige dort waren der Magie mächtig und die meisten wurden zum Teufel gejagt. Er nahm einen Schluck Wasser und rülpste. Doch die Frau ließ er vorerst nicht aus den Augen. Schließlich war es ihm ein Rätsel, wie sich jemand so gepflegtes in ein solches Gasthaus verirren konnte und ihm war die Sache nicht ganz geheuer. Seine Streitaxt lehnte seitlich an seinem Stuhl.
Leigh atmete tief durch und schloss dann die Tür hinter sich. Jetzt hatte sie auch die Aufmerksamkeit des Wirtes, als sie auf den Tresen zuging. "Habt ihr noch ein Zimmer frei, werter Herr?" Sie bemühte sich förmlich um ihre Höflichkeit, wie es sich für eine Dame zierte, auch wenn sie vermutete, dass sie mit Freundlichkeit in einem derartigen Schuppen kaum rechnen konnte. "Wenn du zahlen kannst, Spitzohr!" Spuckte ihr der alte Griesgram entgegen. Leigh überging die Beleidigung mit einem Lächeln und holte aus ihrem feinen Geldsäckchen einen kleinen Edelstein hervor, es war kein Diamant, doch der Kristall war für einen Laien kaum davon zu unterscheiden. Ein einfacher Trick, doch sie schätzte den Wirt für dumm genug ein um darauf hereinzufallen. "Wenn euch das genug, Fettwanst" Entgegnete sie immer noch mit melodisch klingender hellen Stimme und ihrem schönsten Lächeln. Die Augen des Wirts glänzten nur so vor Gier und ehe sich Leigh versah verschwand der scheinbare Diamant in der Tasche des Griesgrams. "WEIB!" Schalte es zugleich durch den Gastraum und ein Zimmer wurde für Leigh hergerichtet. Die Elfe setzte sich an einen Tisch und wartete derweil auf ihr Essen. Atar beobachtete den mann am Tisch gegenüber währenddessen aufmerksam. //Der gefällt mir nicht, leigh...und du willst wirklich hierbleiben?//
Torald grinste. Diese Frau war schlagkräftig, das gefiel ihm. Dann hob er seine Schüssel an und kippte sich den restlichen Haferbrei in den Mund, wobei einzelne Klekse in seinem Bart zurückblieben. Er wischte sich Mund und Bart mit dem Ärmel ab, stand auf, wobei er sich seine Streitaxt in einen Lederriemen auf seinem Rücken hängte, und ging zum Tresen. Unter dem kritischen Blick des Wirtes legte Torald einige Münzen auf die Bar und knurrte "Ich komme später wieder." Dann schritt er zur Tür. Er wollte sich in der Stadt umsehen, vielleicht würde er sogar auf einen Auftragsgeber stoßen, wer weiß. Als er an der Elfe vorbeischritt flüsterte er ihr schmunzelnd zu "Bis bald, 'Spitzohr'."
//negatives benehmen...das ist so widerwärtig // Kommentierte Atar auf toralds art zu essen, was leigh nur bestätigen konnte. Sie zog ihre fein geschwungene Augenbraue hoch als torald auf sie zukam. "wer glaubt ihr zu sein,dass ihr mich spitzohr nennen dürft... Seid ihr wohl ebenso spitz wie meine Ohren? " Sie lächelte. "Nun..Dann hoffe ich ihr habt nicht einen allzu guten Schlaf... Sonst fehlt euch morgen wohlmöglich die Spitze eures besten Stückes." Sie tat etwas nachdenklich. "wobei nicht alles an euch wohl so stattlich gebaut sein dürfte. "
Torald drehte sich um, denn er war bereits weiter zur Tür gegangen. „Ich nehme mir das Recht raus, so zu reden, da ich euren kleinen Kopf mit bloßen Händen zerquetschen könnte. Jedoch scheint eure Zunge so spitz zu sein, wie eure Ohren - das gefällt mir, also lassen wir es dabei bewenden.“ Er grinste. „Und was mein bestes Stück angeht, so könnt ihr euch gerne später selbst von seinen Ausmaßen und zu was ich damit im Stande bin überzeugen!“ Er griff sich in den Schritt und vollführte eine obszöne Geste. Dann ergriff er den Türknopf und öffnete die Tür. „Aber erst muss ich sehen, was diese Stadt zu bieten hat!“ Mit diesen Worten verließ er die Taverne und ließ die Tür hinter sich krachend ins Schloss fallen. Dem Schankmädchen lief eine weitere Träne über die Wange während sie durch das Lokal hinter den Tresen huschte.
Leigh zuckte leicht zusammen als die Tür krachend ins Schloss fiel. Sie schüttelte seufzend den Kopf. "Auch nur ein weiteres Großmaul. Viel Intelligenz kann man von so einem Sprücheklopfer wohl kaum erwarten..." Sie sah auf als das Mädchen wieder kam und ihr das bestellte essen brachte. Besorgt sah leigh der jungen Frau hinterher als sie wie ein kleines Mäuschen wieder davon huschte. Was war ihr wohl widerfahren? Dann ließ sie sich das essen schmecken, zumindest ließen die Kochkünste der Wirtin diese Spelunke besser dastehen.
Garrin trat durch die Tür der Spelunke und ließ seinen Blick durch den heruntergekommenen Schankraum gleiten. Für den Bruchteil einer Sekunde rümpfte er die Nase und deutete damit seine Abscheu an, sich an ein derartigen Ort, einem derartigen Etablissement, aufzuhalten. Es widerte ihm förmlich an die gleiche Luft atmen zu müssen, wie das dümmliche Volk, welches sich hier den jämmerlichen Rest ihres Verstandes versoff. Sein Blick fiel auf die Elfe die an einem der Tische saß, schätzte sie aber für unwichtig ein. Ihm ging es um Informationen, die man wahrscheinlich nur an Orten wie diesem bekam. Er setzte sich etwas von ihr entfernt hin und schlug seine Kapuze zurück.
„Ein Bier“
Sagte er zum Wirt und konnte nur schwer seine Abneigung verschleiern, die er dem leicht dicklichen Mann entgegenbrachte. Er wusste das sein Ziel sich ganz in der Nähe aufhielt und die Vorfreude dem Verräter endlich seinen Dolch in den Bauch zu rammen ließen ihm für einen Moment vergessen, das er in einer billigen Taverne saß, gekleidet in einem lumpigen Mönchsgewand. Es dauerte nicht lange bis er einen Humpen vor sich hatte. Er nahm einen vorsichtigen Schluck und verzog das Gesicht, ihm wäre ein guter Wein lieber gewesen, aber das war wohl an einem Ort wie diesem nur pures Wunschdenken.
Leigh aß in ruhe fertig, während ein neuer gast den rum betrat, sie überließ es Atar den Mann zu beobachten, es war praktisch und sicherer für sie. Das stück Fleisch auf ihrem Teller ließ sie übrig, da sie kein Fleisch aß. Sie ließ es für ihren Drachen, Atar wurde auf ihren Schultern langsam unruhig. So nahm sie das Stück Fleisch und stand auf. Sie ging zu ihrem Zimmer, wollte sich noch etwas hinlegen und ausruhen von der Reise. In dem Zimmer wurde Atar wieder sichtbar und stürzte sich auf das Fleisch, während es sich Leigh auf dem Bett bequem machte.
Garrin betrachtete, aus dem Augenwinkel heraus, wie die Elfe denn Schankraum verließ. Wobei er bemerkte, das sie ein Teil ihres Essens mit aufs Zimmer nahm , eine Tatsache aus der er aber nicht wirklich Schlau wurde. Er trank seinen Humpen mit einem kräftigen Zug leer und hämmerte ihn auf dem Tisch um die Aufmerksamkeit des Wirtes zu erregen, welcher mit ihm die einzige Person im Raum war.
"Noch ein Bier"
Sagte er und kramte einen kleinen Geldbeutel aus seiner Kutte den er mit einem leichten Klimpern neben sich legte. Er spürte für einen Moment wie der Wirt ihm misstrauisch musterte. Eine Tatsache die Garrins Abneigung und Zorn gegenüber dem Lump nur vergrößerte. Er hatte überlegt dem Wirt zu bestechen, eine erfolgreiche Methode die er schon bei dem anderen Wirten der Stadt angewandt hatte, die ihm aber nicht die nötige Befriedigung gebracht hatte. Langsam trottete der Mann auf ihm zu und als er sich langsam zu Garrin herunter beugte um den Beutel in Augenschein zu nehmen, griff dieser nach seinem Glas und schlug damit dem Wirt gegen die Schläfe. Wie ein gefällter Baum stürzte er benommen aber bei Bewusstsein zu boden. Garrin hiefte denn wehrlosen Mann, mit beachtlicher Mühe, auf den Tisch und zog aus seiner Kutte einen Dolch.
"Ich glaube ich muss dich nicht darauf hinweisen, das du lieber Still sein solltest."
Er bekam ein gequältes stöhnen als Antwort. Garrin deutete es als 'ja'. Es dauerte nicht lange bis er die nötigen Informationen beisammen hatte. Auch wenn diese ihm nichts neues Boten. Sein Ziel hatte sich anscheinend nicht in einer der vielen Tavernen einquartiert, sondern konnte auf lokale Unterstützung zählen. Er seufzte und half dem verängstigten Wirt auf die Beinen.
"Du kannst das restliche Geld behalten, siehe es als Entschädigung an"
Sagte er gelangweilt und deutete auf dem Beutels, der immer noch auf dem Tisch lag.
Torald schlenderte durch die Straßen Lakenas und ließ den Blick über die Stadtbevölkerung bei ihrem geschäftigen Treiben schweifen. Im Vorbeigehen stibitzte er sich einen Apfel aus dem Obstkorb einer Magd und aß ihn, während er einen großen Marktplatz betrat. Die Leute, die er sah, waren größtenteils Händler, Bettler oder Hafenarbeiter, die allerlei Kisten und Säcke zu den Geschäften der Stadt transportierten, also weniger potentielle Auftraggeber für einen Söldner wie ihn. //Aber jede Stadt hat ihre Eliten. Wo holen sie sich ihre Leute für das blutige Geschäft? Vielleicht gibt es hier etwas ähnliches wie eine Söldnergilde... Es wäre auch hilfreich, mehr über die Geschichte und die Politik dieses Kontinentes zu erfahren...// So grübelte er vor sich hin, während er ein Stück Apfel kaute und mit den Armen hinterm Rücken verschränkt über den Markt stolzierte. //Ein ordentlicher Krieg wäre optimal, um sich etwas Geld zu verdienen...// "Ihr seht so aus, als könntet ihr einen ordentlichen Schluck Bier vertragen!" rief ein Mann Torald zu und riss ihn aus seinen Gedanken. Torald beäugte den Rufer. Es war ein dicker Mann mit einer knolligen Nase und einem kräftigen Schnauzbart. Er stand hinter einer Theke auf einem großen Wagen voller Fässer und zeigte auf Torald. "Kommt her und genehmigt euch einen Humpen des besten Bieres weit und breit!" rief er weiter und winkte Torald herbei. Dieser warf den Apfel fort und folgte der Aufforderung. Torald trat an den Wagen und lehnte sich auf die Theke, während der Mann ihm und sich selbst ein Bier zapfte. "Ihr scheint einen Blick für Menschen zu haben, dass ihr sowas erkennt!" Der Wirt lachte, während sich schöne Schaumkronen auf den Humpen bildeten. "Dafür muss man keinen Blick haben, jeder kann immer ein Bier vertragen! Aber ihr seid nicht von hier, richtig? Das erkenne ich sofort." Er reichte Torald einen Humpen und sie stießen an. "Das stimmt, habe gerade erst die überfahrt hinter mir. Mann, das ist ein gutes Bier!" sagte Torald nach dem ersten Schluck. "Sagt, wie ist euer Name Braumeister?" "Ich bin Braum, und was ihr da trinkt ist 'Braum's Bräu', das beste Bier dass es in Nawaria gibt!" "Das glaub' ich gerne. Das Zeug ist besser als das, was ich gestern Abend saufen durfte." Sie lachten und nahmen jeder einen weiteren großen Schluck. "Nun denn zu euch. Wie ist euer Name und was sucht ihr auf diesem Kontinent zu so turbolenten Zeiten?" "Mein Name ist Torald und ich bin Söldner. Suche gerade Arbeit... Ihr sagtet turbolente Zeiten? Hier scheint doch alles ganz friedlich, gerade zu ekelhaft." "Ach so. Na, lasst euch von dem Eindruck nicht täuschen, wir haben harte Zeiten hinten uns und noch ist nicht alles vorbei. Ein Tyrann im Krieg gegen Rebellen. Damit fing alles an. Dann ein neuer König, auch der starb. Und jetzt sitzt niemand auf dem Thron und das einfach Volk hat wenig Ahnung, wer als nächstes die Krone trägt. Dazu noch der Schattenorden. Es ist ein einziges Durcheinander. Gute Zeiten, um Bier zu verkaufen an jene, die ihre Sorgen darin ertränken wollen!" Braum lachte. "Ihr werdet sicher noch Arbeit finden, mein Freund, da bin ich zuversichtlich." Sie nahmen wieder einen tiefen Zug aus den Humpen. Torald kratzte sich am Bart und starrte vor sich hin. "Gibt es hier wohl sowas wie eine Söldnergilde?" Braum wies mit seinem Humpen auf einen Abzweig vom Marktplatz. "Wenn ihr diese Straße weitergeht, findet ihr bald einen großen Steinbau zur linken. Das ist das Haus der Kämpfer, wohl soetwas ähnliches wie eine Söldnergilde. Ich würde es dort versuchen an eurer Stelle." Torald leerte sein Bier und legte einige Münzen auf den Tresen. "Dann werde ich mich dort umsehen. Habt Dank für das Bier und die Informationen." "Nicht dafür, mein Freund!" entgegnete Braum. Nachdem er ein paar Meter gegangen war, rief Braum ihm noch hinterher "Und mögen sich unsere Wege wieder kreuzen, für einen weiteren Humpen!" und winkte mit seinem kräftigen Arm. Torald wandte sich halb um im Gehen und hob selbst die Hand zum Gruß. Dann verschwand er wieder zwischen den Marktständen in Richtung Haus der Kämpfer. //Na, das lässt ja alles hoffen!//
Leigh hatte nicht einschlafen können, etwas hielt sie wach. Vielleicht war es das ungute Gefühl dass sie in diesem Haus hatte. Sie beschloss sich in der Stadt umzusehen und sich etwas die Beine zu vertreten. Sie nahm geld und einen dolch an sich und weckte Atar. Der kleine Drache war nicht besonders begeistert, nahm aber dennoch seinen platz auf ihren Schultern ein. Als sie das Zimmer verließ wurde er wieder unsichtbar. Sie ging die Treppe runter und erstarrte als sie sah wie der Fremde den wirt auf den Tresen gepackt hatte und ihn mit einem Dolch bedrohte. "behandelt ihr einen Gastwirt immer so? Ich hätte nicht gedacht dass ein armer gläubiger Mönch zu derartigem möglich wäre " Ihre eine Hand auf dem Treppengeländer ruhend wanderte ihre andere hinter ihren Rücken und umfasste den Knauf ihres gewellten dünnen dolches.
Garrin verdrehte die Augen, irgendwie hatte er instinktiv erwartet das ihm die Elfe Probleme machen würde. Er zwang sich dazu ein Lächeln aufzusetzen. Ihm entging nicht wie ihre Hand sich langsam hinter ihren Rücken schob, er musste vorsichtig sein.
„Hin und wieder muss auch ein armer gottesfürchtiger Mann auf grausame Methoden zurückgreifen“
Sagte er mit nur unverhohlenem Sarkasmus in der Stimme. Er steckte seinem Dolch weg und strich sich durch sein weißblondes Haar.
„Ich denke wir können die ganze Angelegenheit vergessen?“
Sagte er und versuchte so überzeugend wie möglich zu klingen.
Leighs ozeanblaue Augen huschten kurz zwischen dem Wirt und Garrin hin und her, dann ließ sie ihren Dolch los und entspannte sich ein wenig. "Wenn ihr ihm kein Haar gekrümmt habt und mir nicht zu nahe treten werdet..." Sie schritt langsam die letzten Treppenstufen nach unten, dabei ließ sie ihn aber keinen Augenblick lang aus den Augen. "...dann werde ich davon ablassen die Stadtwache zu informieren...dann an euch selbst werde ich mir nicht die Hände schmutzig machen"
Garrin trat einem schritt von dem Tisch zurück und hob unschuldig die Hände.
„Ich schätze es sind kein irreparablen Schäden entstanden“
Er grinste für einen kurzen Augenblick amüsiert und warf einen kurzen Blick nach hinten um die Entfernung zum Ausgang einzuschätzen. Er konnte eindeutig keinen Kampf gebrauchen und war erleichtert das sein Gegenüber das genauso sah.
„Ich habe keinerlei Interesse an ihnen“
Sagte er diesmal aufrichtig und machte eine Langsame Bewegung auf die Tür zu.
„Außer sie versuchen meine Pläne zu durchkreuzen“
Garrin wandte sich von ihr ab und ging ein paar Schritte, sein Körper war immer noch angespannt, insgeheim rechnete er trotzallem noch mit einem Angriff,
Leigh machte noch ein paar Schritte auf die Mitte des Raumes zu und zuckte mit den Schultern. " ich kenne Ihre Pläne nicht und wissen möchte ich sie auch nicht. Doch wenn sie dem allgemeinen Wohl vorhaben zu Schaden, sehe ich ich gezwungen in Ihre Pläne einzugreifen...mein Volk hat sich lange genug aus den Machenschaften der Menschen herausgehalten...Könige kamen und gingen...Das Volk musste immer wieder leiden, Momenten ist der Frieden auf dem Weg wieder Stabilität zu erlangen..." Sie sah ihm tief in die Augen. "Stellen sie für diese Stabilität eine Gefahr dar...werde ich diese Gefahr eliminieren!" Wie um ihre Worte zu Unterstreichen wurde Atar auf ihrer schulter sichtbar und baute sich zu seiner vollen Größe auf. Ach wenn der Azurblaue Drache eher wie eine katzengroße geflügelte Eidechse weniger gefährlich wirkte.
Garrin drehte sich um sein Gesicht war für einen Moment zu einer grinsenden Grimasse versteinert. Er bleckte für einen Moment die Zähne. Er schien sich nur schwer unter Kontrolle zu haben. Doch derer Zustand hielt nicht lange an, er schien seine Affekte recht schnell wieder unter Kontrolle zu haben. Sein Blick huschte über den kleinen Drachen, dessen Kraft er nicht wirklich einschätzen konnte. Drachen waren nicht sein Fachbereich, immerhin wusste er nun wohin das restliche Essen verschwunden war.
"Ich bin nur ein kleiner Mönch"
Säuselte er und machte eine religiöse Handbewegung.
„Ich schätze nicht, das ich eure Stabilität gefährden könnte“
Er steckte seine Hände in die Kutte und drehte sich um, erst vor der Tür hielt er noch einmal inne. Er wusste das seine Mission durch diese Begegnung in Gefahr gelaufen war. Er musste sein Ziel eindeutig schneller finden, warum mussten die Spitzohren auch überall ihre hochnäsigen Nasen reinstrecken.