Nikai seufzte leise. Ahri war bereits vor ihm hier gewesen, aber er mied den Blickkontakt mit ihr. Er fühlte sich schlecht, dass er sie mit seiner Dunkelheit auf diese Weise konfrontiert hatte. Manchmal ging er nicht so durchdacht vor und er richtete Schaden an, wenn ihm die Sicherungen durchbrannten. Er stand hinter dem Stuhl am Kopf des riesigen Tisches, hatte die Arme verschränkt und auf der hohen Rückenlehne abgelegt. Ein bisschen zu lässig für die ganze Situation stand er da an dem Stuhl gelehnt und beobachtete wie einer nach dem anderen zurück in den Versammlungssaal kam. Alle für diese Mission in feinster leichter Schattenkampfmontur hergerichtet. Man konnte fast meinen die elitetruppe des Ordens versammelte sich hier. Nikais Lippen zuckten zu einem kleinen lächeln. Nunja, genau genommen waren sie dies doch auch. Seinen Blick ließ er schließlich durch die Runde gleiten, bei draziel und cahara blieb dieser eine Sekunde länger hängen. Es war unzählige Jahre her, dass er die beiden so gesehen hatte. Kurz blitzen Erinnerungen vor seinem geistigen Auge auf. Sie waren ein unschlagbares Trio gewesen. Einen Augenblick lang kostete er die Stille des Raumes aus, ehe er sich aus seiner Position löste, den Zigarettenstummel seitlich am Stuhl ausdrückte und schließlich eine gestraffterte viel militärische Haltung Einnahm. Er schien kurz tief durchzuatmen. "Danke." Dieses Wort durchbrach schließlich die ein bisschen angespannt wirkende Stille. "ich will nochmal danke an euch alle sagen. Für mich ist es nicht selbstverständlich, dass ihr jetzt alle hier seid... Aus welchen Gründen auch immer. Es bedeutet mir sehr viel, dass ihr mich hierbei begleitet. Eben weil ich nicht immer der beste Partner, Freund, Begleiter, Mentor... Oder eben Großmeister war. Ich weiß gar nicht wie ich jemals die Schuld in die ich jetzt bei euch trete wieder begleichen soll... " Er schwieg nur und sah erneut in die Runde. " ich hoffe einfach nur, dass wir am Ende dieser Nacht alle wieder hier an diesem Tisch sitzen und gemeinsam auf unseren Erfolg anstoßen können. Ich will keinen von euch verlien, egal welche Diskrepanzen wir vielleicht zum Schluss hatten." Er schluckte schwer und ließ seine letzten Worte einen Moment wirken. " ich denke jeder hier kennt seine Aufgabe... Jetzt wäre die letzte Möglichkeit noch auszusteigen. "
Nikai Strich ihr sanft über die Wange, als er in ihre Augen sah. Er sah all die Gefühle. Die sich darin wieder spiegelten. Kurz legte er die Stirn an ihre, schloss für einen Moment die Augen, sog den Moment in sich auf und küsste sie nochmal. Erst dann ließ er sich gänzlich los und verließ ihr Quartier. Schnellen Schrittes eilte er zurück in sein Quartier und schlüpfte aus seiner Kleidung, um sich kurz zu waschen. Zügig, aber sorgfältig legte er damn schließlich seine Kampfmontur an. Kontrollierte schnallen und Riemen, schienen und Waffen. Nachdem er seinen waffengürtel angelegt hatte, nahm er die beiden kunstvoll geschmiedeten Langdolche in die Hand und testete kurz seine Beweglichkeit aus, ehe er diese am Gürtel befestigte. Mit einem letzten Blick in den Spiegel aktivierte er seine Gabe, wobei er die Energien im sich herum dadurch deutlich sehen konnte. Er trat anschließend zurück an seinen provisorischen Schreibtisch und prägte sich die Pläne des Palastes und der Stadt nochmal kurz ein, auch wenn ihn seine Gabe schon durch dieses labyrinth führen würde. Nachdenklich drehte er sich erneut eine Zigarette aus diesen sonderbaren blauen Blüten und klemmte sie sich kurz hinters Ohr. Dann nahm er die Schatulle der elfenkönigin und nahm die drei mit Blut beschriebenen Tücher heraus. Nacheinander sah er sie an und beim letzten, dem seines Sohnes, spürte er den blanken Zorn in sich hochkochen. Er wollte die elfenkönigin dafür büßen lassen, doch das oberste Ziel war es den kleinen da raus zu holen. Er verstaute die Tücher in einer versteckten Tasche an seinem Gürtel. Er würde das Blut brauchen, um die Energien deutlich in dem Gewirr aufspüren zu können. Dann hatte er alles beisammen und machte sich auf den Weg zum Versammlungssaal. Unterwegs hatte er sich die Zigarette angezündet. Es beruhigte seine Nerven, spürte wie sich die Wirkung der Blütenblätter langsam entfaltete.
Nikai schlief ein bisschen länger als Deliah, seine Gabe forderte Erholung ein. Doch es war nur geringfügig länger, wusste jede Faser seines Körpers, was es nun in den nächsten Stunden zu leisten gab. Er drehte sich im Bett, öffnete die Augen und starrte einen weitere Moment an die Decke, ehe er deliah kurz dabei beobachtete, wie sie ihre Kampfmontur richtete und alles überprüfte. Er konnte nicht leugnen, dass sie ihm darin mehr als nur gefiel. Wobei sie womöglich einen Kartoffelsack tragen könnte und er sie immer noch attraktiv fand. Schließlich Zwang er sich doch aufzustehen und schlüpfte in hose, Schuhe und Hemd. Leicht verzog er das Gesicht. Seine Sachen lagen bereitgelegt in seinem Quartier. Die Knöpfe seines Hemdes hatten den Dienst quittiert, weshalb er es nicht mehr schließen konnte. Es sah schon nicht schlecht aus, wie die nackte Haut seiner Brust durch das offene Hemd zu sehen war und man ebenfalls seine Tätowierungen erahnen konnte. Doch eigentlich war dies kein Zustand in dem er als Heerführer durch sein Lager bis zu seinem Quartier laufen sollte. Doch daran würde er jetzt nichts ändern können, also musste er es hinnehmen. Er ging auf deliah zu, scjlang kurz die Arme um sie und drückte ihr einen Kuss auf den Hals. "wir sehen uns gleich. Ich muss auch noch meine Sachen holen" Flüsterte er leise und hielt sie einen Moment lang fest in seinen Armen, um ihr und auch sich den nötigen Halt zu geben. "wir schaffen das" Dann löste er sich von ihr.
Nikai bedachte deliah mit einem warnenden Blick, auch wenn er dies ein bisschen spielerisch meinte. Es machte ihm nichts aus, dass Deliah deutlich jünger war als er, sondern dass er einfach älter wurde. Schatten hatten zwar eine deutlich höhere Lebensspanne als normale Menschen, weshalb ihre besten Jahre, in denen sie am Leistungsfähigsten waren weitaus länger waren und sie somit auch länger jung blieben. Dennoch spürte nikai, dass er nicht mehr die Leistung brachte wie mit 20 Jahren. Vielleicht lag es aber auch an dem Wissen, der Lebenserfahrung und dem was er allgemein schon erlebt hatte, dass er sich deutlich älter fühlte. Mit einem Lächeln spielte er ein bisschen in ihren Haaren, nachdem sie sich an ihn gekuschelt hatte. Sanft schlug er die Decke um sie beide und drückte ihr noch einen sanften Kuss auf die locken. "Schlaf gut, meine Liebe" Flüsterte er leise. Eine Weile starrte er noch an die Decke des Zimmers, ehe er die Augen schloss und sich die paar Stunden Schlaf, die sie noch hatten, gönnte.
Nikai küsste sie schließlich sanfter, ließ den Kuss sanft ausklingen, ehe er sich löste und sie spielerisch ein bisschen anfunkelte. "nun... Ich dachte eigentlich ich hätte dir das Gegenteil soeben bewiesen." Er zuckte dann leicht mit den Schultern und Strich ihr durch die roten locken, ehe er sich löste um einen abschätzigen Blick durchs Fenster werfen zu können. Es war bereits dunkel, er suchte die Patrouille auf der Stadtmauer und nickte. " wir haben noch Zeit für sicherlich 3 Stündchen Schlaf" Stellte er dann erleichtert fest. Er dachte wirklich das Gespräch mit ahri, seine Vorbereitungen und hier die Zeit mit deliah hatte mehr Zeit gefressen, aber dem war zum Glück nicht so. Als er zurück zu deliah ans Bett kam, sammelte er ein paar Kleidungsstücke im gehen ein, damit es nicht ganz so wüst aussah. Diese warf dann allerdings wieder etwas achtlos auf einen Stuhl. Ehe er sie mit sich aufs Bett zog.
Nikai gab kurz ein amüsiertes Geräusch von sich, als deliah ihre Schnute zog. Fast automatisch legte er einen Arm um sie, als sie so halb erneut auf ihm zum liegen kam, Muster auf seine nackte Haut zeichnete und ihn nochmal küsste. Er runzelte kurz die stirn. Schlafen? "haben wir überhaupt noch genug Zeit zum schlafen?" Fragte er ein bisschen müde, hatte er jegliches zeitgefühlt ein bisschen verloren. Dann wechselte er zu einem leicht empörten Gesichtsausdruck. "alter Mann?!" Er rappelte sich schließlich auf, ergriff ihre Hand und zog sie ruckartig an sich. "Alter Mann?!" Er küsste sie nochmal stürmisch.
Der Sternenhimmel in Nikais Augen funkelte immer noch intensiv als deliah ihn so ansah, selbst mit dem strahlen in den Augen, welches er so liebte. Nur zu gerne ließ er sich von ihr einen Kuss stehlen. Einen Augenblick lang schloss er die Augen um ihre Berührungen und ihre Nähe nochmal in sich aufzunehmen, ehe er sich dann doch langsam lösen musste. Er war etwas erschöpft und streckte die angestrengt Glieder. Leicht verzog er dabei das Gesicht, weil er sich seltsam eingerostet fühlte. War dies nun etwa das erste Anzeichen, dass er alt wurde? Bei Uhren so glücklichem lachen zog er kurz eine Augenbraue hoch. Wann hatte er sie das letzte Mal so lachen hören? Dann schüttelte er mit einem Lächeln den Kopf. "... Was soll ich denn da sagen?" Merkte er seltsamerweise amüsiert an. So wie er sie hier aufgefunden hatte und sie sich zunächst verhalten hatte, hatte er mit allem anderen als dem hier gerechnet. Mit einem gedehnten seufzen ließ er sich mit den Rücken schließen zu Boden sinken und atmete nich einmal tief durch. Für einen Moment wollte er alles um sich herum vergessen, alles bis auf deliah. Nun... Genau genommen hatte er dies gerade in einer hitzigen und wilden Vereinigung ihrer Körper getan, aber es war ein zu berauschendes Gefühl des Höhenfluges gewesen... Und er wollte noch nicht wieder auf dem Boden der Tatsachen landen.
Nikai musste sich wirklich zusammenreißen, um nciht einfach über die herzufallen, damit sie gleichberechtigt einander Zuwendung zeigen konnten. Dennoch war es ein durchaus hitziges Liebesspiel, welches auch durch aufgestaute Lust und Energie dominiert wurde. Nikai versuchte sich Zeit zu nehmen und Zeit zu lassen, aber dennoch kam es schneller zum explosiven Ende, als es ihm eigentlich lieb gewesen wäre. Allerdings sollten sie bedenken, dass sie heute Abend und Nacht nicht alle Zeit der Welt dafür hätten. Durchaus außer Atem und vor Schweiß leicht glänzend hielt nikai deliah noch einen Augenblick lang fest an sich gedrückt, ehe er sich nur ein wenig löste, um sie liebevoll zu küssen und die zerzausten Haare ein wenig zurück über ihre Schultern Strich. Ein schelmisches Grinsen hatte sich auf seine Lippen geschlichen.
Nikais Hände führen sanft über ihren Körper, folgten unsichtbaren Linien auf ihrer Haut. Fast war es so als müsste er wirklich ertasten ob er nicht doch noch träumte. Während ihre Finger und Lippen auf seine Haut trafen, kribbelte es in seinem ganze Körper. Und ein bisschen wagte er es dieses kribbeln seiner Energien auf die zu übertragen, sonst würde er wohl noch den Verstand verlieren, mit dem was sie mit ihm machte. Vorsichtig schon er die Hände unter ihren Po, um sie ein wenig anzuheben und ihm genug Platz zu verschaffen, dass er sanft ihre warme korpermitte ertasten und massieren konnte. Ihre küsse nahmen ihn wieder gänzlich ein und er ging auf jeden einzelnen leidenschaftlich ein. Während dessen zog er seine Hände zurück, doch nur um sie sanft zurück und auf sich gleiten zu lassen, sodass er die Hitze ihres Körpers gänzlich spüren konnte und sie seit langer Zeit wieder eins mit ihr werden konnte. Diesmal war er es, der gegen ihre Lippen keuchte, dessen atmen kurz schwer ging, ehe er mit einem weiteren hungrigen Kuss dieses Liebesspiel begann. Er würde nie genug von ihr bekommen, dass war ihm bewusst.
Nikai verlor sich förmlich im Geschmack ihrer zarten Lippen und jeglicher Verstand schien sich dabei einfach auszuschalten. Bei ihr konnte er sich fallen lassen. Dies hatte er bei niemandem sonst auf diese Art und Weise verspürt. Selbst damals bei cahara, war es nur das gewesen, was es bei allen anderen Frauen danach auch gewesen war: stressabbau, Spielerei, lustbefriedigung. Nur bei deliah nicht, bei ihr fühlte er sich befreit. Sein Körper reagierte auf ihre Führung, wobei es nicht wirklich eine aktive Kraft von einem von ihnen beiden war. Nikai ging auf sie ein, wie bei einem ebenbürtigen Tanz. Er hatte nicht beabsichtigt, dass diese küsse in dem endeten worauf es gerade hinaus lief. Seit sie sich wieder annäherten, im Lager als draziel sie zusammen küssen erwischte, seit sie ihm von seiner Vaterschaft berichtet hatte, war es einer seiner Sorgen gewesen, dass jeder Kuss wieder hier enden würde, dass sie zu schnell wieder körperlich würden und am Ende ihre Beziehung nur wieder darauf beruhte. Er wollte ihr nicht das Gefühl geben, dass er nur das eine von ihr wollte. Doch das hier gerade fühlte sich keineswegs falsch an, eher wie ein letztes positives Hindernis welches sie gemeinsam überwinden mussten. Die aufrechte Position heizte das Feuer zwischen ihnen beiden nur noch mehr an, brachte jeglichen Widerstand des letzten Funken Verstandes in Nikais Gehirn zu fall. Trotzdem waren es mal wieder Nikais hemdknöpfe die als erstes nachgaben und sich aus ihrem Dienst verabschiedeten, dicht gefolgt von Deliahs Oberteil. Nikai nahm sich allerdings einen augenblick Zeit es ihr tatsächlich über den Kopf zu ziehen und wagte es sich von ihren Lippen zu lösen. Doch nur um zärtlich und verlangend ihren Hals zu liebkosen, während weitere Kleidungsstücke ihren Platz auf dem Boden Rings um sie herum fanden.
Nikai betrachtete sie, wie sie ihren Flächen Bauch berührte. Man konnte nichts von der Vergangenen Schwangerschaft sehen, waren ja auch Wochen und am Ende Monate vergangene, bis sie dieses immense Heer beisammen hatten. Sein Sohn würde kein neugeborenes mehr sein, sondern inzwischen neugierig und selbstständiger. Es erinnerte ihn schmerzlich an, das was er verpasst hatte. Ihre Worte verwirrten ihn zugegebener maßen. Es klang so, als könnte sie ihn nicht mehr lieben, als hätte er ihre Gefühle weggewischt, aber das konnte seine gabe nicht. Und dann erwiderte sie seinen so flüchtigen Kuss, schlang die arme um ihn und kam ihm wieder näher. Da war es wieder, dieses Feuerwerk welches in ihm explodierte. Ihr letzter Kuss konnte gar nicht so flüchtig sein, schlang er den Arm wieder um sie und zog die zurück zu sich. Noch näher, fast schon auf sich. Er vertiefte den Kuss, intensivierte ihn, legte all seine Gefühle und seine Sehnsucht hinein.
Nikai lauschte schweigend ihren Worten. Wie sie ihm von der Geburt ihres Sohnes erzählte und wie sie sich dazu entschied ihn zurück zu lassen. Sie hatte geglaubt, dass er sie nicht liebte, dass er sie nie lieben würde. Dies stimmte nicht, doch so wie er sich verhalten hatte konnte er ihr diese Gedankengänge nicht verübeln. "Meine Gabe kann nichts wegnehmen, was Teil einer Lebensenergie ist. Ich konnte amazorn von cahara trennen, weil es zwei Lebensenergie waren. Du sagst es selbst... Diesrt ganze Schmerz ist ein Teil von dir, fest mit deiner Lebensenergie verwoben. Ich habe ihn dir nicht genommen... Lediglich... Ich weiß nicht... Ich versuche es selbst noch zu verstehen. Vermutlich die Energie die es ausgestrahlt hat deiner reinen Lebensenergie zugeführt, dass alles wieder fließen kann und es nicht mehr blockiert. Ein Vorgang der umkehrbar ist, man muss es nur selbst wollen." Erklärte er schließlich und nahm die Hand an ihr Kinn, so wie sie es vorhin bei ihm getan hatte. Sachte drehte er ihren Kopf zurück zu sich. " es klingt grausam... Als würdest du diesen Schmerz brauchen, um mich lieben zu können. " Flüsterte er leise, ehe er sie flüchtig küsste, in der Hoffnung, dass es etwas auslösen würde.
Nikai sah sie weiterhin an, war er besorgt und gleichzeitig schockiert. Seine Hand legte sich auf ihre, spürte ihren Puls durch ihre Hand auf ihrer Brust. Ihre Frage riss ihn aus seine Gedanken. "... Ich weiß es nicht." War seine ehrliche, aber auch durchaus überfordert klingende Antwort. Da war es wieder, das Monster. Was hatte er ihr nur schon wieder angetan. Er hatte sich doch geschworen ihr nie wieder wehzutun. "ich wollte lediglich, dass der Schmerz dich nicht mehr zerreißt, dass du nicht mehr leiden musst in meiner Nähe" Gab er dann leise zu und sah sie an. "stattdessen habe ich meine Gabe auf dich losgelassen." Stellte er schockiert fest. Dies war bis jetzt nie gut ausgegangen. Sollte es jetzt anders sein? Hatte er etwas an ihr verändert? Hatte er ihr Wesen verändert. "Lass mich das Prüfen..." Bat er sie schließlich und legte sie vorsichtig neben sich auf den Boden ab, beugte sich halb über sie. Sanft fuhr er mit seiner Hand unter ihre, vorbei am Stoff, sodass Haut auf Haut traf. Seine Hand ruhte direkt über ihrem Herzen, allerdings ohne, dass er sie allzu unschicklich berührte. Der hautkontakt verstärkte die Wirkung seiner Gabe, er konnte sie gezielter und einfacher einsetzen. Dann konzentrierte er sich wieder auf ihre Energien, ließ sie allerdings seine Präsenz spüren. Dadurch hoffte er, dass es für sie nicht zu unbehaglich war, dass sie würde spüren können, wo er sich gerade befand. Er spürte wie ihre Energien durch ihren Körper flossen, gleichmäßig und stark. Er fand wieder den Knoten über ihrem Herzen. Alles schien beim alten zu sein, er hatte Angst gehabt, er hätte ihr Wesen verändert, doch er fand nicht außer sie selbst. Es war sie, deliah. In diesem Knoten fand er den Schmerz, ruhiger, er war noch da, aber beruhigt, wie ein aufgebrachtes monster, welches man mit einem Art Keks erstmal beruhigt hatte. "ich habe dir zumindest keinen Schaden zugefügt... Es war meine größte Sorge, etwas von dir entrissen und zerstört zu haben. Aber es ist alles noch da... Das bist immer noch du." Versuchte er schließlich ihr zu erklären, was er spüren konnte. "ich habe den Schmerz gefunden, den du wegen mir spürst... Ich wollte ihn dir nehmen, daran kann ich mich erinnern. Ich wollte nicht mehr dass du wegen mir leidest. Er ist noch da... Aber... Ich weiß nicht wie... Ruhiger... Abgeschwächter." Mit einem leisen seufzen zog er seine Gabe zurück und nahm die Hand von ihrer Haut. " es tut mir leid... Ich hatte sich fragen sollen, bevor ich soetwas tue" Es war eine leise ehrliche Entschuldigung. Es tat ihm wirklich leid seine Gabe in diesem Ausmaß auf sie angewendet zu haben. Er hatte die Kontrolle verloren, hatte keinen Einfluss auf das gehabt was passiert war. Es tat ihm furchtbar leid, auch wenn er technisch gesehen ihr etwas Gutes getan hätte. Er hätte vorher um Erlaubnis bitten müssen, wenn er die Kontrolle darüber gehabt hätte. Ziemlich beschämt sah er zur Seite.
Nikai blinzelte deliah an. Wie sie seinen Namen aussprach, wenn er ihr jetzt über die Lippen kam, war wohl die schönste Version seines Namens, die er je gehört hatte. Seine Hand fuhr von ihrer Wange zärtlich in ihre Haare, die andere Strich über die Kurve ihres Rückens, zeichnete Wirbel fur Wirbel nach. Die Worte, die auf seinen Namen folgten, waren wie eine Befreiung, gar eine Erlösung für ihn. Natürlich würde er nicht gehen, er konnte doch nicht. Er würde ihr Felsen sein, die starke Schulter zum anlehnen, ihr Schutzschild, ihr Anker. Die kurze Berührung ihrer Lippen, erneut auf seinen, schickte ein erneutes Feuerwerk Los. Ein Grund, dass sie ihn bei sich haben wollte? Was sollte sie für einen Grund haben? Er war ein Monster? Was konnte er ihr für einen Grund geben, dass sie ihn behalten wollte? Er hatte ihr bis jetzt doch nicht als Schmerz gegeben. Schmerz? War dies die Lösung? Wie könnte sie dies von ihm wollen? Wieder trafen ihre Lippen auf seine, wieder entfacht es dieses Feuerwerk ihm. Wieder überschlugen sich seine Gedanken. Seine Gabe trat wieder zum Vorschein, lechzte sie diesmal nach Deliahs Energien, fast schon als würde er sie verschlingen wollen. Nikai ließ seine Gabe los, ließ seine Kräfte einfach frei und sie strömten in Deliahs Körper Über und Nikais Geist wurde mitgerissen. Normalerweise führte es bei den betroffenen Personen zu unsäglichem leid, wenn nikai die Kontrolle über seine Gabe verlor, draziel war immer einer der wenigen gewesen denen es nicht anhaben konnte und die nikai zurück ins lot bringen konnten. Diesmal war es allerdings anders. Nikais gabe war nicht auf Zerstörung aus, sondern auf Heilung, seine Gabe wollte deliah Linderung und keinen Schmerz spüren lassen. Er war auf Heilung aus. Er wollte den Schmerz den er verursacht hatte von ihr nehmen und so ließ er sich durch ihre Energien führen, ließ sie seine Präsenz spüren. Bis er auf ein pulsierendes Energiegeschwür traf welches wilde ungeordnete Blitze verströmte. Er nahm es in die Hand und wollte es mit fort nehmen, weg von ihr, damit sie es nie wieder spüren musste. Doch es war zu fest mit dem Rest ihrer Energien verwoben. Er würde sie selbst zerstören, wenn er es ihr wegnahm. Es war ein Teil von ihr. Er sah wieder auf dieses Geschwür in seinen Händen, erkannte sein Spiegelbild darin. Die tödlichen Blitze verschwanden, wichen einem Impuls. Der gleichmäßig und stark war. Was auch immer dieses Geschwür war, es hatte sich beruhigt. Es war noch da, er konnte nicht löschen was er ihr angetan hatte, aber er konnte ihr für eine Zeit lang den Schmerz nehmen, ihn abmildern... Ihn beruhigen. Mit einem fast ersticken nach Luft schnappen riss er sich von Deliahs Lippen los und kippte sie seitlich von sich, doch ohne sie wirklich loszulassen. Er rang immer noch nach Luft, während er sie mit weit aufgerissenen Augen ansah. "es tut mir leid" Waren die ersten Worte die er heraus, während er um Luft rang. "ich hab die Kontrolle über meine Gabe abgegeben" Er konnte sich nicht erklären was passiert war, er wusste, dass sie gesehen haben musste was er gesehen hatte. Es war eine Nebenwirkung des Kontrollverlustes. Wie hatte er ihr dies antun können. Der Sternenhimmel seiner Augen glitzerte immer noch, doch er war auch entsetzt über sich selbst. Sein Gehirn konnte nich nicht verarbeiten, dass seine Gabe deliah nichts getan hatte, ganz im Gegenteil, sie hatte versucht ihren Schmerz zu lindern.
Nikai konnte sich nicht von ihren lösen, nicht von ihr lösen. Er drückte sie nur noch mehr an sich, als ihre Arme sich wieder so vertraut um seinen Hals legte. Der Ort an den sie hin gehörten. Kein Blatt Papier passte mehr zwischen sie, kein windhauch, kein Atemzug. Nikais Körper zerfloss wie butter in ihrer Nähe. Er spürte nicht wie er noch tiefer zu Boden ging, deliah immer noch in seinen Armen, sie fast schon gefangen haltend. Er liebte sie, nur sie. Unter all den Frauen die ihn auf seinem Leben ein Stück weit begleitet hatten, war sie diejenige, die ihn lebendig fühlen ließ, die er immer gesucht hatte. Er wollte er ihr nie wieder weh tun, er wollte niemandem mehr weh tun. Er wollte das Monster in sich endlich loswerden. Sie liebte ihn trotz dieses Monsters, sie war hier bei ihm auch wenn er sie zerstört hatte. Nie wieder wollte er der Grund sein, warum sie Tränen vergießen musste. Er würde diese Tränen trocknen, er wollte dass sie endlich wieder lächelte, wenn sie ihn ansah. Seine Hand Strich über ihre nasse Wange, als der Kuss der Luftnot gezwungen doch ein Ende fand, versuchte ihre Tränen zu trocknen. Der Sternenhimmel seiner Augen funkelte, stärker als jemals zuvor, aufgeladen durch ihre Zuneigung zu ihm, gestärkt durch die Liebe zu ihr und der Bereitschaft alles für sie zu opfern. Er wollte so viel sagen, doch sein Hals war so zugeschnürt, dass er kein Wort heraus brachte. Es brauchte eine ganze Weile bis er die Sprache wieder fand und er während dessen fast zittrig versuchte mit den Händen ihre nassen Wangen zu trocknen. "ich kann nicht gehen. Ich habe versprochen für dich und... Unseren Sohn da zu sein." Er sprach, doch fast stimmlos, es war fast nur ein Hauchen, was er von sich gab. Aber er meinte es ernst, ernster als alles andere in seinem Leben. "ich weiß... Du verlangstes von mir und ich gab dir mein Wort zu gehorchen..." Seine Stimme fing an zu zittern. "... Aber ich kann nicht. Ich will dich nicht allein lassen." Er schluckte schwer. Er würde das Wort welches er gegeben hätte nur halten können, wenn er Firnen seinen Wunsch gewährte und der Drache ihn umbrachte. Nur dann würde er deliah allein lassen können. Wenn er sein Versprechen sie nie wieder allein zu lassen brechen würde, würde sein Leben jeglichen Sinn verlieren.
Nikai hatte ihrem Wunsch nachgehen wollen. Sie hatte es ihm doch deutlich gesagt, er hatte ihr versprochen bei ihr zu bleiben und ebenso ihr sein Wort gegeben zu gehen wenn sie es von ihm verlangte. Sie verlangte es von ihm und warum ging er nicht? Sein Körper musste ihr gehorchen. Doch sein Körper gehorchte gerade weder ihr, noch ihm selbst. Er reagierte einfach gar nicht. Schlug sein Herz überhaupt noch? Das letzte was er gespürt hatte war dieser entsetzliche Schmerz, die schwere und Kälte als es zerbrochen war. Er war zerrissen. Zerrissen zwischen zwei seiner Versprechen: zu gehen wenn sie es von ihm verlangte und sie nie wieder in dieser Welt alleine zu lassen. Welches Versprechen wog mehr? Er hatte Fehler gemacht, er war untreu gewesen. Aber sie waren nie ein paar gewesen und das war sein größter Fehler. Er hatte sie benutzt, sich mit dem vergnügt was ihm angeboten wurde und sich dabei in die bemerkenswerteste Frau verliebt die er je hatte kennen lernen dürfen. Er war zu dumm gewesen seine Gefühle zu erkennen und hatte sich zu sehr von seiner Vergangenheit in ketten legen lassen um sich diese Liebe einzugestehen. Jetzt, als alles zu spät war, als er erneut alles verloren hatte, als sein Leben tatsächlich keinen einzigen Sinn mehr ergab. Erst jetzt hatte er seine Gefühle erkennen können... Jetzt als alles dafür zu spät war. Er wollte schreien, wollte den Schmerz in die Welt hinaus schreien. Er wollte sich Haut, Fleisch und Adern von den Knochen reißen um zu sterben. Ohne deliah würde er ist nicht schaffen ihren kleinen Sohn zu retten, ohne deliah würde er selbst wenn es ihm mit dem anderen gelang nicht dazu fähig sein weiter zu leben. Wie sollte er aus ihrem Sohn einen anständigen Mann großziehen können. Er würde doch nur ein weiteres Monster wie sich selbst erschaffen. Und er konnte nicht sterben, das war der Deal des Seelenhändlers. Er konnte sich selbst nicht das Leben nehmen, war dazu verdammt zu leben, es sei denn jemand anderes nahm ihm dieses. Aber er hatte deliah doch versprochen zu überleben? Er musste ihr Versprechen nicht zu sterben, weil Ihr Sohn ihn brauchte, weil sie ihn brauchte. Doch Sie hasste ihn und ihre Gefühle für ihn. Warum tat ihr die Liebe so etwas an? Warum tat er ihr dies alles an? Wenn er tot war, gab es nichts mehr was deliah verletzen konnte, nichts mehr was seinen Sohn verderben konnte. Für nikai machte es keinen Sinn mehr weiter zu leben, sorgte er bei allen doch nur für noch größeres Leid und unsäglichem Schmerz. Dass Deliah ihre Hand irgendwann unter sein Kinn legte, spürte nikai kaum. Seine Haut war eiskalt, als wäre das Leben bereits aus ihm gewichen, so sehr war er von diesem Schmerz und der Dunkelheit eingenommen. Sein Kopf folgte gehorsam als sie diesen a hob, um ihn anzusehen, doch Nikais Gesichtsausdruck war leer, der Blick seiner Augen ging ins Leere. Der funkelnde Sternenhimmel seiner Augen war endloser schwarzer Leere gewichen. Eine Leere die alles verschlang und nur noch ein Spiegelbild des Schmerzes zeigte. Erst als Deliahs Lippen tatsächlich auf seine trafen, so zart und weich, explodierte in ihm ein Feuerwerk, als würde man ihn zurück ins Leben holen. Seine Gabe sprengte förmlich nach außen, auch wenn sie deliah nicht anhatte. Seine Gabe umfloss sie fast schon beschützend, als wäre sie die Quelle seiner Kraft. Er spürte seinen Herzschlag, auch wenn es schmerzte. Es schlug unter tausenden splittern, die sich bei jedem Schlag in es hinein bohrten. Es kämpfte, es war nicht bereit aufzugeben. Sein Körper reagierte. Von gehorchen war wohl kaum Die Rede, denn dann hätte er aufstehen und gehen müssen. Das hatte sie von ihm verlangt. Doch sein Körper reagierte einfach nur auf die Berührung ihrer Lippen. Er antwortete mit einem Kuss darauf. Einem Kuss, den er nicht beenden konnte. Er war sich sicher, dass er sterben würde, wenn er aufhörte sie zu küssen. Aus seiner zusammengesackten Position richtete er sich leicht auf und schlang die Arme um sie, zog deliah näher an sich. Er würde sterben ohne ihre Nähe. Das ganze hatte zu Folge, dass er Deliah von ihrem Bett in seine Arme zog. Seiner Position nicht mehr bewusst führte dies unweigerlich dazu, dass sie zusammen auf dem Boden landeten.
Nikai hob bei ihren Worten langsam den Kopf. Seine Augen trafen auf ihre und genau dann spürte er wie sein Herz in tausend Stücke zerbarst, wie es schwer und kalt in seiner Brust wurde und die Welt um ihn herum für immer ins dunkel stürzte. Alle Farben wichen aus seinem Sichtfeld, bis alles nur noch eintönig grau war. Sie hasste ihn und so wie sie ihn ansah und wie sie sprach gab es wohl keinen Weg mehr auch nur einen Funken wieder zu retten. Er wünschte sich, dass das alles nicht wahr war, dass dies alles nur ein böser Traum war. Er musste aufwachen, aufwachen aus diesem Albtraum. Die arme fest um deliah schwingen, an ihren wundervollen Haaren riechen und sich vergewissern, dass er nur geträumt hatte. Er ließ den Kopf wieder hängen, gab sich geschlagen. Er hatte doch kämpfen wollen? Doch alles an ihr signalisierte ihm, dass sie ihn so sehr hasste und zum Teufel jagte. Sein Sohn.. Hasste sie ihn so sehr, dass sie nun auch das Kind von sich stieß? Er war nicht fähig sich zu bewegen. Sie verlangte es von ihm, sie bat ihn zu gehen, sie Zwang ihn dazu. Doch sein Körper gehorchte nicht. Er sollte... Seinen.... Sohn holen. Aber es war doch nicht nur sein Sohn. Sein Sohn brauchte eine Mutter, sein Sohn brauchte seine Mutter. Er, nikai, der Vater, er brauchte deliah. Was sollte aus ihnen werden? Was sollte aus ihrem gemeinsamen Sohn werden? Was sollte aus deliah werden?
Nikai blinzelte kurz irritiert als sie mit diesen Worten aus sich heraus brach und es ihr dabei nur noch schlechter zu ergehen schien. Es zerriss ihm fast das Herz, dass es ihr mit der Beziehung zu ihm so dermaßen schlecht ging. Wobei Beziehung noch das falsche Wort war. Sie führten keine Beziehung, so sehr nikai es auch wollte. Er fühlte sich dermaßen mies, für all ihr Leid verantwortlich zu sein, hatte er doch nur das Beste für sie gewollt. Er seufzte leise und ließ den Kopf hängen. Gestern und heute morgen war aller noch in Ordnung gewesen.... Was bei genauerer Betrachtung eigentlich auch falsch war. Jetzt schienen alls die Zweifel und all die Ereignisse über deliah hereinzubrechen. Er war gerade dabei sie zu verlieren, er wollte sie nie verlieren. "... Ich weiß es nicht..." Flüsterte er traurig und ergriff etwas zögerlich ihre Hände in ihrem schoß. "ich wünschte ich könnte die Zeit zurück drehen. Zurück zu dem. Moment als Jace und ahri Mir mit deinem Leben drohten wenn ich nicht bald etwas gegen die Elfen unternehmen würde und ihnen klar machen, dass sie mir dich nicht wegnehmen können... Stattdessen war ich feige und dachte wenn ich mich von dir abwende könnte ich dich aus der schussbahn nehmen und dich besser beschützen. Doch allein zu lassen war mein größter Fehler... Dies hat alles in dir verletzt, etwas was ich nie wollte. " Er schluckte schwer. " ich wollte nie, dass du unter mir so leiden musst... Es tut mir so unendlich leid... Auch wenn eine Entschuldigung nichts davon ungeschehen macht. " Seine Stimme war leise, er kämpfte, dass sie nicht brach. Er fühlte Sich hilflos, doch er musste für deliah stark sein. Doch wie konnte er jetzt in diesem. Moment stark sein? Wie könnte er ihr jetzt helfen. Sie liebte ihn, aber sie wollte ihn nicht lieben. Das sagte sie ihm doch damit. Er hatte ihre Hände loslassen müssen als sie ihr Gesicht vor ihm in ihren Händen versteckte. Ein Anblick, der ihn nur noch mehr schmerzte. Doch jeder Schmerz den er fühlte, war wohl nichts im Vergleich zu der zerrissenheit die deliah spürte. "du kannst mich davon jagen, doch von mir abwenden, wenn dies dein Wunsch ist... Ich würde es verstehen und deinem Wunsch nachgeben, es zu akzeptieren wäre wohl nahezu unmöglich, aber ich würde deine Entscheidung respektieren. Vielleicht würdest du mir wenigstens erlauben, alles in meiner Macht stehende zu tun, damit du und unser kleiner Prinz ein gutes Leben haben werdet. Sonst hätte nichts mehr in meinem Leben einen Sinn. Ich persönlich würde immer auf dich warten. Du bist meine Gegenwart und meine Zukunft, dir gehört auf ewig mein Herz... Egal ob du dich dafür oder dagegen entscheidest. Ich möchte dir nur nie wieder wehtun." Gestand er dann leise.
Nikai seufzte leise, als er spürte wie sie mit aller Kraft, mehr etwas kläglich, versuchte ihn ein wenig weg zu drücken. Um Abstand zwischen sie zu bringen. Kurz musste er sich dazu überwinden, aber er ließ sie gewähren. Er ließ Locker, Strich sanft, tröstend über ihre Arme und ließ sich dann vor ihr auf die Knie sinken. Er sah sie an, bemerkte, dass sie ihn nicht ansehen konnte oder wollte. Schmerz spürte er in seinem Herzen, doch er würde sie dazu nicht zwingen. Für sie wollte er alles sein, was sie brauchte. "ich weiß... Die Situation erscheint einem so aussichtslos, aber wir schaffen das. Ich glaube daran, dass es funktioniert und wir unseren kleinen Sohn am Morgen in unseren armen halten werden. Ich habe dir versprochen ihn dir zurück zu bringen und dich nicht mehr allein mit allem zu lassen. Ich halte mein Versprechen " Schließlich fand er doch Worte, einfühlsame, sanfte Worte. Doch er spürte ein gewisse Ablehnung die sie ausstrahlte, etwas dass den Schmerz in einem Herzen verursachte. Doch er musste sich ins Gedächtnis rufen, dass er ihr die Grausamkeit seiner Vergangenheit gezeigt hatte und sie dies, wie es eigentlich zu erwarten war, sehr beschäftigte. Fast wünschte er sich es ihr nicht gesagt zu haben, doch er konnte nicht länger eine Lüge leben. Nicht ihr gegenüber, sie hatte die Wahrheit verdient und er würde um sie kämpfen. Er würde mit ihr alles besser machen. Dies hatte er sich selbst zum Ziel gemacht.
Nikai erhob sich schließlich von seinem Bett und packte die Kristallkugel weg. Die Unruhe trieb ihn umher. Er konnte und wollte die letzten Stunden nicht alleine sein. Er könnte mit seiner Schülerin sprechen, doch alles an diesem Gespräch würde wie ein Abschied klingen bei dem sie sich nie wieder sehen würden. Dies wollte er nicht. Sein Herz musste bei dem einzigen Menschen sein, der ihm mehr als die ganze Welt bedeutete: Deliah. Natürlich wollte er sie nicht stören oder ihr das Gefühl geben ihr ständig auf die pelle rücken zu wollen. Doch war nicht gerade das seine Pflicht? Bei ihr zu sein, für sie da zu sein, sie nicht mehr alleine mit all dem zu lassen. Dies hatte er ihr versprochen und zu diesem Versprechen würde er stehen. Also machte er sich auf den Weg zu ihrem Quartier. Er klopfte zaghaft an, spürte aber dann einfach ihre aufgewühlten Energien, die so schmerzhaft waren. Deshalb entschied er sich dazu doch einfach einzutreten. Es tat ihm im Herzen weh sie so zerbrochen zu sehen, ahnte er ja noch nicht warum. Er überwand die Distanz zu ihr und zog sie einfach in seine Arme, an seine Brust und Strich ihr übers Haare. Worte hatte er nicht, wollte er ihr mit seiner Nähe einfach nur helfen, sie festhalten, ihre stütze sein.