Nikai atmete tief durch. Der Satz 'ich ebenso nicht zu dir' lag ihm auf der Zunge, doch er schluckte ihn runter. Er nickte langsam. "ist in Ordnung, jeder hat seine Geheimnisse... Ich habe auch die meinen" Dann zog er allerdings eine Augenbraue hoch. "aber dein Wissen könnte gerade von äußerster Wichtigkeit sein"
Deliah schluckte schwer und überbrückte dann die Distanz gänzlich, blieb direkt vor ihm stehen. Wie gerne sie sich auf seinen SChoß gesetzt hätte, ihn umarmt hätte und sich dem Schmerz hingegeben hätte. Doch gestern und auch der Schmerz der Trennung, das ging einfach nicht. "Nikai..." sie rutschte ohne es selbst zu merken auf den Boden. "Der Prinz. Es ist der Erbe des Schattentrons. Deines Trons." sie merkte nicht wie sie wieder anfing zu weinen.
Nikai beobachtete sie, um irgendwie hinter ihre Fassade blicken zu können. Doch selbst für ihn kam ihr Zusammenbruch mehr als unerwartet. Auch wenn er sich augenblicklich aufrichtete, konnte er sich nicht mehr anfangen. Bei ihren Worten stellten sich seine Nackenhaare auf und ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er dachte am elaine, an seine elaine und ihr gemeinsames Kind. Er schüttelte den Kopf. Das kann nicht sein! Er hatte sie umgebracht. Er hatte sie verbrannt. "das kann nicht sein..." Entfuhr es ihm leise, als er sich vor sie auf ein Bein kniete und sanft die Hände auf ihre Schultern legte.
Deliah schluchzte als sie ihn ansah. "Es tut mir so leid, ich wollte es dir alles sagen, doch dann kam die Trennung und ich bin zu den Elfen gegangen." sie schluchzte wieder. "es tut mir so leid."
Nikai starrte Sie an, verständnislos. Was meinte sie da? Minutenlang sah er sie an, bevor sein Gehirn anfing eins und eins zusammen zu zählen. Rechnete Die Monate zurück und er erstarrte einen Augenblick wie vom Blitz getroffen. Von Sekunde zu Sekunde die er mehr verstand wurde er bleicher im Gesicht. Bis er schließlich ebenfalls auf den Boden sank und sich mit fest aufeinander gebissenen zähnen gegen seinen Stuhl lehnte und den Kopf in den Nacken legte. "Warum hast du nichts gesagt?!" Seine Hände zitterten als er sich durch die Haare fuhr. "scheiße! Wovor hattest du Angst, mir zu sagen dass ich Vater werde?" Seine Stimme zitterte nun ebenso, doch er versuchte dich durchzukämpfen. Er schluckte schwer. "dachtest du, ich würde dich auch noch umbringen?!" Fassungslos sah er sie an.
Deliahs Blick auf ihn war vollkommen verschleiert. Trotz des Alkohol überkam sie der nächste Tränenanfall. "Du hattest mir gerade das Herz gebrochen herr gott. Und ich trug ein Kind das wie mein Vater wird in mir." sie wollte ihn anschreien doch sie konnte nicht, sie klang stattdessen vollkommen erbärmlich.
Nikai schluckte schwer und fuhr sich abermals in die Haare, um seinen Kopf mit dem Arm auf seinem Bein aufzustützen. "Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich es doch nie getan!" Entfuhr es ihm schnaubend. "Wie dein Vater?" Er schüttelte den Kopf. "Nein... Es ist kein schattentöter... Ganz im Gegenteil" Entgegnete er nach einer weiteren Pause. Vieles aus seiner Vergangenheit kam wieder hoch, was ihm den Atem raubte.
Deliah strich sich ein wenig des Tränenschleiers hinweg, der nur sofort von neuen abgelöst wurde. "Du wärst nur des Kindes wegen mit mir zusammen geblieben. Denkst du das hätte ich gewollt. Erst warst du nur mit mir zusammen weil ich aussehe wie Cahara und dann das. Denkst du wirklich das ich das gewollt hätte?" wieder schluchzte sie auf, ließ ihr Gesicht in den Händen verschwinden. Nur im hinterkopf nahm sie war wie er davon sprach das ihr Kind kein Schattentöter war. Aber wie war das möglich. UNd was hatte er mit dem Umbringen gemeint?
Nikai atmete tief durch. "denkst du ich war nur wegen cahara mit dir zusammen? Das dachte ich zuerst auch... Aber ich liebte cahara schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, es hat nur lange gedauert bis ich es gemerkt habe" Er seufzte. "Ich wollte mich von dir distanzieren, weil du zur Zielscheibe wurdest... Dein Leben war in Gefahr, wenn ich das mit dir aufrecht erhalten hätte. Ich hätte mir nie verzeihen können, wenn dir etwas zugestoßen wäre. Ich tat es nur um dich zu schützen!" Einen Moment schloss er die Augen. " hätte ich gewusst, dass du ein Kind, noch dazu einen schatzenprinzen erwartest... Hätte ich ganz anders entschieden. Die Situation wäre ganz anders. " Erklärte er und versuchte Ruhe zu bewahren.
Deliah wollte sich beruhigen, doch der Alkohol ließ das nicht auch nur im entferntesten zu. "Es ging dir doch nie um mich." sie schluchzte. "Ich habe dich geliebt und du hast mit mir gespielt, das tust du auch jetzt noch."
Nikai schüttelte den Kopf und seufzte. "Vielleicht ging es mir am Anfang nicht um dich... Aber ich habe gemerkt, dass ich nicht ohne dich kann. Es geht mir um dich! Wäre ich sonst mitten in der Nacht in deinem gemach aufgetaucht? Würde ich dich sonst Stunden nach der Schlacht suchen?" Er fuhr sich durch die Haare und legte den Kopf wieder in den Nacken, bevor er sie ernst ansah. " verdammt ich liebe dich, deliah... Ivh habe seit über 20 Jahren nicht mehr so gefühlt wie ich jetzt fühle und ich hatte ein Leben bei den Elfen... "
Deliah schluckte schwer, diese Liebeserklärung hatte sie nicht erwartet. Und schon gar nicht passte es zu all dem Wirrwarr aus Schmerz in ihrem Kopf. Sie hatte ihr gemeinsames Kind verkauft an die Elfenkönigin. Sie schluchzte ganz leise und sah auf, bevor sie die Distanz zwischen ihnen beiden überbrückte und sich an ihn drückte. "Es tut mir leid."
Nikai erstarrte erschrocken und er brauchte einen Moment, bevor er mit einer Hand in ihre roten locken fuhr und sie an seine Brust drückte. Tief atmete er durch und legte den Kopf an ihren. Wieder spürte er das Gewicht seines Eherings wie ein belastendes Gewissen. Er spürte kaum, wie sich eine heiße Träne aus seinem Augenwinkel löste und über seine Wange bis zum Kinn rann. Von dort tropfte sie auf deliahs Stirn. Er biss die Zähne zusammen. "... Das muss es nicht... Schließlich war ich es, der dich verletzt hat." Entgegnete er leise.
Deliah spürte wie die Träne auf ihre Stirn tropfte und sah zu ihm, schluckte schwer und schniefte dann leise. Es war als wollte ihr Körper nicht mehr weinen, als wären alle Tränen die sie in sich gehabt hatte ausgeweint. Sie schluckte nur leise. "Das ist nichts im Verglech zu dem, was ich getan habe." flüsterte sie genauso leise.
Nikai schloss einen Moment die Augen. Wann hätte er zuletzt geweint? Er konnte sich gar nicht daran erinnern. Hatte er bei elaines Tod geweint? Er wusste es nicht. Während nikai deliah ansah, versuchte er deliahs nasse Wangen zu trocknen. "es ist in Ordnung... Du warst verletzt,standest ganz allein da und dachtest das Kind würde ein schattentöter werden" Seine Hand zitterte immer noch.
DEliah sah ihn an, in ihr herrschte ein Chaos an gefühlen, doch es war als wäre sie im Moment im Auge des Sturmes. Es fühlte sich trotz allem gut an hier bei Nikai zu sehen. Sie schloss die Augen, für einen Moment wollte sie einfach nur bei sich sein.
Nikai sah deliah an, das Herz wurde ihm schwer. Sie saßen beide am Boden, fast komplett in Tränen aufgelöst. Nikai stützte wieder den Kopf auf einem Knie auf und seufzte. "Ich habe einen Sohn... Einen Thronfolger..." Irritierender weiße müsste er ein wenig lächeln, während ihm eine weitere Träne über die Wange rollte. "Ich hätte nie gedacht, dass ich das nochmal erleben darf" Flusterte er leise.
Deliah öffnete die Augen, langsam und träge und sah Nikai an. Sie sah wie eine weitere Träne seine Wange hinab rollte und fing sie bevor sie an seinem Kinn abtropfen konnte auf, und strich sie hinfort. "ich auch nicht." hauchte sie leise.
Nikai sah sie an und lächelte wieder. Sanft legte er die Hand an ihre Wange und und führte ihr Gesicht näher an seines. Den folgenden sanften Kuss Hauchte er nur auf ihre zarten Lippen, als würde er sich kaum trauen sie zu küssen. "Ich danke dir" Hauchte er ebenso leise gegen ihre Lippen. "... Dafür dass du mir noch ein Kind schenkst"
Deliah sah ihn an, als er so leise gegen ihre Lippen sprach. Sie schloss für einige Sekunden die Augen bevor sie ihn sanft küsste, richtig küsste. Sie war so erleichtert dass sie das nach all dem was passiert war noch konnte und vor allem das noch durfte. Sie strich über seine Brust, immer noch die Augen geschlossen.