Cahara war müde und erschöpft, weshalb ihr der Schlaf wirklich gut tat. Seit sie Mutter war hatte sie ihre Gabe wirklich nur noch selten im Kampf eingesetzt. Bei der Nawarias Befreiung von der Tyrannei hatten ihre Fähigkeiten durch Amazorn Schaden erlitten, als sie in den Geist des Drachen gewaltsam eingedrungen war. Der letzte kampfeinsatz ihrer Fähigkeiten war schließlich in der Schlacht gegen die Rächer gewesen und als sie den verräterischen Schatten zur Strafe für immer ihre Fähigkeiten genommen hatte. Nikai hatte den Schaden, den der goldene Schnitter bei ihrer Gabe verursacht hatte wieder repariert und ihren Geist dadurch geheilt. Die stechenden Kopfschmerzen, die der Einsatz ihrer mentalen Fähigkeiten vorher verursacht hatte, waren seitdem nicht mehr aufgetreten und sie hatte ihre alte Stärke zurückerlangt. Dennoch hatten sie die Jahre doch gezeichnet und eine solche Schlacht, wie sie nun gegen solch mächtige Magiewirker wie die Elfen ausgetragen hatten, verlangte ihr einiges abverlangt. Ausreichend Schlaf half ihr dabei sich zu regenerieren. Das zärtliche Streichen ihres Mannes über ihr Haar und dieser Hauch eines Kusses auf ihrer Stirn, ließen sichE sich doch etwas regen. Dennoch kam sie erst richtig zu sich, als draziel sich bereits angezogen und gegangen war. Müde gähnend streckte sie sich und quälte sich etwas durcheinander aus dem Bett. Sie zog sich etwas über, nichts weltbewegendes, aber trotzdem so ordentlich, dass sie raus auf die Straße konnte und band ihre roten Locken zusammen. Es war zufällig, dass ihr Mäx begegnete und sie von ihm die Information über die einberufene Ratssitzung bekam. Seufzend machte sie sich schließlich auf den Weg in den Versammlungssaal, auch wenn sie eigentlich kein Rat war und dieser nicht beizuwohnen hatte. Dies hatte Nikai ihr schon des Öfteren zu verstehen gegeben, hatte sie es jedes Mal doch stur ignoriert und ihren Willen durchgesetzt. Leise gesellte sie sich zu ihrem Mann, wohl wissend, dass Nikai ihr eintreten beobachtet hatte. „Du hättest mich nicht schlafen lassen müssen. Ich bin neugierig was er zu sagen…mäx meinte es wäre wichtig“ Sie flüsterte ihrem Mann zu, war sie noch zu erschöpft um über die Gedanken mit ihm zu kommunizieren. Zudem spürte sie Nikais Energien deutlich pulsieren, fast als würde er wollen, dass sie seine Gedanken las. Sonst versteckte er dies immer penibel vor ihr, was sie nun durchaus stutzig machte.
Nikai hatte anfangs schweigend auf die silberne Schatulle vor sich gestartet und fast schon bedächtig mit den Fingern über das glänzende und reich verzierte Metall gestrichen. Seine Gedanken kreisten wieder um die vergangene Nacht, als Deliah bei ihm zusammen gebrochen war und ihm schließlich von dem Gemeinsamen Sohn erzählt hatte. Nachdem er mit Elaine und dem Kind abgeschlossen hatte und Zero ihn gefunden hatte, war er schließlich zurück gekehrt aus seinem Exil. fast als wäre er von den Toten auferstanden hatte er sich in ein berauschendes Singleleben gestürzt, wie ein Süchtiger ohne jegliche Konsequenzen herumgehurt. Dies hatte er getan, weil er das Gefühl hatte sein Leben bereits gelebt zu haben, hatte er 20 Jahre Freiheit genossen und für einen kurzen Moment in dieser Spanne sein Familienglück genießen dürfen. Als dies alles wie ein Scherbenhaufen zu Bruch ging , hielt er es für unverdient jemals erneut so etwas zu finden. Deshalb nahm er Zeros Gesuch schließlich an und stellte sich seiner Geburtspflicht. Mit der vergangenen Nacht hatte sich alles schlagartig geändert und plötzlich war ihm bewusst geworden, dass dies alles war, was er wirklich jemals in seinem Leben hatte erreichen wollen. Diese Gedanken wählten ihn auf, überschlugen sich in ihm die Emotionen wie in einem Sturm. Seine Gabe hatte er aktiviert und so spürte er jeden nur allzu deutlich wenn er oder sie den Raum betrat,ohne den Blick heben zu müssen. Caharas erscheinen veranlasste ihn dann allerdings doch dazu und ihre beiden Blicke kreuzten sich kurz. Natürlich hatte er das Recht sie des Saales zu verweisen, war sie kein Rat und hatte ihr Amt abgelegt. Doch dies hatte sie die letzten Male schon geflissentlich ignoriert, doch das war nicht der Grund für nikais schweigen diesbezüglich. Viel mehr war er dazu übergegangen sich nicht mehr vor Cahara zu verstecken, ihr auszuweichen oder sich von ihr die Stirn bieten zu lassen. Das Aufflackern seiner Gabe war eine reine Konfrontation, ein Zeichen für cahara, dass sie sich ihm nicht mehr überlegen fühlen konnte. Er hatte es satt zu lügen und klein bei zu geben in ihrer Nähe. Er wartete schließlich bis alle eingetreten waren und wenn möglich einen Platz gefunden hatten. Die Stadträte oder Stellvertreter, die sich dem Kampf angeschlossen hatten, sein Schattenrat, Arya und Mäx, der Dämonenprinz, sowie sonstige wichtige Persönlichkeiten. Eine erwartungsvolle, fast schon erdrückende Stille hatte sich im Saal ausgebreitet.
Mäx hate sich zu seinem Vater gesetzt und beobachtete seine Schwester und Nikai, sowie den Dämonenprinzen. Dabei versuchte er die einzelnen anwesenden Personen zu analysieren, sich ein Bild von ihnen zu machen. Er hatte einen Stift und einen Block, auf dem er sich hin und wieder die ein oder andere Notiz Vermerkte.
Alle starrten sie ihn, Nikai, Großmeister und König der Schatten, ind die silberne Schatulle der Elfenkönigin an. Einen Augenblick schloss Nikai seine Augen, spürte das pulsieren seiner Gabe, atmete tief durch ehe er leise seufzte. Mit diesem seufzen lies er zu, dass man erahnen konnte, welcher Sturm in ihm herrschte. Etwas, das er sonst nie tat. Erst dann fing er an zu sprechen. „Ihr seid mir in einen Krieg gefolgt…einem Krieg von einem Ausmaß, welches mich beim letzten Mal das Leben kostete. Diesmal nicht, um den Elfen ihr Land zu nehmen, sondern um ein Volk zu befreien, welches die Elfenkönigin durch ihren wahnsinnigen Genozid von dieser Welt tilgen will…wir haben den Sieg errungen, um unsere Verluste geweint und unseren Erfolg besungen.“ Er schluckte kurz und öffnete schließlich die Schatulle, um die Kralle und den Ring erneut heraus zu holen. „Die Elfenkönigin schickte uns, besser gesagt mir, daraufhin eine Botschaft. jace ist ein Tierelf, symbol des Aufstandes und dem Lebenswillen dieses Volkes…er ist ihre Geisel, ebenso wie die Elfenrätin Thhalia, die die Freiheit des Tierelfenvolkes immer unterstützt hat und dafür Einstand, eine alte und sehr gute Freundin von mir. Die Königin ist der Ansicht, sie könnte mich mit den beiden erpressen, mich zur Kapitulation zwingen. Doch sowohl Jace, als auch Thalia, so schwer es mir selbst auch fällt…sie würden beide ihr Leben für die Freiheit des Volkes geben und dies muss ich akzeptieren“ Diese Worte kamen ihm noch recht selbstsicher über die Lippen, eher er stockte und versuchte seine Hände nicht allzu sehr zittern zu lassen, als er das letzte in Blut beschriebene symboltuch raus holte an dem diese schwarzen feinen Haare noch klebten. „doch diese…..“ Er verschluckte das Wort und biss kurz die Zähne aufeinander, versuchte Schmerz und Wut zu unterdrücken. „Sie hat eine weitere Geisel. jemanden…der mir mehr bedeutet als das eigene Leben. Ich wäre bereit die ganze Welt für dieses eine Leben zu opfern. Ich weiß, wie irrational dies klingt..und ja, ich werde kein ganzes Volk aufgeben, vor ihr auf die Knie kriechen und kapitulieren. Dies ist nicht meine Entscheidung. Sie hat das Wichtigste in meinem Leben in ihrer Gewalt, meinen Sohn…Schattenprinz von meinem Blut…aber ich kann nicht verlangen, dass ihr mir auch in diesen Kampf folgen werdet…doch für mich steht fest, dass ich meinen Sohn der Elfenkönigin nicht kampflos überlassen werde und alles tue, um ihm zu befreien egal was es mich kostet. Ich begrüße jeden, der an meiner Seite kämpft…aber ich kann niemanden zwingen. Dass sie den kleinen hat…ist meine Schuld und ich muss dafür gerade stehen“ Erklärte er schließlich ernst, beherrscht, wobei seine Stimme bei manchen Worten deutlich zitterte. Am liebsten hätte er deliah während dieser Ansprache die ganze Zeit lang angesehen, empfand er sie doch als den Quell seiner Kraft, doch um sie zu schützen hatte er cahara angesehen, ihrem Blick, der sich irgendwann in Entsetzen verwandelt hatte, standgehalten und sie mit den Gefühlen in seinen Augen konfrontiert.
Draziel hätte gelogen, wenn er sich wirklich gewundert hätte, dass Cahara nur so kurz nach ihm durch den Zelteingang trat und sich zu ihm setzte. Er schenkte ihr ein kurzes lächeln und strich ihr dann zärtlich über die Hand als sie sich setzte, bevor er sich wieder auf Nikai vor sich konzentrierte. Ohne sich eine Gesichtsregung zu erlauben, hatte er den worten des Schattenkönigs gelauscht, und sich dann zurück gelehnt. In seinem Kopf ging er noch einmal die Informationen durch. Natürlich war ihm aufgefallen, dass Nikai, Cahara das gesamte Gespräch über beobachtet hatte. Ein zweites mal, ging er in Gedanken durch, was der schwarzhaarige Schatten gesagt hatte. Es war nicht möglich, dass Cahara ihm ein Kind verschwiegen hatte, sonst wäre Nathaniel ihr gemeinsamer, erster Sohn kein Schattenjäger. Doch von wem... Seine Gedanken brachen ab, als sein Blick an Deliah hängen blieb. Die rothaarige hatte den Kopf gesenkt, auch wenn sie es wohl versuchte zu verbergen, konnte Draziel den Schmerz sehen, beinahe spüren, der von ihr ausging. Er sah weg, ertrug es nicht, sie anzusehen und sah dann zu Cahara, nahm ihre Hand in die seine und strich mit dem Daumen über sie, um Kraft aus ihrer Verbindung zu ziehen. "Auf mich kannst du zählen." sprach er schließlich als erster und sah auf zu Nikai. Er hatte nicht gedacht, dass er jemals zusammen mit dem Schatten in einen Krieg für dessen Sohn ziehen würde. Es war noch nicht so lange her, dass er Draziel, Nikai die Nase gebrochen hatte, wegen seiner Verbindung zu Deliah und nun, stand er hier vor ihm, den Schmerz so deutlich ins Gesicht geschrieben. Er wollte noch mehr sagen, doch er beließ es dabei, Nikai zuzunicken und sich zurück zu lehnen und anderen das Wort zu überlassen.
Deliah hatte während der gesamten Rede von Nikai vehement auf ihre ineinander verschränkten Hände in ihrem Schoß gestarrt. So schaffte sie es, die wieder aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Es war wohl wirklich keine Idee hier vor all den Ratsmitgliedern und all den Leuten mit Rang und Namen in Nawaria in Tränen auszubrechen. Jeder mit auch nur ein wenig Grips, würde wohl eins und eins zusammen zählen und verstehen, wer die Mutter des Schattenprinzes war, wenn sie hier und jetzt in Tränen ausbrach. Nur einen Augenblick hob sie den Kopf, ließ ihren Blick über die Würdenträger Nawarias und ihre Ratskollegen schweifen, bevor sie ihn wieder senken ließ. //Bleib stark// Sie zuckte fast ein wenig zusammen, als sie Firnen in ihren Gedanken hörte. Sie war froh, über die Verbindung zu dem grünen Riesen, der nur wenig entfernt, noch immer auf dem Marktplatz zusammen gerollt lag. //Danke.// antwortete sie ihm, ihre Verbindung schenkte ihr Kraft, wie als würde sie die Wärme des Drachens von innen heraus wärmen. So schaffte sie es tatsächlich ihren Blick noch einmal zu heben und ihn gehoben zu lassen. Für einen Moment suchte ihr Blick den von Nikai, weshalb sie bemerkte, dass er Cahara anstarrte. Sie verstand ihn und tatsächlich spürte sie, unerwarteterweise, keinen Stich. Vielleicht weil es gerade jetzt, alles so unwichtig schien. Ja, er hatte ihr das Herz gebrochen, hatte Jahrzehntelang, ihre Tante geliebt und ja, sie Deliah, war ihm verfallen, doch alles schien so weit entfernt, so unwichtig. Vor ihrem inneren Auge konnte sie das Gesicht ihres Sohnes sehen, als sie ihn nach der Geburt in den Armen gehalten hatte. Ihn wegzugeben, war das schwerste gewesen, was sie jemals getan hatte und nun, hatte sie dieser Fehler heimgesucht. Sie vertrieb den Gedanken, sie konnte sich später noch Schuld geben, doch für den Moment, war sie hier und jetzt und es ging das Leben um ihr Kind, um ihren kleinen Schattenprinz. Erneut ließ sie ihren Blick über die anderen wandern, blieb an jedem einzelnen hängen bevor sie zu Nikai sah.
Arya hatte ihrem Mentor aufmerksam zugehört. Als er die drei Tücher mit den Tributen aus der Box gezogen und vorgestellt hatte, hatte es sie schließlich doch für einen Augenblick den Atem verschlagen. Sie hatte gar nicht gewusst, das Nikai Vater war, wieso hatte ihr Mentor das nicht erzählt. Sie zwang sich dazu, nicht zu schmollen, obwohl es ihr in diesem Moment gar nicht so leicht fiel und widmete sich dem beobachten der anderen. Sie sah für einen Augenblick zu ihrem Bruder, der vor sich Block und Stift gelegt hatte. Es war schon länger her, dass sie ihren Zwilling gesehen hatte, und unweigerlich fragte sie sich, ob sie noch den selben Draht zueinander hatten wie früher. Sie waren auseinander gedriftet und es schien Arya als hätten sie nun nichts mehr gemein.
Nikai war in schweigen verfallen, versuchte sich und seine Gabe unter Kontrolle zu halten. Nur selten war ihm dies nicht gelungen, doch es konnte verheerende Folgen für alle anwesenden haben. Er konnte spüren, wie deliah ebenso mit sich selbst rang, fühlten sich seine eigenen Energien seither besonders zu ihr hingezogen, ebenso wie sein Herz. Seine Gabe reagierte verstärkt darauf, als würde sie inzwischen nicht mehr nur ihm selbst gehorchen.dies war auch der Grund, warum er deliah nicht ansah, konnte er sie doch stärker als alle anderen spüren. Er verzog allerdings leicht das Gesicht, als er diese andere macht, die von deliah ausging spürte und die seine Energien deutlich wieder etwas mehr zurück drängte. Es war firnen, der große grüne Drache an deliah Seite, welcher ihr kraft gab, sodass ihre Energien fast schon strahlten. Der Drache konnte Nikai definitiv nicht leiden, doch Nikai konnte es ihm bei der ganzen Geschichte auch wohl kaum verübeln. Als draziel schließlich die Stille des Raumes brach und ihm seine Unterstützung zusagte, erstarrte Nikai einen Augenblick und sah seinen alten Freund sprachlos an. Es waren Worte, mit denen er nach all der Zeit und all dem Streit wirklich nicht gerechnet hatte.
Es schien cahara ebenso zu überraschen, bei dem Blick den sie ihrem Gatten zuwarf . Dennoch fehlten der ehemaligen Großmeisterin immer noch die Worte nach dieser Ansprache, um irgendeinen klaren und sinnvollen Gedanken zu fassen. Sie konnte sich einfach keinen Reim auf das ganze machen zu können. Doch eigentlich sollte es sie nicht wundern, hatte ihr alter Freund und geliebter wohl mehr Geheimnisse als sie je gedacht hatte. Trotz allem brannte sich ein Wort fast in ihre Gedanken: Schattenprinz.
Mäx schrieb weiterhin seine Notizen fleißig auf und erstarrte bei nikais letzten Worten, wie fiele andere im Raum. Sein Blick glitt sofort zu seiner Schwester und dann wieder zu ihrem Mentor und wieder zurück Kuh Arya. Sie waren einst unzertrennlich gewesen, doch die letzen Jahre des Trainings hatten sie fast schon entzweit. Ein Umstand, der ihm schmerzte und ihn bereuen lies nicht doch im Tempel geblieben zu sein für die Ausbildung.
Syeren warf einen unauffälligen Blick zu Deliah, als diese in die Runde sah. Sie hatte sich ihm als erstes offenbart, hatte er es doch irgendwie von Anfang an gewusst, dass etwas zwischen ihr und Nikai war. Er kannte Nikai schon sehr lange. Er und dessen Schülerin waren ein paar gewesen, bis sie in der gleichen schlacht wie Nikai das Leben verlor, nur dass er von den Toten wieder kehrte. Er wusste, dass Nikai keine halben Sachen machte und bis an seine Grenzen ging wenn er ein Ziel hatte für dass er glaubte es würde sich zu kämpfen lohnen. Der schwarze Schatten entfesselte dabei ungeahnte Kräfte. Fast etwas zu selbstbewusst erhob sich syeren und straffte die Schultern. „Es wäre mir eine Ehre an deiner Seite in diese Schlacht zu ziehen, koste es, was es wolle!“ Merkte der Rat dann erst an. Auf diesen Satz musste der junge Dämonenprinz breit grinsen, woraufhin er wieder eine Reihe spitzer Zähne entblößte und die echsenhaftrn grünen Augen kurz gefährlich aufleuchteten. „Wie ich bereits sagte, ich bin hier um ein paar Elfen in den arsch zu treten“
Fabi hatte sich mit einem mehr als skeptischenblick zurück gelehnt. Ihm gefielen nikais Methoden nicht, auch wenn sie seine liebste Tara davor bewahrten Großmeisterin zu sein. Die Nachricht über deine Existenz des neuen Schattenprinzen überraschten ihn nicht sonderlich, denn er wusste dass Nikai ein Frauenheld war und zahlreiche Affären gehabt hatte. Demnach war dies wohl kaum auszuschließen gewesen. Doch seit nikais Entscheidung wieder Drachen in der feuerprüfung zu verwenden, konnte er diesen Mann nur noch weniger leiden. Er verzog schließlich das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Irgendeiner muss ja NEIN sagen..ich bin nicht bereit mein Leben für das Blut eines Wahnsinnigen zu opfern und noch mehr zu riskieren als wir es jetzt schon haben. Es wäre nur weiteres Blutvergiesen und Ich weiß nicht ob ein Schattenprinz so viel wert ist, um noch mehr Leben aufs Spiel zu setzten…insbesondere, weil wir Mäx und Arya haben.“ Die Worte des Feuerbändigers waren ernst und kühl. Schließlich erhob er sich, um ohne ein weiteres Wort den Raum zu verlassen.
Draziel spürte die Blicke der Anwesenden nur allzu deutlich auf sich, als er seine Worte gesprochen hatte, und ganz besonders, die von Cahara. Vielleicht war es doch an der Zeit seiner Frau zu erzählen, was er erfahren hatte. Wenn er recht überlegte, war es aber wohl besser, wenn er da bis nach der Versammlung hinauszögerte, und es dann am besten weit von Nikai entfernt tat. Er konnte nicht einschätzen wie Cahara reagieren würde, doch zumindest vermutete er, dass sie noch immer nicht in den Gedanken des Schattenkönigs herum gestöbert hatte, sonst würde sie sich wohl anders verhalten, oder? Kurz fiel sein Blick auf seine zwei Jüngsten, förmlich konnte er die Anspannung zwischen ihnen beiden spüren, und es schmerzte ihm, die Zwillinge so zu sehen. Vielleicht hätte er doch darauf bestehen sollen, das Arya mit zu ihnen nach Lakena zurück käme, doch der kleine Wildfang schien fröhlich zu sein, als wäre sie am richtigen Platz. Es schien förmlich, als hätte Nikai zumindest eine rothaarige Schönheit aus Draziels Leben entführen können, auch wenn es nicht Cahara war und Arya technisch gesehen, eher rotbraune Haare hatte. Er vertrieb die Gedanken und konzentrierte sich wieder, wodurch er mitbekam, wie Fabi das Zelt verließ.
Tara schluckte schwer als Fabi gesprochen, sich erhoben und das Zelt verlassen hatte. Sekunden vergingen, in denen nichts das Zelt erfüllte, außer Stille, bevor sie sich schließlich erhob. Sie sah zu Nikai und schluckte. Sie war ihm dankbar dafür, dass er hier war, dass er die Schattenkrone trug, und nicht sie. Dass er ihren und den Wunsch ihres Vaters respektiert hatte. Viel dieser Dankbarkeit glänzte in ihren Augen. "Es tut mir leid." hauchte sie mehr in die Richtung des schwarzhaarigen Schattens, bevor sie sich räusperte. "Wenn du fällst, braucht der Schattenthron einen neuen König. Du sagtest, das ich diese Lücke füllen muss." ein schmerzliches Lächeln umspielte ihre Lippen. "Also tu mir bitte den Gefallen, rette den Schattenprinzen und komm zurück zum Orden." mit diesen Worten folgte sie Fabi nach draußen, wo sie ihn schließlich einholte und seine Hand in die ihre nahm, sie strich mit dem Handrücken darüber. Sie beide hatten bereits drei große Schlachten geschlagen und überlebt, sie war froh, dass nicht noch eine dazu kam.
Erons verfolgte das Geschehen, wie immer schweigsam und mürrisch. Sein Blick lag auf seiner Schwester, wusste er doch was sie beschäftigte, auch wenn sie es ihm nicht gesagt hatte. Er war ihr Zwilling und so richtig gab es wohl keine Geheimnisse, die sie wirklich vor ihm verbergen konnte. "Ich schließe mich ebenfalls an." war schließlich das einzige, was er wie so oft, völlig gefühlsneutral, sagte. Er war nicht aufgestanden, hatte Nikai auch nicht angesehen, sondern stattdessen Deliah, die ihn mit einem dankbaren Blick bedachte, bevor sie wieder zu Nikai sah. Eron dachte an Luca und an seine Tochter, welche zuhause auf ihn warteten. Inständig hoffte er, dass er zu ihnen zurückkehren würde. Vielleicht wäre es kluger nicht mit in die Schlacht zu ziehen, doch er konnte es seiner Schwester nicht antun, sie alleine gehen zu lassen. Er war ihr Bruder, es war seine Aufgabe.
Sylvain hatte die Arme vor der Brust verschränkt und dem ganzen zugehört. Er war erstaunt, als sein Vater der erste war, der sich dem Suizide Squard anschloss. Weniger überrascht war er allerdings von Fabis Weggang. Schon in den Ratssitzungen war ihm der Hass des Feuerbändigers gegenüber Nikai aufgefallen. Er dachte an Lily und an Samira und an Caharas Worte die sie ihm entgegen geschleudert hatte, als sie erfahren hatte, dass er sich zum Ratsmitglied hatte machen lassen. Sein Blick fiel auf seine Mutter, die zu seiner Verwunderung bisher noch nichts gesagt hatte, war sie doch sonst immer so vorlaut und konnte kaum Still sein, wenn es darum ging in wichtigen Angelegenheiten ihre Meinung kund zu tun. Ihr Schweigen jetzt verunsicherte ihn viel mehr, als wenn sie aufgestanden wäre und Nikai ordentlich die Leviten gelesen hätte. Wusste sie mehr als er und wollte deshalb nichts sagen? Was ging wohl in ihrem Kopf vor? Nur zu gerne würde er nun mit Samira reden, sie fragen wie sie sich entscheiden wollte. Wieder blitzen ihre Worte von der Krönung durch seinen Kopf, die ihn seit der Krönung tag für tag verfolgten. 'meine Krone' hatte sie gesagt. Es fühlte sich an, als wären sie seitdem unterbewusst auseinander gedriftet, vielleicht lag es an ihm, dass er diese Tatsache nicht vergessen konnte. Er zwang den Gedanken beiseite, es war nicht der richtige Augenblick um darüber nachzudenken, schließlich erhob er sich und sah zu Nikai. "Auch ich werde mich diesem Kampf anschließen." er wollte noch so viel mehr sagen, dass es ihm eine Ehre war, dass Nikai ihn in den Rat geholt hatte, dass er ihm dieses Vertrauen gegeben hatte, ihn als jüngstes Ratsmitglied der Geschichte einzusetzen. Doch stattdessen nickte er Nikai nur zu, bevor er sich setzte, inständig hoffend, dass es nicht die falsche Entscheidung war, und vor allem das Samira ihn nicht einen Kopf kürzer machte.
Arya verfolgte die Reden mit großen Augen, sie wusste nicht ob sie etwas sagen durfte, beließ es deshalb einfach dabei auf ihrem Stuhl sitzen zu bleiben und nacheinander den Leuten dabei zuzuhören, wie sie sich der Sache anschlossen oder nicht. Ihr Blick fiel auf ihre Mutter, bevor sie hastig wegsah, in der Hoffnung, das Cahara nicht mitbekommen hatte, dass sie sie beobachtet hatte. Seit der Ausbildung mit Nikai war sie stärker geworden, lernte langsam ihre Gabe unter Kontrolle zu halten, doch noch lange nicht war sie fähig so einfach Gedanken lesen zu können, vor allem nicht die ihrer Mutter. Nur zu gerne, hätte sie gewusst, was in ihrem Kopf vorging.
Mariko hatte die Gespräche schweigend, und mit geschlossenen Augen verfolgt. Sie hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten, atmete flach und kämpfte damit nicht ohnmächtig zu werden. Ihre Gabe rotierte in ihrer Brust, lechzte nach den Schmerzen die sie von Deliah und Nikai empfing. All die Schmerzen, von denen ihre Gabe sich nährte und sie Mariko, von ihnen heraus auffressen wollte. Die Schmerzen pulsierten förmlich vor ihrem Auge, schrien sie förmlich an, dass sie ihnen helfen sollte. Der Gedanke, dass ein Mensch solche Schmerzen überhaupt ertragen konnte und trotzdem noch vor ihnen allen stehen konnte, mit solch einer Kraft wie Nikai sie ausstrahlte, bewunderte sie. Selten, hatte sie solch einen Schmerz geballt in einer Person wahrnehmen können. Nur zu gerne hätte sie gesprochen, ihnen beiden gesagt, dass sie ihre Sache unterstütze, doch es gelang ihr nicht, die Augen zu öffnen, geschweige denn den Mund aufzumachen, zu gefangen war sie von diesen Schmerzen, die ihrem zierlichen Körper, alles abverlangten.
Nikai nahm Fabis Entscheidung an, er würde niemanden zwingen ihm auf diesen Selbstmordtripp zu folgen. Er war dankbar, dass es Draziel tat, hatte er wirklich nicht mit der Unterstützung seines alten Freundes gerechnet. Mit ihm hatte er einen mächtigen Verbündeten. Dennoch fragte er sich was Cahara noch dazu sagen würde, schwieg seine Vorgängerin schon die ganze Zeit beharrlich und starrte ihn stattdessen nur an. Dieses Verhalten war mehr als untypisch für sie, viel es ihr doch so schwer macht und Entscheidungen abzugeben.dies schien allerdings nicht nur ihn, sondern auch den Rest der versammelten zu interessieren. Er hatte syeren zugenickt, als dieser treu wie eh und je an seiner Seite stand. Die beiden Männer verband trotz des Altersunterschieds einiges, mehr als viele wohl von außen erahnten. Nikai vertraute dem jungen Schatten sehr, hatte er ihn auch noch nie enttäuscht. Bei Taras Worten nickte er bedächtig und tatsächlich schenkte er seiner jungen Kollegin ein aufrichtiges Lächeln. „Es muss dir nicht leid tun. Du nimmst einen sehr wichtigen Platz ein…so bin es wohl eher ich, der dir dafür danken muss“ Erklärte er schließlich leise, als Tara ebenso wie Fabio das Zelt verließ, um Fanibian zu folgen. Als der immer so ernste und verschwiegene Eron das Wort ergriff und seine Unterstützung zusprach, sah er Deliahs Zwillingsbruder an. Die beiden waren ebenso unterschiedlich, wie sie sich auch gleichzeitig ähnlich waren. Er konnte sich denken, dass dieser nur mitkam, weil es auch Deliahs Kind war und nicht nur seines.
Sylvias Entschluss sich dem Team anzuschließen bewirkte schließlich bei Cahara eine erstmals andere Reaktion, als Nikai entsetzt anzusehen. Der Blick ihrer grünen Augen wanderte von Nikai zu ihrem ältesten Ziehsohn. Sie konnte sich noch gut an die Auseinandersetzung mit ihm erinnern, als er nikais Ruf in den Rat zu kommen, gefolgt war und nach tara zum jüngsten Ratsmitglied in der Geschichte des Ordens geworden war. Doch inzwischen waren ihre Sorgen, die damit verbunden waren, gänzlich dem Stolz gewichen, den Sylvania war wirklich zu einem starken verantwortungsbewussten jungen Mann herangewachsen. Er hatte klare Ziele vor Augen und wusste genau wie er diese Erreichen konnte. Für einen Moment schloss sie die Augen, zuckten ihre Mundwinkel kurz zu einem unscheinbaren Lächeln. Dieses Lächeln erstarb schließlich Augenblicklich als Mäx Seine Stift auf den Tisch legte und durchaus erwartungsvoll zu Nikai sah und unerwartet selbstsicher das Wort ergriff. „verzeiht, wenn ich mich einmische, Großmeister. Ihr habt meine Schwester und mich mit ins Lager genommen, damit wir etwas über Kriegsführung und Strategien lernen sollen. Ich wage es nicht nach ihrer Strategie mit der sie Levia entweder offen angreifen oder nach tradition der Schatten eher heimlich, unerwartet im schutze der Dunkelheit angreifen oder infiltrieren wollen zu fragen. Dies werden wohl die Inhalte der nächsten Sitzungen füllen. Ihr fragt jeden der anwesenden, Räte, prinzen und wohl auch alte Freunde um Unterstützung und jedem obliegt eine freie Entscheidung. Ich weiß, ich bin nur Schüler, traniniere meine Gabe und meine Kampffähigkeiten. Ich denke, um etwas Erfahrung zu sammeln ist es angemessen, um Erlaubnis zu bitten sie bei dieser Mission begleiten zu dürfen. Natürlich nicht an vorderster Front, will ich meine Fähigkeiten nicht überschätzen, doch vielleicht gibt es Aufgaben die ich übernehmen kann und eine Hilfe sein kann…wenn es andere beruhigt auch aus sicherer Entfernung.“ Erklärte der Junge Schattenprinz schließlich ernst aber auch hoffnungsvoll. Er schien sich seine Worte wohl überlegt zu haben.
Wenn Nikai gedacht hatte, dass Cahara ihn bei Sylvains Entscheidung schon anschreien würde, dann hatte er erwartet, dass sie spätestens bei der Bitte ihres jüngsten Sohnes vollkommen in Rage geraten und ihm offensichtlich an die Gurgel gehen würde. Die Bitte des Jungen schien ihn tatsächlich für einen Moment zu überfordern, was wohl am meisten daran lag, dass seine Eltern mit hier im Raum saßen und ihn umbringen würden, wäre er schuld wenn dem Kind etwas zustoßen sollte. „Dein Engagement in Ehren, Mäx…aber diese Entscheidung treffe ich nicht allein, sondern in Rücksprache mit deiner Mentorin. Sie kann deine Fähigkeiten am besten einschätzen und ich bin mir sicher, wir finden eine Aufgabe die diesen gerecht wird und die dich in deinem Lernen und Training ein gutes Stück voran bringen wird.“ Lenkte er schließlich ein, um den Jungen zufrieden zu stellen und gleichzeitig draziel und Cahara nicht gegen sich aufzuhetzen.
Cahara blieb auch bei Mäx Wunsch ruhig, auch wenn ihr Herz bei dem Gedanken schwer wurde und schmerzte. Es waren ihre Kinder, aber sie waren nicht mehr klein, sondern in wenigen Jahren erwachsen. Irgendwann mussten sie diesen Schritt gehen, so sehr sie sich auch dagegen sträuben wollte. Tatsächlich hatte sie das Gefühl in diesem Moment einfach zusammen zu brechen bei den ganzen Worten die in dieser Versammlung gesprochen wurden. Doch sie riss sich zusammen und erhob sich schließlich. In diesem Moment spürte sie gefühlt alle Blick auf sich, auch wenn sie den Blick gerade gesenkt hatte. Vermutlich hatten alle eh schon auf einen ausbruch ihrerseits gewartet, doch tatsächlich versuchte sie noch immer das puzzle in ihrem Kopf zusammen zu fügen , was ihr aufgrund der Erschöpfung schwerer viel als sonst. „Nikai…“ Ihre Stimme war leise, ruhiger als sie es selbst von sich erwartet hatte. „Auf ein Wort…bitte. Nur wir zwei, unter vier Augen“ Bat sie dann schließlich leise, wobei sie nun wieder viel gefestigter und ernster klang. Der mitschwingende Unterton in ihrer Stimme lies es auch nicht wirklich wie eine Bitte klingen. Sie hatte ihren alten Freund und geliebten wieder ins Auge gerast und sah ihn ernst an. Mit einem Mal strahlte sie wieder etwas mehr macht und Erhabenheit aus.
Nikai schluckte bei Caharas Worten unmerklich und nickte schließlich. „natürlich.die Sitzung ist vorerst beendet. Es gibt einiges zu verdauen, ehe wir wirklich ernsthafte Schritte planen können“ Merkte er an, woraufhin sich Kai gleich erhob und gefolgt von seinem steinigen Beschützer, das Zelt verließ. Nikais Blick glitt zu mariko, die leichenblass im Gesicht war. Er wusste wie aggressiv seine Gabe strahlte und sie der Schmerz der darin lag förmlich paralysieren lies. Für einen Moment schloss er die Augen, ehe er sich an syeren und Deliah wandte. „syeren, Deliah? Würdet ihr mariko an die frische Luft begleitend euch um sie kümmern? Ich hatte nicht beabsichtigt, dass sie das Gefühlschaos in meinem inneren so extrem zu spüren bekommt. Entschuldige“ Bat er seinen Freund schlösschen. Deliah nahm er eigentlich nur mit dazu, damit sie nichts weiter dazu sagen musste und das Geheimnis ihrer Verbindung weiterhin sicher blieb. Syeren nickte Nikai zu und stupste Deliah an, ehe er mariko aus dem Zelt half. Mäx sah etwas verunsichert zwischen Nikai, seiner Mutter und seiner Schwester hin und her, ehe er hilfesuchend zu seinem Vater blickte.
Viele der Mitglieder erhoben sich nach Nikais Worten wortlos und verließen das Zelt. Auch Draziel der beinahe fluchtartig den Raum verließ. Vielleicht war es das Gefühl Mal wieder von seiner Frau ausgeschlossen zu werden, welches ihn so schnell gehen ließ. Draußen angekommen seufzte er leise, atmete tief durch und ließ sich die Kühle Luft um die Nase wehen. Cahara und er hatten drei leibliche Kinder, Nathaniel war 19 Jahre alt, und doch hatte die rothaarige Schönheit noch immer Geheimnisse vor ihm. Am liebsten wäre er zu ihr gegangen, hätte gesagt dass er sich nicht Ausschließen lassen würde, doch natürlich tat er es nicht. Stattdessen ließ er es zu, der Beobachter zu sein, den Cahara wohl nie in alles einbinden würde. Er atmete noch einmal tief, zwang sich die Gedanken wegzuschieben und sah sich dann nach seinen drei Kindern um, auf die er geduldig und mit weniger ernster Miene wartete.
Sylvain hatte Draziel kurz nachgesehen, bevor er sich ebenso wortlos wie die anderen erhoben hatte und zu den Zwillingen gegangen war. "Lasst uns gehen." raunte er den beiden zu. Er warf einen letzten Blick auf Cahara. Ein bitterer Geschmack, hatte sich in seinem Mund breit gemacht, vielleicht lag es daran, dass auch nach einer Zeit, in der Cahara nicht mehr Großmeisterin war, noch immer alle nach ihrer Pfeife tanzen mussten. Er hatte irgendwie gehofft, dass sich dieses Verhalten irgendwann ändern würde, doch Natürlich wurde er Bitter enttäuscht. Gemeinsam mit den Zwillingen verließ er das Zelt. "Das waren schöne Worte Mäx." er sah seinen kleinen Bruder an und Wuschelte ihm dann durchs Haar. "Ich bin sehr stolz auf dich." er sah ihn kurz an. Seit der Woche von Coles Krönung hatte er seinen kleinen Bruder nicht gesehen, es schien ihm als wäre seitdem eine Ewigkeit vergangen und mäx war erwachsen geworden. "Kommt ihr klar? dann gehe ich zu Samira." er wartete geduldig ihre Antwort ab, in Gedanken aber schon bei der grünhaarigen Elfe.
Arya hatte ihren Bruder fast Geschockt angesehen, als er seine kleine Rede vor der Versammlung vorgetragen hatte. Nicht weil sie nicht ebenfalls mitkommen wollte, sondern weil sie seine Worte und Formulierungen sich verdammt dämlich in ihrem Kopf anhörten. Sie zwang sich dazu, nichts zu sagen und erhob sich dann schweigend, als die anderen es ebenfalls taten. Sie sah kurz zu Nikai und dann noch flüchtiger zu ihrer Mutter, bevor sie mit ihren Brüdern das Zelt verließ. Sie blieb aber nicht dort, sondern winkte den beiden zu, als Sylvain gerade mit Mäx sprach und verschwand dann wortlos in der Menge.
Deliah hätte gerne gesagt, dass sie geschockt war, als Cahara die Versammlung unterbrach, doch sie war es nicht wirklich. Irgendwo in ihr nagte es an ihr, dass die beiden alleine mit einander reden würden, doch sie kümmerte sich nicht weiter um das Gefühl, sondern erhob sich, als Syeren sie anstupste und ging mit ihm gemeinsam zu Mariko. Gemeinsam mit dem Schatten Schleiften sie Mariko nach draußen. Der weißhaarige Schatten wirkte noch immer leichenblass, ihre Augen flatterten Nur, als sie nach draußen getragen wurde, als würde sie nicht viel davon mitbekommen. Deliah Wand sich vor dem Saal an Syeren. "Kommst du ohne mich klar?" sie senkte ihre Stimme. "Ich glaube nicht, dass sie mein Gefühlschaos in ihrer Nähe gebrauchen kann." hauchte sie dann nur noch und sah sich um, als wollte sie sich vergewissern, dass niemand sie gehört hatte.
Mariko spürte kaum, wie sie herum geschleift wurde, die Worte von Deliah dagegen nahm sie schon deutlicher war, sie konnte spüren, wie ihre Gabe rebellierte, wie sie noch immer danach lächzte ihre Fangzähne in den Schmerz zu schlagen und ihn einfach in sich aufzunehmen. Es waren Tage wie diese, die Mariko ihre Gabe mehr alls alles anders auf der Welt, verabscheuen ließ. Warum konnte sie nicht einfach teleportieren, oder telekenisse, oder ein Element bändigen, wieso musste sie gestraft sind mit dieser Gabe, die alles von ihr abverlangte und die sie schon immer so sehr plagte.
Fabi hatte sich draußen in die Sonne gestellt und für einen Moment die Augen geschlossen, um sich zu beruhigen. Als Schüler hatte er Nikai immer bewundert, war er doch einer der mächtigsten Schatten. Nikais Gabe war unglaublich faszinierend, gefährlich und unglaublich stark. Sein Verlust im ersten Elfenkrieg war für alle ein Schock gewesen, ebenso wie der Moment seiner Rückkehr. Doch nun wurde Fabi immer stärker in seinem Gefühl bestätigt, dass der Schatten als Großmeister immer mehr den Verstand verlor. Zeitgleich fragte er sich, was Nikai ihnen alles verheimlichte und in seine Zeit im Exil alles erlebt, getan oder durchlebt hatte. Seine Gedanken kreisten darum und jäh mehr er darüber nachdachte, umso mehr beunruhigte ihn das ganze. So in Gedanken versuchen bemerkte er Tara erst , als sie bereits bei ihm war und seine Hand nahm. Ohne dass er es wollte, zuckte er kurz überrascht zusammen. Doch bei dem zärtlichen Streichen über seine Hand, war jeglicher Schreck wieder vergessen und er legte sanft einen Arm um seine Freundin, bevor er sie etwas mehr an sich zog. Kurz atmete er tief durch, ehe er ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn hauchte. „Manchmal gibt es Momente ihn denen ich Cahara als Großmeisterin vermisse…oder mir deinen Vater zurückwünsche zurückwünsche.ich respektiere seinen und deinen Wunsch…aber manchmal frage ich mich, ob es die richtige Entscheidung war.“ Erklärte er leise seufzend. „Wenn er mit diesem Wahnsinn so weiter macht, weis ich nicht ob ich ihn nicht irgendwann einfach umbringe…“ Stellte er leise fest und schloss für einen Moment wieder die Augen und lies die Schultern hängen.
Mäx war etwas irritiert, dass sein Vater fast schon fluchtartig den Raum verlies, als würde gleich keine Luft mehr bekommen. Er schluckte schwer und sah kurz zu seiner Schwester, deren Blick ihm mehr als unangenehm war und er schnell wieder weg sah. Der Raum leerte sich extrem schnell und je mehr gingen, umso deutlich konnte er eine fast schon elektrisch aufgeladene Athmosphäre spüren, als würde gleich etwas oder jemand explodieren. So fast schon in trance zuckre er zusammen, als sein ältester Bruder ihn leise ansprach. Seine Augen wurden für den Bruchteil einer Sekunde groß, ehe er sich zusammenriss und nickte. Eilig folgte er Sylvain nach draußen und sah abermals irritiert seiner Schwester hinterher, als diese sich sogleich aus dem Staub machte. Er chluckte schwer bei sylbains Worten. Sein ältester Bruder hatte es in so jungen Jahren sehr weit gebracht und der Junge bewunderte ihn wirklich dafür. Natürlich war sein Vater sein größtes Vorbild, war dieser doch der Mächtige Anführer der Rebellion gewesen, doch direkt an zweiter Stelle stand wohl Sylvain. Dessen Worte Liesen den Jungen beim verwuscheln seiner Haare erröten. Etwas peinlich berührt und doch einen winzigen Funken stolz auf sylvains Lob versuchte er die wirren Strähnen wieder etwas zu richtigen. „Danke…ich fürchte nur, dass sie unangebracht waren. Mama und Papa, besonders Mama, wirkten kaum erfreut…und Arya…ich weis nicht, ich glaube sie hält mich für dumm“ Räumte er dann doch sichtlich geknickt ein. Bei sylvains frage sah er sich kurz etwas um, ehe er leise seufzte. „Ich…kann ich nicht mitkommen und dir helfen? Ich fühle mich wirklich unnütz hier“ Bat er dann leise und mit ziemlich großen Augen.
Syeren half mariko zusammen mit Deliah aus dem Raum und atmete tief durch, als sie diesen verlassen hatten, waren sie doch die letzten. Vermutlich hatten sie zwei aufgebrachte Löwen darin zurückgelassen, welche sich nun gegenseitig bis aufs Blut zerfleischen würden. Er nickte Deliah zu. „Ist in Ordnung. Es war nur eine Möglichkeit dich ohne viel Aufsehen hier mit raus zu bringen. Ich kümmere mich um mariko. Du findest mich in ihrem Quartier, wenn du mich brauchst. Lass den Kopf nicht hängen“ Er lächelte Deliah aufmunternd an, wusste er ja von allen wohl am meisten über die Situation Bescheid, und er wollte ihr etwas Mut geben. Dann stützte er mariko, bis er sie in ihrem Quartier schließlich aufs Bett legen konnte. Dort angekommen aktivierte er seine Gabe, während er ein Tuch befeuchtete und auf ihre Stirn legte. Syeren konnte Sinne beeinflussen und dadurch körperliche Illusionen hervorrufen indem er die Augen etwas anderes sehen lies oder jemanden etwas anderes spüren lies oder schmecken, riechen oder hören. Mariko Gabe und der damit verbundene Schmerz waren allerdings nicht wirklich auf physischer sondern eher auf psychischer Ebene, weshalb ein mentalist ihr wohl eher würde helfen können. Doch Syeren würde sein bestes tun. Zudem war er wohl einer der gut gelauntesten und positivsten Schatten überhaupt, sodass er hoffte, dass seine positive Aura mariko Gabe ablenken konnte. Er setzte sich neben mariko ans Bett ind legte seine Hand auf ihren Arm. Natürlich würde es auch ohne funktionieren, aber bei direktem Hautkontakt waren manche Gaben einfach nochmal um einiges stärker. Er konzentrierte sich auf die Sinne seiner Kollegin und stellte sich dann einen Tag auf einer Wiese im Sonnenschein vor, versuchte ihre Sinne dieses Bild in seinem Kopf wahrnehmen zu lassen: den warmen Wind auf der Haut, das Zwitschern von vögeln und den Geruch von sommerblüten. Seine Hoffnung war sie dadurch soweit ablenken zu können, dass ihre Gabe sich zurück zog. Sollte dies nicht helfen müsste er erstmal einen starken mentalisten finden, der dazu in der Lage war außer cahara oder Nikai.
Schließlich hatten alle den Raum verlassen und nur noch Cahara und Nikai waren im Raum. Cahara konnte deutlich spüren, wie Nikais Gabe ihn wie ein elektrisch geladenes Feld umgab und wie ein unsichtbarer Oktopus immer wieder in verschiedene Richtungen züngelte. Inzwischen hatte sie den Blick von ihm abgewandt, während er sie mit seinen nachtschwarzen Augen und dem darin funkelnden Sternenhimmel und dem ernsten Blick fast schon durchbohrte. Sie brauchte noch einen Moment um die so vielen gefallenen Worte zu verarbeiten, was ihr wohl noch nie so schwer wie in diesem Augenblick gefallen war. Ihr Blick lag auf der silbernen Schatulle und den persönlichen Gegenständen der Tribute: genau genommen auf dem Stoff mit dem elfischen Symbol „Prinz“ und den pechschwarzen Haaren. C: „Nikai….“ Fing sie schließlich an, als sie ihre Worte wieder gefunden hatte. Doch weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment war Nikai aufgestanden und hatte sich breitschultrig an seinem Platz am Tisch aufgebaut. Seine Stimme war donnernd und todernst, auch wenn er sich nicht anschrie war wohl jedes einzelne Wort auch durch die geschlossene Tür hörbar. N: „WAS?! Was, Cahara! Was willst du von mir! Was passt dir jetzt wieder nicht! Was hast du jetzt wieder zu bemängeln? Was weist du jetzt schon wieder besser! Wenn du mit der Art, wie ich dieses Amt führe so unzufrieden bist, dann fordere dein verdammtes Geburtsrecht ein und hol dir diese verfluchte Krone zurück!“ Er nahmen silbernen Reif von seinem Kopf und warf ihn vor ihr auf den Tisch, sodass das Silber nur so klirrte. N: „Wenn du alles besser weist und besser kannst, dann hätte ich nicht auf Zeros bitten nachgeben müssen! Dann wäre ich hier in Teskana geblieben, wo ich mein eigenes Leben und meine Ruhe hatte! Ich bin nur wegen Tara und dir zurück gekommen!“ Fuhr er seine Vorgängerin erbost an, weil es ihm reichte, für wie wichtig sie sich hier aufspielte. C: „…lass das. du weist genau, dass ich nur noch Draziel liebe..al..“ Entgegnete sie ihm versucht ruhig, doch Nikai fuhr ihr wieder förmlich über den Mund. N: „Liebe?! Hör mir auf mit Liebe! Glaubst du wirklich, du bist die einzige Frau die ich jemals in meinem Leben lieben könnte?! Ich habe dich einmal geliebt, vor sehr vielen Jahren und ich war bereit alles dafür zu geben…und durch diese Liebe habe ich den besten Freund, den ich je hatte, verloren!!! Wir liebten dich beide, wir wollten unsere Freundschaft mit dir und nicht wegen dir aufs Spiel setzen wegen diesen Gefühlen. Ich habe es seinlassen, Draziel nicht…ich habe zurück gesteckt und dadurch meinen besten Freund verloren. Und doch habe ich alles für dich getan. Ich war immer für dich da, als er ging …als er dich verließ, um für das wichtigste überhaupt zu kämpfen: für die Freiheit eines Landes und eines Volkes, was so viel wichtiger ist als wir. Ich war für dich da und ich dachte ich könnte dein gebrochenes Herz heilen…aber dein Herz gehörte immer schon Draziel! Ich habe das verstanden und akzeptiert, weil ihr beide füreinander geschaffen seid. Software ist das einzige was ich je wollte, deshalb starb ich in der Schlacht der Elfen, weil ich frei sein wollte, um dir und Draziel nicht im Weg zu stehen und um selbst diese fehlende Hälfte meines Herzens zu finden!“ Fuhr er immer noch wütend fort, während seine Augen sich langsam immer stärker schwarz verfärbten undesired Gabe immer mehr zum Vorschein kam. Er wusste, dass cahara den Schmerz, der gerade wie ein Sturm seiner Gabe in ihm tobte, mehr als deutlich spüren konnte. Ebenso hatte er jeglichen Schutz seiner Gedanken niedergelegt, sodass er wie ein offenes Buch vor ihr stand. Noch nie hatte er all dies gesagt, zu ihr und keinem anderen und jetzt brach alles aus ihm heraus. N: „ich war frei in Teskana…ich hatte alles..ich hatte ein Leben, Cahara! Ich kam nur zurück, weil ich all dies verloren habe, weil es keinen Sinn hatte länger dort zu bleiben. Weil Zero mich an die Pflicht meiner Geburt erinnterte und den Platz den ich einnehmen musste…nur, damit du frei bist, damit du und Draziel mit euren Kindern, eurer Familie frei sein könnt, um euer Leben zu leben…weil ich meines, meine Freiheit, bereits leben durfte mit der Entscheidung zu sterben! Ich habe das alles zurück gelassen. Diesen Preis musste ich zahlen!“ Seine Stimme war deutlich nochmal lauter geworden. Cahara hatte es erneut die Sprache verschlagen, während sie jedes Wort in sich aufnahm und spürte was in ihm vor ging. Natürlich bemerkte sie wie ungeschützt er seine Gedanken lies, ihr fast schon diese freien Gedanken aufzwingen wollte, doch sie konnte ihn nicht lesen. Seit er wieder hier war, hatte sie den Wunsch gehegt seine Gedanken und Erinnerungen zu durchforsten und nun war dieser Wunsch schlagartig verschwunden und sie wünschte sich den Mund gehalten zu haben. C: „Der Schattenprinz, dein Sohn…ich weiß, wer vorher sein muss…damit…“ Es waren schwielige die einzigen Worte, die ihr leise und zögerlich über die Lippen kamen. Diese Worte genügten und nikais Augen klarsten wieder auf, ebenso wie sich seine Gabe schlagartig zurückzog. Tränen waren ihm in die Augen gestiegen, während er sie immer noch ernst ansah. Seine Stimme klang deutlich gebrochener, von Schmerz und Trauer erfüllt, als er nur geringfügig leiser darauf einging. N: „Du weist nicht, wie es ist ein Kind zu verlieren…“ Eigentlich wollte er noch so viel mehr sagen, ihr noch mehr an den Kopf werfen, sie anschreien, Semit seiner Gabe quälen, doch er erstarrte und verstummte plötzlich als er ihr nähe spürte. Nikai hatte nicht reagieren können so schnell hatte cahara die kurze Distanz am Tisch überwunden und ihn einfach in ihre Arme geschlossen. Sie drückte ihn sanft an sich. er spürte diese herzliche und freundschaftlich liebevolle Umarmung, roch den blumig frischen dürft, der sie umgab. Er zitterte am ganzen Körper, hatte er mit dieser Geste keineswegs gerechnet, brachte es ihn doch vollkommen aus dem Konzept. C: „Es tut mir leid…du hast recht, ich weis nicht wie es ist…wurden mir meine Kinder gesund und wohlauf geschenkt. Meine Welt würde zusammenbrechen, würde ich auch nur eines von ihnen verlieren. Ich sollte nicht hier sein, ich hätte nie kommen dürfen und doch bin ich hier und ich verspreche dir….ich werde erst ruhen, wenn dein Sohn in Sicherheit ist. Das bin ich dir schuldig!“ Erklärte sie fest entschlossen als sie sich vorsichtig von ihm löste. Tränen des Mitgefühls schimmerten in ihren Augen, als sie einen Schritt vor ihm zurück wich und dann eiligen Schrittes den Raum verließ. Sie rannte förmlich in Draziel und ihr Quartier zurück und zog sich darin zurück um das eben Geschehene zu verarbeiten und einfach in Tränen auf dem Bett zusammen zu brechen. Die ganze Zeit über hatte sie sich nie darum gescheert was mit Nikai war und was sie mit ihren Gefühlen Draziel in der Jugend und danach angerichtet hatte. Jetzt damit konfrontiert worden zu sein und zu erfahren durch welche Hölle Nikai im Exil gegangen war, zerbrach ihr fast das Herz und lies sie schuldig fühlen. Nikai sah cahara schweigend hinterher, er lies sie gehen, wie so oft in seinem Leben. Er hatte endlich die Wahrheit gesagt und tatsächliche fühlte er sich wieder so frei, wie in dem Moment als er gestorben war. Langsam sank er zurück auf seinen stuhl und starrte schließlich verlassen in die Leere des Verdammlungsraumes, während sein Ehering in der inneren Brusttasche seiner Robe schwerer als jemals zuvor war.
Tara konnte förmlich spüren, was in ihm vorging, vielleicht lag es aber auch daran, dass sie ihn schon so lange kannte. Sie konnte erkennen, wenn ihn Gefühle plagten und so konnte sie deutlich die Wut vor sich sehen. "Ich vermisse Zero... Meinen Vater auch." hauchte sie nach einer kurzen Stille. Noch immer hatte sie es nicht gewagt in der Totenhalle der Großmeister mit ihrem Vater zu reden, vielleicht hätte sie einfach zu viel Angst davor ihn nochmal zu sehen. Zero hatte ihr am Sterbebett offenbart, dass er ihr Vater war, nachdem er sie Jahrelang wie eine Ziehtochter behandelt hatte. So gerne hätte sie mehr Zeit mit dem ehemaligen Großmeister verbracht. Nachdem ihr Mentor ums Leben gekommen war, hatte sie lange das Gefühl gehabt keine Familie zu haben, dass hatte sich schlagartig geändert, als sie in sein Leben gelassen hatte. Der Feuerbändiger war ihre Familie, ihre einzige Familie. Fast unbewusst, kuschelte sie sich ein wenig in seinen Arm. "Ich versteh dich. Die Gründe seiner Entscheidungen erschließen sich mir einfach nicht, das war schon bei Amtsantritt so." sie seufzte unterbewusst. "Wir sollten einfach nach Hause gehen."
Sylvain seufzte leise bei Mäx Worten. "Unsere Schwester hat sich stark verändert, nachdem du sie zuletzt gesehen hast." versuchte er zu erklären. Obwohl sie beide im Orden lebten, hatte Sylvain nicht viel Zeit mit Arya verbracht. Zunächst hatten sie noch einmal pro Woche miteinander geredet und die Zeit genossen, doch die Abstände zwischen den treffen, waren immer größer geworden und so hatte er bis zum Aufbruch zur Befreiung der Tierelfen, wochenlang nichts von Arya gehört oder gesehen. "Du hast für dich selbst entschieden, ich denke Papa wird genauso stolz auf dich sein, wie ich." er lächelte Mäx aufmunternd an. "Na dann komm, gehen wir zu Samira." noch immer hatte er dieses aufmunternde lächeln auf den Lippen.
Deliah nickte nur als Antwort und sah für einen kurzen Moment voller Reihe zurück zum Saal, bevor sie ohne ein weiteres Wort zu Firnen ging. Sie strich dem großen, grünen Drachen über die Flanke, bevor sie behände Aufstieg. //Lass uns einfach ein wenig fliegen.// sagte sie in Gedanken und schon war der grüne Riese vom Boden abgehoben. Dabei riss er durch den Auftrieb beinahe zwei Zelte und einige unachtsame leute von den Füßen. Schnell war die Stadt unter ihnen ganz klein geworden. Deliah schmiegte sich an den großen, warnen Drachen-Hals und schloss die Augen. Sie merkte nicht einmal, dass sie zu weinen. begonnen hatte. Hier oben war sie allein, frei von Zuschauern, vor denen sie Angst haben musste, dass sie ihre Trauer sehen konnte, frei von den Ketten denen Nikais und ihre Verbindung unterlag. Sie konnte spüren, wie ihr Körper zitterte, obwohl ihr nicht kalt war. An allem war die Schuld. Sie hätte das mit Nikai beenden sollen, noch bevor es angefangen hatte, sie hätte ihm sagen sollen, dass sie schwanger war, doch vor allem hätte sie ihren Sohn niemals in Teskana zurück lassen sollen. Sie konnte spüren wie eine erneute Tränenwelle über ihren Körper hinab rollte und sie erschauern ließ. F://Es ist nicht deine Schuld// Die beruhigenden Worte des grünen Drachens stießen wie auf Granit. Zu tief versunken, war sie in diesem, alles einnehmenden Schmerz. Würde sie jemals soviel wert in Nikais Leben haben wie Cahara? Sie war die Liebe seines Lebens, eine Tatsache die Deliah schon immer Schwierigkeiten bereitet hatte. Sie hatte sich damit abgefunden und er hatte gesagt, dass er sie liebte. Sie, Delilah und nicht Cahara. Oder? Die zweifle nagten wieder an ihr, trieben die klauen Tief in ihr Fleisch und sorgten nur dafür, dass die Abwärtsspirale ihrer Gedanken immer weiter hinab führte.
Draziel war mit schnellen Schritten zu Caharas und seinem Zelt gegangen, hatte sich seinen roten Mantel geechnappt und ihn übergeworfen, bevor er mit schnellen Schritten zum Tor gegangen war. Er war nach draußen auf das Schlachtfeld gegangen, erst dort war er stehen geblieben. Er hatte sich umgesehen, noch immer glommen die großen Feuer von der Totenverbrennung, doch von den meisten Scheiterhaufen, war nur noch ashe geblieben. Draziel ging ruhig und vollkommen lautlos an ihnen vorbei und hing seinen Gedanken nach. Am liebsten würde er noch immer zurück gehen, mit Nikai und vor allem Cahara reden, doch er tat es nicht. Er gab nach, wie immer, er ergab sich ihrer Macht, wie immer. Am liebsten hätte er geschrieen, doch kein laut kam ihm über die Lippen. Als er damals den Orden verlassen und zu den Rebellen gegangen war, hatte er Nikai und Cahara zurück gelassen. Er hatte gewusst, was sein weggehen verursachen würde, hatte gewusst, dass er Cahara an den schwarzhaarigen Schatten verlieren würde. Doch dann war er im Kampf gegen die Elfen gestorben und Cahara war zu ihm gekommen. Was wäre nur passiert, wäre Nikai am Leben geblieben, hätte Cahara sich dann überhaupt für ihn entschieden? Wenn er ehrlich war, wäre sie bei Nikai doch viel besser aufgehoben gewesen, oder ? Sie waren beide mächtige Gabenträger aus den königlichen Blutlinien der Schatten. Er dagegen war nichts weiter als ein einfacher Soldat. Ein Fußsoldat im Leben zweier Könige, wie ein Bauer auf einem Schachbrett...
Mariko nahm nur entfernt mit wie Syeren sie in ihr Zelt brachte und hinlegte. Als ihre Sinne von seinen Fähigkeiten vernebelt wurden, konnte sie deutlich spüren, wie ihr Körper sich entspannte, doch es war ihr Kopf, der noch immer rotierte, ihre Gabe, die wie Ausgehungert, nach Blut lechzend an ihr nagte. Ihr atem ging noch immer flach, doch sie schien sich zunehmend zu beruhigen.
Fabi merkte, wie Tara sich mehr in seine Arme schmiegte, woraufhin er stärker die Arme um sie schloss. Sanft hauchte er ihr einen weiteren Kuss auf die Haare. „Es muss ihn gequält haben, dir erst sagen zu können wer er wirklich war als es zu spät war mehr daraus zu machen…“ Es war eine leise Feststellung, wusste er doch, dass Tara lange einsam gewesen war und Zero sich nach dem Tod seines Freundes, ihrem Mentor, stärker um sie gekümmert hatte. Doch er hatte er nie die Wahrheit gesagt, um sie zu schützen. Es musste eine schwere Entscheidung gewesen sein.doch er konnte Zero verstehen, wusste er ja welche Sicherheitsvorkehrungen Cahara für ihre Kinder getroffen hatte und gerade in welcher Gefahr nikais Sohn schwebte, nur weil die Elfenkönigin wusste wer der Junge war. In diesem Moment verrauchte seine Wut auf den Großmeister etwas. Würde dies das Verhalten des jetzigen Großmeisters erklären? Er seufzte schließlich leise. „Vielleicht verstehen wir es nicht, weil wir nicht alles wissen…“ Es war schließlich seine einzige Anmerkung dazu. Bei ihrem Vorschlag zurück nach Hause zu gehen atmete er tief durch. „Glaub mir…ich würde nichts lieber tun…der ganze Rat folgt Nikai auf diesem Selbstmordkommando…alle außer wir und Mariko. Die Arme ist vollkommen fertig. Doch ich fürchte wir können noch nicht einfach zurück kehren. Du hast die richtige Entscheidung getroffen, du musst nikais Platz einnehmen, wenn er bei dem Versuch seinen Sohn zu retten drauf geht…wir haben die Schlacht gegen die Elfen gewonnen, aber sie könnten immer noch zurück schlagen…dann sollten wir uns um die Führung des Heeres und den Schutz der tierelfen und Düren sicheres Geleit kümmern, während die anderen ihren Kopf riskieren.“ Meinte er nachdenklich und strich seiner Freundin sanft durch die hellbraunen haare.
Mäx verzog bei der Anmerkung seines ältesten Bruders leicht das Gesicht. „Ich weis…ich spüre das ziemlich deutlich…wir waren immer eins, ich wusste immer was in ihr vor ging und sie was mit mir los war. Doch jetzt, jetzt fühlt es sich seltsam an, als wäre sie eine fremde. Das schmerzt ziemlich. Zuhause ist es auch..naja…etwas leer, seitdem du und Samira mit Lily und auch nach und Arya im Tempel wohnen. Manchmal frage ich mich ob es wirklich die beste Entscheidung war zuhause zu bleiben. Aber ich möchte Mama und Papa auch nicht alleine lassen, wenn ich ehrlich bin…“ Erklärte er schließlich doch ziemlich niedergeschlagen und seufzte dann. „Ich hoffe es. Ich weis ja wie Mama sein kann…aber so aufgewühlt habe ich Papa noch nie gesehen. Ich frage mich was zwischen Mama und dem Großmeister geschehen ist oder was jetzt in diesem Raum passiert. Es war als würde der ganze Raum von Blitzen aufgeladen sein und jeden Augenblick ein Sturm losbrechen…ein ungutes Gefühl“ Während er das ganze erklärte wirkte er einen Moment lang abwesend und rieb sich die Arme, als würde er kurz frösteln, dabei war es ein warmer Sommer. Sylvain schaffte es dennoch mit seinem aufmunterndem Lächeln auch Mäx eines zu entlocken. Der Junge nickte und schloss zu seinem großen Bruder auf. „Danke“
Samira saß schon den ganzen Tag über auf dem großen Brunnen im Zentrum des Marktplatzes, während Esebian, der kleine goldene Drache es sich auf einem flachen Hausdach bequem gemacht hatte und sich die warme Sonne auf die goldenen Schuppen scheinen ließ. Esebian beobachtete wie Deliah sich mit Firnen in die Lüfte schwang und der große Grüne Drache dabei ein paar Zelte und Soldaten mit dem Luftschwung Umriss. Den kleinen jungen Drachen schien dies durchaus zu amüsieren. Doch am meisten amüsierten ihn die jungen tierelfen, die scheinbar gefallen an dem goldenen glitzerdrachen gefunden hatten. Sie lachten wenn er sie mit seinem Schwanz oder den Flügeln hochhob und sie lachend daran hingen oder sich von ihm beschnuppern oder anpusten ließen. Die Freude der Kinder hob deutlich etwas die Stimmung in der Stadt nach der schweren Zeit der Belagerung. Samira hatte die letzten beiden Tage hauptsächlich mit der Heilung der schwerstverletzten verbracht und verbrachte jetzt ihre Zeit damit, ihre magischen Kräfte zu regenerieren, während die restlichen Magier um den Schutzschild und weitere Heilungen kümmerten. Auch wenn ein Großteil ihrer Kräfte erschöpft war und sie sich erholen musste, fand sie immer noch genug ernergie um das ein oder andere magische Spielchen anzufangen um sich etwas die Zeit zu vertreiben. Gerade faltete sie aus Blütenblättern kleine Tiere und und lies diese durch die Luft schweben während sie ebenso wie Esebian firnen beim kreisen in der Luft hoch oben über der Stadt beobachtete. Für einen Moment hatten sie beide überlegt, sich zu Deliah und firnen zu gesellen und sich ebenso in die Lüfte zu schwingen. Doch Samira hatte eher unterbewusst wahrgenommenes wie aufgewühlt Deliah war und ging davon aus, dass sie wohl einfach ihre Ruhe gerade haben wollte. Die Ratssitzung musste wohl ziemlich aufbrausend gewesen sein, hatte sie nur am Rande mitbekommen, dass Nikai wohl herausgefunden haben musste, wer die letzte Geisel der Elfenkönigin war. Sie hoffte, dass Sylvain ihr mehr dazu erzählen würde.
Syeren wich nicht von marikos Seite und versuchte weiterhin mit seiner Gabe ihre zum Rückzug zu zwingen. Inzwischen standen ihm schon Schweißperlen der Anstrengung auf der Stirn. Auch wenn er selbst stark und geübt war im Umgang seiner Gabe, sonst wäre er wohl kaum Meister und Rat geworden, verlangte ihm marikos Gabe und dem entgegenwirken einiges ab. Es beruhigte ihn, dass er es schaffte, dass wenigstens ihr Körper sich mehr und mehr entspannte und der Schmerz nachzulassen schien, doch ihr Kopf blieb für ihn verschlossen, hatte er ja keinen mentalen Kräfte. Also versuchte er einen weiteren Trick und fing an einfach eine schöne Geschichte zu erzählen, hatte er doch eine ziemlich angenehme erzählstimme und als Vater war er doch durchaus Profi im erzählen von schönen Geschichten, schließlich konnte er durch seine Gabe eine solche Geschichte fast zum Leben erwecken.
Nikai saß noch eine Weile in dem leeren versammlungsraum und versuchte zu verarbeiten, was er cahara gerade alles offenbart hatte. Es lies ihn schwer schlucken, doch nach all den Jahren war es die Wahrheit und nötig gewesen. Es fühlte sich nach Freiheit an und als hätte er endlich ein lang ersehntes Ziel und seinen Platz gefunden. Doch das wichtigste war, dass er mit Deliah endlich seine fehlende Hälfte gefunden hatte. Es war ihm am gestrigen Abend schon klar geworden, doch jetzt im Gespräch mit cahara, wenn man es so nennen konnte, hatte er darin Bestätigung gefunden. Er fühlte sich vollständig, mehr als er es mit Elaine getan hatte. Jetzt galt es nur noch ihren gemeinsamen Sohn aus den Fängen dieser Elfe zu holen und alles würde gut werden. Oder? Er wünschte sich eine Familie mit Deliah, doch so ganz waren sie dies noch nicht. Sie waren, Vater, Mutter und Kind. Doch was war mit den Gefühlen zwischen ihnen beiden. Ja er liebte Deliah, mehr als jede andere Frau in seinem bisherigen Leben, mehr als cahara. Deliah liebte ihn wohl immer noch. Doch zwischen ihnen war durch seinen Trennung von ihr vieles kaputt gegangen und vorher hatten sie sich hauptsächlich auf das körperliche ihrer Beziehung konzentriert. Von daher gab es noch einiges zu tun. Schließlich erhob er sich und verließ den Raum, ließ die Schatulle auf dem Tisch stehen, ebenso wie seine Krone, die er cahara zugeworfen hatte. Im Moment fühlte sie sich zu schwer zum tragen an. Sein Weg führte ihn zunächst zu marikos Quartier, hatte er Syeren und Deliah gebeten die Rätin zu versorgen. Er erwartete bei seiner Ankunft nicht, dass Deliah noch dort war, wären ihre aufgewühlten Energien nicht förderlich für marikos Gabe gewesen. Doch er wollte nach seiner Rätin sehen, trug er doch die Hauptschuld an ihrem Zustand. Er fand Syeren schwer konzentriert mit seiner und ihrer gabe ringend vor und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. „Ist schon gut. Ich kümmere mich darum. Danke“ Merkte er leise an, woraufhin Syeren erschöpft nickte und seine gabe zurückzog, um Nikai das Feld zu überlassen. Nikai atmete tief durch, spürte er wie marikos gabe sogleich wieder mehr macht bekam. Seine Augen wurden komplett schwarz und seine gabe preschte hervor, als er eine Hand auf marikos arm legte. Er drang mit seinen Energien in ihre ein und die schwärze legte sich komplett um ihre schmerzend pulsierende, im Sturm aufgebrauste bunte gabe und zwang sie gewaltsam zur Ruhe. Nikais eingreifen war nicht ohne, es war unangenehm und konnte einen einen noch nie dagewesenen Schmerz spüren lassen. Doch wenn dies überstanden war führte es zu einer mehr als angenehmen Linderung, wenn die außer Kontrolle geratene Gabe zur Ruhe gekommen war und der Schatten selbst wieder die Kontrolle hatte. Mit einem leisen und durchaus erschöpft klingenden seufzen ließ Nikai mariko wieder los, wobei sich seine gabe schlagartig zurück zog und seine Augen wieder aufklärten. „Ich bleibe noch etwas bei mariko, muss ich mich selbst etwas ausruhen…du solltest nach deliah sehen. Dein vier Augen Gespräch mit cahara hat einige aufgewühlt. Jeder weis, wie ihr lange zueinander standet“ Erklärte Syeren schließlich leise und sah Nikai an, dieser nickte ihm dankbar zu und verabschiedete sich. Er verließ marikos Quartier und machte sich auf den Weg zu deliahs. Auf dem Weg blieb er an einem Rosenstock stehen, betrachtete die hübschen dunkelroten Blüten, ehe er eine abbrach und mit sich nahm. Er roch kurz daran. Dann betrat er deliahs Quartier, fand sie darin aber nicht vor. Seufzend schickte er seine Energien auf Reisen, fand aber nur firnen Blockade, was ihn seufzen lies. Vermutlich flog Deliah wieder mit ihm, um sich abzulenken und damit niemand sie weinen sah. Ein letztes Mal roch er an der süßen Rose, ehe er diese auf deliahs Bett zurückließ. So trat er wieder nach draußen, blickte in den Himmel und sah sich in seiner Vermutung bestätigt. Nachdenklich lief er etwas durch die Gassen, ehe er sich daran erinnerte wie draziel aufgebracht den Raum verlassen hatte und Erinnerte sich an Syeren Worte. Einen Moment lang lies er die Schultern hängen, bevor er leise seufzend nach draußen vor die Stadt zu seinem alten Freund ging. Ihn zu finden war wirklich nicht schwierig, schrien seine Energien ja förmlich, sodass Nikai ihn wohl noch am Ende der Welt aufspüren würde können. „Ich habe dich für deine Stärke und deinen Mut immer bewundert, mein Freund. Ich würde mit niemanden lieber in diesen Kampf ziehen“ Waren schließlich die Worte die Nikai aussprach als er den Schatten mit dem blutroten Umhang erreichte.
Tara konnte deutlich spüren wie die Anspanngen ein wenig von den Schultern ihres Freundes Abfiel. Sein Seufzen sorgte dafür, dass sie den Kopf schief legte. "Vermutlich." antwortete sie leise. So war es doch schon immer gewesen, sie hatten keinen Einblick in die Verhaltens und Denkens weißen der Großmeister gehabt, selbst Zero, der ihr Näher gewesen war, als die anderen Großmeister, hatte so viele Geheimnisse vor ihr gehabt. Vielleicht war es die Bürde, die die Machthabenden Trugen, und die sie alleine Schultern mussten. "Du hast ja recht." sie hatte eine weile gezögert, bis sie schließlich ruhig geantwortet hatte. Trotzdem lag ein Hauch Schmerz in ihrer Stimme. Nur zu gerne wäre sie nun einfach nach Hause in den Schattentempel gereist, hätte all die Grausamkeiten hinter sich gelassen, doch er hatte recht, und das wusste sie genau. Sie waren nicht in den Krieg gezogen um die Tierelfen nun wieder ihrem Schicksal zu überlassen. Kurz schweifte ihr Blick über die Elfenkinder die mit Esebian spielten und sie konnte es nicht verhindern, dass ein Lächeln über ihre Lippen tanzte. "Danke, dass du da bist." hauchte sie schließlich leise. Es war nicht relevant ob er es hörte, doch sie hatte in diesem Moment einfach das Gefühl gehabt, es aussprechen zu müssen. Sie schmiegte für einen Moment ihren Kopf noch ein wenig mehr an ihn, bevor sie ihre Hand um seine hüfte schlang.
Sylvain hörte ihm schweigend zu und nickte dann, er verstand seinen kleinen Bruder gut, er war zum Wohl der Familie in Lakena geblieben. Er dachte an ihre Eltern. Vermutlich hätten sie es nicht verkraftet, alle ihre Kinder in so kurzer Zeit an den Tempel und dadurch auch an Nikai verloren zu haben und trotzdem hatte sich der blonde Schatten auch schon gefragt, ob es für Arya nicht besser gewesen wäre, wäre ihr Zwilling bei ihr gewesen. "ich glaube es ist gut, dass du bei ihnen geblieben bist." sprach der Schatten schließlich seine Gedanken aus und sah zu seinem kleinen Bruder. "Es gibt viel, was zwischen den dreien passiert ist, ich denke mehr, als wir vermuten. Aber ich schätze, dass wird sich auch nicht einfach so klären." ein leicht besorgter Blick hatte sich auf sein Gesicht gestohlen, als er gesehen hatte, wie Mäx sich die Arme gerieben hatte. "Alles in Ordnung?" Mit den Augen suchte er die Umgebung nach Samira ab, mit ihrer grünen Haarmähne, war sie doch oftmals nicht zu übersehen. Er entdeckte Esebian und schließlich konnte er auch Samira ausmachen.
Mariko konnte deutlich spüren, wie ihr Körper zur Ruhe kam, auch wenn in ihr noch immer der Sturm tobte. Syerens Stimme tat gut, es schien ihre Kopfschmerzen ein wenig in den Hintergrund zu drücken und spätestens als Nikais Gabe die ihre so zwanghaft zurückdrängte, beruhigte sie sich. Sie fühlte sich wie erschlagen, als hätte sie wochenlang nicht geschlafen und letzten Endes, hatte ihre Gabe ihr das wohl auch angetan. Trotzdem öffnete sie flatternd die Augen spaltbreit, als Nikai zum Zelteingang ging. "Ich..." sie musste abbrechen, da ihre Stimme versagte und sie Mühe hatte, überhaupt hörbar zu sein. "Ich." fing sie erneut an, räusperte sich, schloss die Augen und öffnete sie schwerfällig wieder. "werde dich auch begleiten." schaffte sie es dann schließlich. Ihre Stimme klang, als hätte sie Monatelang nicht gesprochen und sie war auch nur mit Mühe zu verstehen. Sie konnte spüren wie ihr Körper schwächer wurde und sie ins Kissen zurück sank. Vielleicht war es aber auch die Erleichterung, dass sie diese Worte hatte sagen können.
Irgendwo im Hintergrund ihrer Gedankenspirale, konnte Deliah ein Geräusch wahrnehmen, wie ein Glockenspiel. Wie als würde sie aus einem langen Schlaf erwachen, öffnete sie die Augen. Die Sonne blendete sie hell, so nah war sie an ihr, noch immer schienen ihr Tränen über die Augen zu laufen, denn zumindest konnte sie die Nässe an ihren Wangen spüren. War sie etwa ohnmächtig geworden oder war sie einfach so in ihrer Gedankenspirale versunken gewesen, dass sie sich jetzt nicht mehr richtig daran erinnerte was passiert war. F://Willkommen zurück// hörte sie Firnens Glockenspiel in ihrem Kopf. Erst jetzt verstand Deliah, dass es Firnen gewesen sein musste, der sie aus ihrer Trauer gezogen hatte. Sie schmiegte sich noch ein wenig mehr an ihn und strich ihm über das Grüne Schuppenkleid. D://Danke.// Firnen ließ seinen Flug ein wenig sinken, sodass sie wieder in niedrigere luftgefilde kamen, in der Deliah das Atmen leichter fiel. D://Glaubst du wir können ihn retten?// F://Wir werden alles in unserer Macht stehende tun.// Sie bemerkte deutlich, dass der Drache ihrer Frage auswich, doch trotzdem beruhigten sie seine Worte ein wenig. Sie schloss wieder die Augen, doch dieses mal nicht um sich der Spirale hin zu geben, sondern einfach um sich auf das Gefühl von Firnens warmen Schuppen zu konzentrieren, und seine Bewegungen die sie bei jedem Atemzug und Flügelschlag, spüren konnte.
Draziel war gedankenverloren über das Schlachtfeld gegangen. Doch trotzdem hatte er Nikai schon von weitem bemerkt, vielleicht weil sie gemeinsam aufgewachsen und trainiert wurden und er jeden Schritt des Großmeisters kannte, fast als wären es seine eigenen. Sie waren wie Brüder gewesen und wäre Cahara nicht gewesen, wären sie das wohl heute noch. Langsam drehte er sich zu dem schwarzhaarigen Schatten um, sein roter Mantel wehte in dem leichten Wind, der über die Ebene zog. Rot war immer seine Farbe gewesen, so wie schwarz die Farbe von Nikai gewesen war. "Übermut, trifft es eher." antwortete er, kühler als er es beabsichtigt hatte. Noch immer schwirrten in seinem Kopf die Erlebnisse der vergangenen Stunden herum, die, die alten Erinnerungen nur aufgewirbelt hatten. Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Jugend, die Draziel nur zu gerne hatte vergessen wollen. Lange Zeit hatte er nicht über Nikai nachgedacht, nach seinem Tod war der ehemalige Rebellenanführer natürlich in tiefer Trauer gewesen, Nikai war sein bester Freund gewesen, auch wenn sie Konkurrenten gewesen waren. Doch nachdem er Cahara geheiratet hatte und sie mit Cole und den Rächern beschäftigt waren, hatte er keinen Gedanken an den jetzigen Großmeister verschwendet. Seit Nikai zurückgekehrt war, schien sein Unterbewusstsein nun alles aufzuarbeiten, was es in den vergangenen 22 Jahren nicht verarbeitet hatte.
Fabi sog die Luft ein, als sie ihre Arme um seine Hüfte schlang und griff sanft in ihre weichen Haare. Diese so einfache und unscheinbare Berührung löste ein kribbeln in ihm aus. Jedes Mal und das auch noch nach so vielen Jahren. Dennoch war dieses Gefühl, welches sie in ihm immer wieder auslöste in dieser Situation gerade durchaus unangebracht. „Du musst mir dafür nicht danken. Ich bin immer für dich da, unterstütze und beschütze dich. Es ist nicht nur mein Job als Rat, sondern auch meine Aufgabe als dein Freund.“ Erklärte er mit einem Schmunzeln und legte seine hand niter ihr Kinn, um ihren Kopf sanft anzuheben. „Das bringt meine Liebe zu dir so mit sich“ Flüster er leise und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Wir erledigen was zu tun ist und dann kehren wir nach Hause zurück, entspannen uns in den heißen Quellen und legen ganz entspannt die Füße hoch, versprochen“ Dann seufzte er leise. „Und wenn ich ehrlich bin…am Ende schafft es diese selbstmordtruppe wirklich noch in Schwierigkeiten zu kommen. Und wer sonst könnte sie aus Levia dann wieder rausholen, wenn nicht wir…“
Mäx nickte bei sylvains Worten zu seinen Eltern und Nikai und rieb sich erneut leicht die Arme. „Vermutlich es ist wie bei Cole…sie waren Freunde, Feinde und nun wieder Freunde. Doch irgendwie ist es bei Nikai anders. Er ist ein unglaublich starker Schatten, so wie Mama und Papa…doch das Verhältnis zwischen den dreien…wenn ich ehrlich bin, macht es mir Angst. Ich möchte nicht, dass es etwas zwischen unseren Eltern verändert. Doch es fühlt sich so an, als wäre es bereits geschehen…das macht mir Angst“ Erklärte er schließlich und ging neben seinem großen Bruder her. „Ja, es geht schon…ich konnte nur all diese Energien spüren, in diesem Raum…die Aufregung, die Anspannung und alles. Es waren nicht nur Mama und Nikai…sondern auch Papa, du und Deliah. Ich konnte fabis Abneigung spüren und marikos Schmerz. Es ist unheimlich in diesem Ausmaß und anstrengend. Mama hat im Training von der Macht des schattenblutes gesprochen, dass ich fähig sei neben meiner eigenen Gabe auch Energien spüren zu können, sie wie sie..aber keineswegs so mächtig wie Nikai. Im Training mit Mama war es bei weitem nicht so anstrengend und ich war konzentriert genug nicht alles auf mich einwirken zu lassen…jetzt nicht“ Meinte er leise und sah auf, als sie auf den Marktplatz kamen und Samira und Esebian entdeckten.
Samira winkte Sylvain und Mäx mit einem Lächeln zu, als sie die beiden auftauchen sah. Esebian erhob sich vom Dach und sprang leicht wie eine Feder, trotz seiner Größe, hinunter. Seine Landung bremste er mit seinen Flügeln ab. Dann schritt er fast schon Majestätisch auf die beiden Hawks zu und schnaubte Sylvain freudig durch seine Nüstern an, ehe er den jüngeren Mäx mit diesen sanft anstupste und erneut warm schnaubte, was dem jungen Schatten ein deutlich aufgeheitertes Lachen entlockte, ehe er dem goldenen Schnitter über die golden schimmerten Schuppen strich. Samira glitt von der Umrandung des Brunnens und strich sich die Haare zurück, ehe er sie mit flinken Schritten bis zu Sylvain gelaufen kam. „Was sind die spannenden Neuigkeiten?!“ Fragte sie neugierig und fast schon ungeduldig.
Syeren hatte sich auf dem Stuhl zurück gelehnt und mit einem feuchten Tuch den Schweiß von der Stirn gewaschen.nach einem kräftigen Schluck Wasser, fühlte er sich schon deutlich besser. Marikos Worte hatten ihn dann doch ziemlich erstaunt. So wirklich wusste er nicht warum, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie Nikai in diesen Kampf folgen würde.doch er sagte dazu nichts, machte er sich eher Sorgen, um ihren Zustand. Nikais und deliahs aufgewühltheit und der Schmerz der beiden hatte ihr übel zugesetzt. Und wenn sie nach Levi’s wollten um das Kind zu holen, egal ob in einer großen Schlacht oder nur als kleinkomando, müssten sie alle mehr als 100 Prozent Leistung abgeben müssen, sonst würde es den sicheren Tod bedeuten. Er reichte mariko ein Glas mit klarem frischen Wasser. „Du musst dich ausruhen und wieder zu Kräften kommen, wenn du mit kämpfen willst….und du musst dich darauf gefasst machen, dass nikais Schmerz stärker und schlimmer werden könnte im Verlauf dieses Kampfes“ Legte er ihr nahe und warnte sie zugleich.
Nikai straffte leicht die Schultern, als draziel sich zu ihm umdrehte und der rote Umhang etwas mehr im sanften Wind wehte. Seine Worte brachten ihn doch tatsächlich zum Schmunzeln. „Wir wissen doch beide, dass du immer eher der vernünftige und durchdachtere von uns beiden warst…wenn überhaupt, könnte man mir den Übermut zuschreiben…wobei ich doch eher feige bin und deshalb selbst deinen Übermut bewundern würde.“ Entgegnete er Draziel schließlich und betrachtete seinen Eltern Freund schließlich eingehend. „Ich respektiere deine Privatsphäre und was in dir vorgeht, Draziel. Aber selbst wenn ich nichts tue, meine Gabe in mir verschließe…selbst dann schreien mich deine aufgebrachten Energien förmlich an. In dir tobt ein Sturm, ich weis wie du dich fühlst…es tobt ebenso in mir. Egal was du tust, was du sagst, ich akzeptiere es und nehme es an…auch wenn du mir wieder die Nase brechen willst“ Erkläre Nikai schließlich vorsichtig und versuchte Draziel einzuschätzen. „Wir haben uns lange Jahre nicht gesehen du vieles ist nicht mehr so wie vor dieser Zeit. Wir beide haben uns verändert, wir beide tragen Geheimnisse. Doch es rührt mich, dass du als erster mir deine Unterstützung zugesagt hast. Es lässt mich tatsächlich Hoffnung in einer so aussichtslosen Situation verspüren.“ Gab er dann offen und ehrlich zu.
Für Tara klangen Fabis Worte wie Musik und sie konnte nciht anders als zu lächeln. Auch nach so vielen Jahren, schafften es solche Worte noch immer sie mit einem Hochgefühl zu erfüllen, welches ihr Herz höher schlagen ließ. Sie erschauderte unter dem Kuss den er auf ihre Lippen hauchte und nahm sich die Zeit ihn kurz, zärtlich zu erwidern und ihn so an ihre Lippen zu binden. "Das klingt wunderbar." sie zog eine Grimasse. "Ich glaube auch, dass wir schneller in Levia sind, als uns beiden lieb ist." inständig hoffte sie es, dass die Selbstmordtruppe, wie Fabi sie so schön benannt hatte, nicht ihre Hilfe benötigte, doch eine ungute Vorahnung, hatte sich schon seit der Sitzung in ihr breit gemacht.
Sylvain nickte langsam, als würde er während dem Nicken über Mäx worte Nachdenken. "Die Verbindung unserer Eltern ist stark, ich bin mir sicher, dass sie sich wieder zusammen raufen werden, mach dir keine Sorgen." versuchte er seinen kleinen Bruder aufzumuntern, doch so richtig glaubte er selbst nicht daran. Er hatte viele Streits von Cahara und Draziel miterlebt, doch diese Eiszeit, die seit Nikais Auftreten zwischen ihnen stand, war auch an ihm nicht ungesehen vorbei gezogen. "Ich verstehe." Das war also eine der Fähigkeiten, die es hieß ein Schattenblut zu sein, von reiner Abstammung. Was wohl passiert wäre, wäre er, der leibliche Sohn von Cahara und Draziel. Vermutlich wäre er der neue Großmeister geworden. Sofort schlug er sich die Gedanken aus dem Kopf. Er hätte kein Interesse daran gehabt, er konnte ja an Nikai sehen, wie man von diesem Amt aufgefressen wurde. Als Samira auf ihn zugerannt kam, verschwand auch der Rest der Gedanken aus seinem Kopf und er konzentrierte sich auf die Elfe. "Neugierig wie eh und jeh." zog er seine Freundin auf und sah zu Esebian, dem er kurz über die schimmernden Schuppen strich.
Mariko hörte die WOrte Syerens, wie als lägen sie in weiter Ferne. "Ich schaff das." hauchte sie leise. Sie konnte spüren, den Tribut einforderte. Sie versuchte dagegen anzukämpfen, sie wollte so gerne noch mehr sagen, doch ihr Körper versagte ihr diesen Dienst und sie ging hinüber in einen traumlosen Schlaf.
Draziel hörte Nikai zu. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, die Hand, vor Nikais Blick verborgen, unterbewusst zur Faust geballt. Er war kein Mann, der ausrastete, aus der Haut fuhr oder Leute anschrie. Normalerweise bewahrte er einen kühlen Kopf und schaffte es auch in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Doch sowohl Cahara als auch Nikai, hatten beide die Fähigkeit, eben diese Ruhe in lodernde Flammen zu verwandeln. Nur zu gerne hätte er Nikai noch einmal die Nase gebrochen, für all das was er mit Cahara und ihm gemacht hatte, seitdem er wieder da wahr. Für all die Zeit, die er mit ihr verbracht hatte, als er das nicht konnte. Doch er blieb ruhig und sah seinen ehemaligen Freund nur an, bevor er nach einiger Stille schließlich doch ganz ruhig antwortete: "Deliah hat meine Kinder praktisch mit groß gezogen, ihr Kind nun seinem Schicksal zu überlassen, könnte ich nicht mit mir verantworten." es klang kühler und harscher, als er es gewollt hatte, doch vielleicht waren es einfach seine Gefühle, die so aus ihm heraus sprachen. "Würde es nur um dich gehen, Nikai, würde ich meine Frau und vor allem meine Kinder schnappen und nach Hause gehen." irgendwo in seiner Brust konnte er etwas schmerzen spüren. Er schloss die Augen, konzentrierte sich für einen kurzen Moment auf diesen Schmerz und drehte sich dann um, widmete seinen Blick auf den ehemaligen Scheiterhaufen vor sich. Der Wind wehte noch immer um seine Beine und ließ den roten Umhang leicht wehen. "Ich wünschte, es wäre die Wahrheit." ergänzte er schließlich, sehr viel leiser und weniger kühl, als die worte zuvor. "Ich wünschte, du wärst mir nach all der Zeit und dem Schmerz den du Cahara zugefügt hast, egal." er schaffte es nicht sich zu Nikai umzudrehen, stattdessen war sein Blick hinauf in den Himmel gegangen, wo Firnen noch immer über ihnen seine Bahnen zog.
Fabis Hand rutschte an taras Steißbein als sie ihn in einen länger währenden Kuss verwickelte, als er ursprünglich beabsichtigt hatte und zog sie dabei noch ein Stück näher an sich. Doch er konnte ihr bei der Zärtlichkeit und den weichen Lippen nun wirklich nicht böse sein. Allein dadurch war sie fähig ihn fast schon spielerisch um den kleinen Finger zu wickeln. „Nun. Tatsächlich muss irgendjemand ja die Nachhut und das Backupteam bilden. Wer sonst außer wir beide könnte das wohl besser sein…bis auf einen verrückten Dämonenprinz und seine Zerstörerische Armee.“ Wandte er ein und gab ihr schließlich noch einen Kuss, um sie abzulenken. „Wir sollten uns nun wirklich etwas entspannen und etwas angenehmeres machen. Nach all den Anstrengungen der letzen Tage und auch den noch kommenden Schwierigkeiten haben wir uns eine kleine Pause verdient.“
Mäx nickte bei sylvains Worten und sah seinen Bruder abschätzig an, als würde versuchen hinter dessen Fassade Blick zu wollen. „Ich hoffe es. Ich war von Anfang an skeptisch bei Nikai…und trotzdem hat der Großmeister etwas faszinierendes und bewundernswertes an sich, zwar nicht so wie bei Papa, aber es kommt dem nahe. Doch wenn Mama und Papa sich wegen ihm auseinander bringen lassen…dann werde ich wütend!“ Stellte er ernst fest und straffte in diesem Moment die Schultern, wirkte er seinem Vater dabei so ähnlich. Esebian sorgte unter dessen für reichlich Aufmunterung. „Darf ich mit Esebian eine Runde drehen, Samira? Darf ich? Bitte?“ Fragte er schließlich ungeduldig und wirkte für einen Moment doch wieder etwas kindlicher. Er jubelte und schwang sich auf den Rücken des goldenen Schnitters, als Samira es erlaubte. Kurz darauf stieß sich Esebian vom Boden ab und schoss mit einem jubelschrei des jungen Schattens in die luftigen Höhen über der Stadt.
Samira sah Mäx und dem Drachen mit einem Grinsen kopfschüttelnd hinterher. Dann sah sie ihren Freund mit hochgezogener Augenbraue an. „Neugierig ja…hier tuscheln schon alle über die Ratssitzung.seit der Botschaft der Elfenkönigin rankten sich Spekulationen über Spekulationen…und das einberufen der Sitzung heute Morgen…er wirkte so aufgebracht mit der Schatulle in der Hand…und jeder andere, der seither den Raum verlassen hatte, strahlte Unruhe aus…der eine mehr, der andere weniger…besonders als cahara als einzige drin blieb..man konnte förmlich eine Erschütterung spüren. Sie ist seitdem im Quartier und verschanzt sich förmlich darin“ Meinte sie nachdenklich. „Was sind also die Neuigkeiten, die alle so aus dem Konzept bringen?“ Hakte sie erneut nach.
Syeren nickte bei marikos Worten und erhob sich von seinem Stuhl. „Daran hege ich auch keinerlei Zweifel“ Bestätigte er leise, auch wenn er vermutete, dass sie ihn bereits nicht mehr wirklich hören konnte. Fürsorglich deckte er mariko noch zu, als die Erschöpfung ihren Tribut forderte und sie einschlafen lies. Diesen Schlaf und die Erholung konnte sie wirklich gut gebrauchen. Dann verließ er ihr Quartier und machte sich auf den Weg in sein eigenes. Der Versuch marikos Gabe zu bändigen, hatte ihn doch deutlich geschwächt und ihm würde Schlaf und Ruhe ebenso gut tun.
Nikai stand die ganze Zeit vor Draziel und war auf alles gefasst, auch auf einen weiteren Schlag, welcher allerdings aus blieb. Trotzdem schmerzten die Worte seines alten Freundes mehr als Nikai es sich wirklich eingestehen wollte. er mahnte sich selbst zur Ruhe, doch als draziel von Deliah und dem gemeinsamen Kind, welches Nikai mit ihr hatte sprach, weiteten sich die dunklen Augen des Schattens. Sprachlos sah er Draziel an. Wie konnte Draziel das wissen, wie hatte er es herausgefunden? Doch was brachte es schon, große Geheimnisse vor Draziel zu haben. Sie war zusammen aufgewachsen und wussten wie der andere jeweils drauf war. Wobei Nikai das Gefühl hatte, Draziel würde ihn besser kennen al er seinen alten Freund. Zudem hatte Draziel sie beide knutschend erwischt, einen der wenigen Küsse in der letzten Zeit seit der Trennung, war ihre Beziehung seitdem verständlicherweise schwierig. Und Nikai hatte Draziel gegenüber seine Gefühle für Deliah offenbart und Draziel hatte versprochen es vor cahara zu verschweigen. Und da Nikai noch am Leben war, hatte dieser sein Versprechen gehalten. Draziel war ein hervorragender Stratege als ehemaliger rebellenanführer und so war es wohl eine Leichtigkeit die einzelnen Puzzleteile zusammensetzen zu können. Bei den Worten lies Nikai fast schon geschlagen die Schultern hängen. „Ich weiß was du mir sagen willst. Egal was deine Beweggründe sind letzten Endes…ich bin froh, dass du es tust. Ich würde für Deliah und unser Kind sterben, wenn es bedeutet sie dadurch beschützen zu können. Es beruhigt mich zu wissen, dass in diesem Fall du immer noch für die beiden da wärst“ Merkte Nikai leise an, lies zu, dass man seinen eigenen Schmerz bei dem Gedanken daran hören konnte. Ebenso unterdrückte er die Schwere seines Eherings Inder Brusttasche, welcher jetzt förmlich selbst schmerzen ausstrahlte und ihn quälend daran erinnterte, dass er bei seiner Frau und seinem ersten Kind versagt hatte und den Tod der beiden eigenhändig zu verschulden hatte. Für einen Moment schloss er die Augen,um sich zu sammeln und nicht unter der Last dieser Schuld einfach vor Draziel zusammen zu brechen. Dann sah er seinen alten Freund wieder an. „Ich kann deinen und Caharas Schmerz nicht ungeschehen machen…damals wie heute nicht. So sehr ich es mir auch Wünsche. Wir haben sie beide damals geliebt und uns eigentlich geschworen unsere Freundschaft nicht aufs Spiel zu setzen, für eine Frau. Cahara ist aber nicht irgendeine Frau, sie ist etwas besonderes. Doch ich brauchte viel zu lange, um zu verstehen, dass ihr Herz dir gehörte und immer dir gehören wird. Als ich das verstand, hatte ich meinen besten Freund bereits verloren. Ein Verlust, der weitaus schlimmer ist als der herzschmerz. Ich wollte den Menschen, die mir alles bedeuten nicht länger im weg stehen, weil ich verstanden habe, dass ihr beide füreinander geschaffen seid. Ich hoffte mein Tod und mein Leben im Exil würde dies wieder ins Lot bringen, wenn ihr euer Leben ohne mich genießen könnt, euch voll aufeinander konzentrieren könnt. Ich meine…der Beweis dafür Rind eure wundervollen Kinder. Etwas wirklich beneidenswertes. Um dies zu schützen, eure Familie zu beschützen, kam ich zurück aus dem Exil um mein Amt als Großmeister anzutreten. Ich hatte in Teskana alles verloren und tatsächlich nicht wirklich die Hoffnung so-etwas viel stärkeres hier mit Deliah wieder zu finden…etwas, das du mit cahara und eurer Familie schon lange gefunden hast. Es ist etwas wertvolles. Ich tue alles für meine Freunde…für Deliah und dieses Kind.“ Erklärte er dann ernst und überzeugt, standhaft.
Tara lächelte in den, dann doch noch länger andauernden Kuss, hinein und schmiegte sich für einen Moment an ihn. Beim Wort Dämomenprinz konnte sie den bitteren Nachgeschmack beinahe im Mund spüren. Chizu, Syerens Ehefrau, bildete auch heute noch eine rege Erinnerung an die Zeit, als sie Fabi kennen gelernt hatte. Nicht gerade eine Zeit an die Tara sich gerne zurück erinnerte. Weder für sich noch für Fabi. Der zweite Kuss ihres Freundes vertrieb diese Gedanken aber schnell. "Entspannung klingt gut." hauchte sie leiser, bevor sie ihn noch ein weiteres mal, viel neckischer als noch zuvor, küsste. "Was schwebt dir so vor?" sie konnte nicht verhindern, dass ihre Worte anzüglich klangen.
Sylvain sah für einen Augenblick Esebians goldenem Schuppenkleid hinterher, bevor er selbst die Schulterstraffte. Mäx war Draziel so unglaublich ähnlich, umso älter er wurde, umso mehr schien die Ähnlichkeiten zwischen den beiden, aufzukommen. Er widmete sich der grünhaarigen Elfe vor sich. "Es war ein aufwühlender morgen." bestätigte er schließlich nachdenklich. "Nikais Sohn, ist in der gewalt der Elfenkönigin." gab er Samira nun doch die Antwort die sie hören wollte. Er achtete darauf, möglichst leise zu sein, sodass eventuelle neugierige Zuhörer, ihn nicht verstehen konnten. "Er stellt ein Truppe an Freiwilligen zusammen, die mit ihm in die Schlacht reißen."
Der grüne Schatten Firnens fiel auf den Marktplatz und schließlich landete der große Drache, legte die Flügel an, legte den Stachelbesetzten Schwanz, über seine Vorderklauen und ließ Deliah bequem absteigen. D://Danke Firnen// Deliah strich dem Drachen, sanft über die Flanke, woraufhin sie ein leises Glockenspiel hören konnte, bevor sie sich auf die Suche nach Arya machte. Sie fand den kleinen Wildfang in ihrem Zelt, unzufrieden auf und ab gehend. Nur kurz besprach sich der rothaarige Schatten mit ihrer Nichte, bevor sie dabei zusah, wie Arya einen kleinen Brief an Askas Bein band und der Vogel schnell im Himmel kleiner wurde. Erst dann verabschiedete sich Deliah und ging in ihr eigenes Zelt, wo einsam und verlassen, die einzelne Rose auf dem Bett lag. Sie strich über das Lacken, bevor sie die Rose hochnahm und daran roch, sie duftete süßlich, doch keineswegs penetrant. Mit dem Daumen, strich sie über eine Dorne, bevor sie die Rose zurück auf ihren Platz legte und mit eiligen Schritten ihr Zelt verließ. Nur wenig später, hielt sie vor Caharas Zelt an, auch ohne ihre geübten Attentäter Ohren, hätte sie das Schluchzen wohl bemerkt. Zögerlich, schob sie die Zeltplane beiseite. "Cahara?" ihre Stimme war sanft, als wollte sie ihre Tante auf keinen Fall verletzten.
Draziel vermied es noch für einen Augenblick Nikai anzusehen, bevor er den Blick vom Himmel abwandte und nun doch wieder auf seinen alten Freund richtete. Auch ohne Fähigkeiten wie Cahara oder Nikai zu besitzen, konnte er sehen, was für ein Sturm in Nikai loderte. Vielleicht war es gerade diese Tatsache und der Schmerz in seiner Stimme, der ihn bitter lächeln ließ. "Lass es nicht dazu kommen. Ich habe 3 Kinder groß gezogen, ich weiß nicht ob ich das Babyalter noch einmal überstehe." er wusste nicht wieso ihm dieser Scherz so leicht über die Lippen kam, vielleicht lag es an der Verbindung der beider Schatten, die auch nach all den Jahren noch immer so stark war, trotzdem was alles zwischen ihnen passiert war. Das Lächeln verschwand allerdings so schnell wie es gekommen war. "Du bist dir deiner Macht über Cahara nicht bewusst, wie es scheint." er schafft es nicht ein leisen, beinahe gequälten Seufzer, zu unterdrücken. "Du wirst immer einen Platz in ihrem Herz habe. Ihr Herz gehört genauso dir, wie mir." seine Worte waren geschwängert von der Bitterkeit, die er empfand. Und trotzdem gingen im Nikais Worte nicht aus dem Kopf. 'Alles verloren', sollte das etwa bedeuten das? Vor Draziels geistigem Auge setzten sich förmlich die Puzzleteile zusammen, die ihm zur Vervollständigung dieses Rätsel bereits gegeben worden waren. So gerne hätte er Nikai aufmunternde Worte gesagt, ihm gesagt dass dieser Schmerz besser werden würde. Doch er hatte noch kein Kind verloren, er wusste nicht wie es sich anfühlte, außerdem war er sich sicher, dass dieser Schmerz, nie ganz weggehen würde. "Dein Verlust tut mir leid." seine Stimme war leise geworden.
Fabi sog erneut die Luft ein, als Tara den Kuss intensivierte und ihn scheinbar damit etwas reizen wollte. Es war ein leises, fast schon sehnsüchtiges seufzen, als doch er sich von ihr löste und doch keinen Millimeter von ihr wich. Die Anzüglichkeit in ihrer Stimme entging ihm keineswegs, weshalb er sie mit leicht gehobener Augenbraue ansah. „Was mir vorschwebt? Mir scheint eher, als hättest du schon genau Vorstellungen von Entspannung in deinem Kopf“ Entgegnete er ihr schließlich. Das neckende lag diesmal eher in seiner Stimmlage. Tara war definitiv kein Kind von Unschuld und sie bekam was sie wollte. Fabi war der Auffassung gewesen, dass Feuer seine Gabe war und doch schaffte diese Frau es immer wieder ihm wie Butter in der Pfanne schmelzen zu lassen, auch wenn sie das Gegenteil behauptete.
Samiras Augen weiteten sich bei sylvains Worten. Ungläubig und fassungslos starrte sie ihren Freund an. „Nikais Sohn?!“ Wiederholte sie immer noch geschockt. Sie atmete tief durch und fuhr sich durch die Haare, während sie einen Blick über den Marktplatz schweifen lies. Dann sammelte sie ihre erschöpften Kräfte doch noch mal zusammen und errichtete einen Schutzkreis um sie und Sylvain, um zu verhindern, dass neugierige Ohren etwas hörten, was sie nicht sollten. „Wie kommt der zu einem Sohn in den Fängen der Elfenkönigin?“ Es war mehr eine Frage, die sie sich selbst stellte. Bei den Worten an eine erneute Schlacht verzog sie leicht das Gesicht und schüttelte seufzend den Kopf. „Eine weitere Schlacht? Wie stellt er sich das bitte vor? Unsere Kräfte sind erschöpft. Auch wenn wir die Elfen besiegt haben, unsere Kräfte sind erschöpft. Wir werden zu tun haben um einen Rückschlag der Elfen überstehen zu können, mit den Verlusten und Verletzten. Der magische Schutzwall und die Heilung der Verwundeten frisst unglaublich viel Kraft. Die Magier können nicht vollständig auf ihre Kräfte zurückgreifen und wenn er nach levia bis in den Palast will brauchen wir mehr als 100 Prozent unserer Kräfte. Die Armee der Dämonen verschafft uns vielleicht einen Vorteil…aber levia ist eine magische Festung.Lakey ist nicht grundlos an dieser Stadt gescheitert“ Merkte sie schließlich an und grübelte über die Absichten des Großmeisters. Dann sah sie zu wie firnen auf dem Marktplatz landete und es sich bequem machte, während Deliah Abstieg und verschwand. Sie runzelte kurz die Stirn und fragte sich was Caharas Nichte mit dem ganzen zu tun hatte, hatte sie doch das Gefühl, dass sie keine unwichtige role bei dem ganzen spielte. „Selbst mir zwei Drachen wird es nicht einfach levia anzugreifen…“
Cahara war auf dem Teppich vor ihrem Bett im Zelt zusammen gesunken und hatte sie ihren Tränen und Ihren Schuldgefühlen ergeben. Sie schluchzte hin und wieder noch leise, doch inzwischen hatte sie sich fast schon wieder beruhigt. Sie rechnete nicht damit, dass jemand zu ihr kommen und nach ihr sehen würde, weshalb sie kurz etwas erschrocken zusammen zuckte als die Zeitpläne zurückgeschoben wurde und Deliah hinein spitzte. Eilig wischte sich die ehemaligen Großmeisterin mit ihren Ärmeln die Tränen von den feuchten Wangen und aus den Augen, ehe sie nochmals kurz schniefte. Einen Moment brauchte sie noch, um ihre Stimme wieder etwas einzufangen. „Ja? Was kanonisch für dich tun?“ Fragte sie ihre nicht schließlich leise und rang sich tatsächlich ein schwaches Lächeln ab.
Bei draziels bittersüßem Scherz, musste sogar Nikai schwach lächeln. „Ich habe es beim besten Willen nicht vor, diesmal habe ich kein Backup welches mich aus dem Reich der Toten zurück holt. Aber mit dem Babys hast du durchaus mehr Erfahrung als ich. Ich freue mich darauf und gleichzeitig ängstigt es mich. Es gibt viel was kaputte gegangen ist und allein die Existenz dieses Kindes kann das nicht wieder richten. Du hast vielleicht einen Kuss gesehen, einen kurzen Augenblick…aber bis daraus mehr wird, wartet noch viel Arbeit auf mich“ Erklärte er schließlich mit einem leisen seufzen und sah bei den Worten zu Caharas Herz seinen alten Freund wieder an, ehe er doch mit einem lachenden schnauben den Kopf schüttelte. „Du bist so viele Jahre an Caharas Seite, Draziel…und du unterschätzt deine Frau und überschätzt mich. Mag sein, dass ich einen Platz in ihrem Herzen habe, aber nur als ein Freund. Nicht so wie du. Sie wollte nie jemanden so wie dich. Egal was zwischen ihr und mir war, egal wie intim es war…als du gegangen bist hast du eine Lücke hinterlassen, die ich zu füllen versuchte…aber ich war nicht fähig diese Lücke zu schließen, weil ich nicht mehr war als ein Lückenfüller, dazu damit sie versuchen kann den Herzschmerz und die Verantwortung als Großmeisterin für ein paar Augenblicke einfach mal vergessen zu können. Ich war nicht mehr als Ein Bettgefährte für die Stunden der Nacht, so wie Ahri es bei mir war. Vielleicht hatte ich gehofft, dass sie mich wenn nur genügend Zeit vergeht einmal so lieben könnte wie dich…weil ich dachte sie zu lieben, aber da wusste ich noch nicht, was es wirklich bedeutete zu lieben.“ Entgegnete er Draziel ernst und presst dann fest die Zähne aufeinander, weil er sich wieder an seine Elaine erinnerte, während Draziel mach und nach ein Puzzleteil nach dem anderen zusammen setzte. Er hatte es nur einem Menschen erzählt, Zero, als er ihn in seinem Haus in Teskana im Garten neben dem Grab seiner Frau gefunden hatte. Und Zero hatte das Geheimnis um nikais schuld am Tod seiner Frau und seines Kindes mit ins Grab genommen. Niemand anderem hatte er es erzählt. Er hatte das Bedürfnis es Draziel zu erzählen, die Wahrheit endlich loszuwerden. Doch Draziel war selbst Vater eines solchen Kindes und er liebte seine Kinder. Er würde nikais tat nicht verstehen und ihn vermutlich dafür hassen. Wobei Nikai nicht wusste, ob jemand anderes dazu fähig war ihn mehr zu hassen als er selbst sich schon dafür hasste. Er spürte den Schmerz dieser Erinnerung und wie es ihn immer mehr verschlang, jetzt da ihm noch ein zweites Kind geschenkt worden war. Eingeschenkt, welches er sich förmlich unwürdig fühlte, nach dem Blut welches an seinen Händen klebte. Seit Jahren war es nicht passiert, dass nikai die Kontrolle verlor und seine gabe ungebremst aus ihm hervorbrach. Der Schmerz den er dabei spürte, war unbeschreiblich, da er trotz allem es noch schaffte, die Energie in sich zu behalten um Draziel keinen Schaden zuzufügen. Mit einem schmerzerfüllten Ächzen ging er zitternd zu Boden, landete auf den Knien und musste sich mit den Händen aufstützen. Keuchend kniff er die Augen zusammen, riss sie aber förmlich wieder auf, weil das Bild wie er Elaine und das ungeborene Kind tötete sofort vor seinem geistigen Auge aufblitzte. Er brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen. „Schlimmer als der Verlust wiegt die Schuld. Etwas wo vor ich Deliah um jeden Preis beschützen muss“ Brachte er deutlich gequält hervor.
Tara setzte eine unschuldige Miene auf, konnte aber ein verwegenes Lächeln nicht unterdrücken. "Ich weiß nicht wovon du redest." sie strich ihm sanft, zärtlich aber doch einen Hauch neckisch über die Brust und lächelte dann. "Ich bin ganz unschuldig." bei ihren Worten hatte sie kurz ihrer Hand zugesehen, wie sie noch immer über seine Brust strich, bevor sie sich wieder seinem Gesicht widmete. Dieser Mann, machte sie wirklich verrückt, auch nach so langer Zeit noch und auch nach dem sie so viel schlechte Sachen zusammen erlebt hatten, war sie ihm noch immer voll ergeben.
Sylvain seufzte leise bei ihren Worten, sie hatte ja recht. Selbst die Schlacht zur Befreiung der Tierelfen war nicht unbeschadet an ihnen vorbei gezogen, sie hatten Verluste verkraften müssen, es gab viele Verletzte und die Magier kamen kaum hinterher mit der Heilung der Verletzten. "Ich weiß nicht, wie er sich das vorstellt." er wand für einen kurzen Moment den Blick ab und ließ ihn über die provisorische Zeltstadt schweifen. Sie waren wenige, selbst wenn jeder der hier anwesenden mit kämpfen würde, waren sie noch immer zu wenige, um Levia angreifen zu können, oder? "Ich glaube die Schlacht wird ein Selbstmordkommando... Und trotzdem habe ich Nikai meine Teilnahme zugesagt." der letzte Teil war wesentlich leiser, wie als wollte der blonde Schatten nicht, das Samira ihn genau verstand. Der Gedanke in der Schlacht umzukommen plagte ihn schon seit der Versammlung, doch vielleicht waren es Samiras Worte die ihn zweifeln ließen. Hätte er Lily zuliebe nicht lieber nicht hierher gehen sollen? Er dachte an Mäx und Arya, die Zwillinge waren nur ein Jahr älter als seine Tochter und trotzdem begleiteten sie Nikai in seine Schlacht. Lily würde alleine klar kommen und schließlich gab es noch Samira. Der grünhaarigen Elfe würde sicher nichts passieren, oder?
Deliah hatte den Kopf ein kleines bisschen schief gelegt, bevor sie herein getreten war. SIe ließ die Zeltplane hinter sich herunterfallen und sah dann zu Cahara. Auch wenn die ehemalige Großmeisterin es zu verbergen versuchte, Deliah konnte deutlich sehen, dass sie geweint haben musste und das vermutlich nicht wenig, so aufgequollen und rot wie ihre Augen waren. Ein sorgenvoller Ausdruck hatte sich auf ihr Gesicht gelegt. "Was ist los?" auch in ihrer Stimme zeichnete sich die Sorge ab.
Draziel hatte bei Nikais Worten den Blick abgewandt, er hatte wieder auf die ehemaligen Scheiterhaufen gesehen und sich kurz vollkommen darin verloren. Von toten Brüdern und Schwestern und von Kampfgefährten war nun nichts mehr übrig, als Asche, die bei dem Wind über die Ebene geweht wurde. Nikais Worte schmerzten ihm, vielleicht weil er trotz allem nicht an ihre Wahrheit glauben konnte, oder vielleicht auch, weil sie wahr waren und er trotzdem das Gefühl hatte, das Cahara und er sich entzweiten. Nie hatte er jemanden mehr auf der Welt gewollt als Cahara. Sie war sein Lebensmittelpunkt gewesen und als er damals zu den Rebellen gegangen war, hatte er gedacht sein Herz würde das nie verkraften können. Doch sie hatten sich wieder gefunden, hatten 3 wundervolle Kinder und 2 Adoptivkinder und waren glücklich, oder? Er wollte gerade zur Antwort ansetzten, als Nikai mit schmerzerfülltem Blick zu Boden ging. Sofort war er bei ihm, ungeachtet der Sachen die zwischen den Freunden standen, waren sie doch noch immer da, alte Freunde, vielleicht sogar beste Freunde, die einfach nur unterschiedliche Wege gegangen waren. Er kniete sich vor ihm hin, konnte diese schmerzerfüllten weitaufgerissenen Augen deutlich vor sich sehen. "Lass den Schmerz raus." seine Stimme war ruhig. Früher hätte er sich wohl nicht so kontrollieren können, doch heute war er Vater, er hatte Gefühlsausbrüche erlebt, war selbst das ein oder andere mal an seine Grenzen gestoßen. Er war gewachsen, an den Erlebnissen, die er hatte erleben können und war dadurch zu einem weiseren Mann geworden. Und trotzdem fühlte er sich gerade zurück versetzt, in die Zeit im Orden, als es nur Cahara und Nikai in seinem Leben gegeben hatte, in der die beiden mächtigen Schatten ihre Gabe nicht hatten zurück halten können und sie das ein oder andere mal aus ihnen heraus gebrochen war. Draziels Gabe hatte ihn schon immer zu einem guten Ausgleich gemacht, er war immun gegen viele Formen der Gaben und so hatten ihn heraus brechende, unkontrollierte Gaben, zumeist nichts anhaben können.
Fabi senkte den Blick, um dem zärtlichen Streichen ihrer Hand über seine Brust ebenfalls zu folgen. Mit jedem Atemzug spürte er dabei den Druck ihrer Hand, auch wenn sie federleicht darüber fuhr und eigentlich keinerlei Druck ausübte. Je länger sie damit weiter machte, umso wärmer wurde ihm dabei tatsächlich. Dabei machte es das ganze nicht unbedingt besser, dass er seine Robe wie gewöhnlich offen trug und nur sein Hemd ihre Hand von der nackten Haut seiner Brust trennte „Du bist als komplett unschuldig…“ Wiederholte er ihre Worte leise, wobei seine Stimme schon deutlich angerauter klang. Als sie ihn schließlich wieder an sah, tat er dies ebenfalls. Seine bernsteinfarbenen Augen fixierten sie und schienen fast schon feurig zu glühen. „…und du weist nicht, wovon ich spreche?“ Seine Stimme klang dunkel und fast etwas neckend, als er nochmal nachhakte. Seine eine Hand ruhte noch auf der Höhe ihres Steißbeins, wodurch er sie noch ein Stück näher an sich zog. Durch diese Nähe musste ihre Hand wohl oder übel auf seiner Brust zur Ruhe kommen, während ihr Oberkörper und ihre Hüfte fast schon an ihn gepresst wurden. „Wenn dem so ist, fürchte ich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen zu müssen.“ Fabi klang nun ziemlich ernst, auch wenn es eigentlich nur gespielt war. Schließlich löste er seine Hand von ihrem Rücken, doch nur um sie besser halten zu können, griff in ihre Kniekehlen und hob sie dann locker auf seine Arme, um sie weg von der offenen Straße zu tragen.
Samira seufzte bei den Worten ihres Freundes leise und verzog schließlich das Gesicht. „Hoffen wir, dass er überhaupt eine Vorstellung von dem ganzen hat und jetzt nicht unüberlegt handelt, nur weil es sein Sohn ist…“ Dann stockte sie auf ihren eigenen Satz hin und sah Sylvain einen Augenblick lang an. Sie erinnerte sich daran, als er seine kleine Tochter aus den Händen der Rächer nach ihrer Geburt geholt hatte. Manchmal tat man söttest, insbesondere wenn es sich um das eigene Kind handelte. Es war das wichtigste und bedeutsamste. „Es tut mir leid. Der Satz war unangebracht. Von allen hier…kannst du Nikais Gefühlslage wohl am besten verstehen. Als Vater würde man alles für das eigene Kind geben“ Es war eine leise Feststellung ihrerseits und für einen winzigen Augenblick schwang eine kleine Spur der Eifersucht in ihrer Stimme mit. Sie kümmerte sich um sylvains Lily, als wäre sie ihre eigene Tochter. Doch je mehr das Mädchen von ihren magischen Kräften verstand umso mehr musste sie bald spüren, dass Samira eine Elfe, sie keine halbelfe und somit nicht ihre Mutter war. Elfenmagie und Magie von Menschen war doch recht unterschiedlich. Eigentlich hätten sie die Worte ihres Freundes schockieren sollen, dass er Nikai in die Schlacht und sein Leben riskieren wollte. Aber wie sie schon festgestellt hatte, würde Sylvain am ehesten nachempfinden können, was gerade im Großmeister vor sich ging und dies respektierte sie. Ihre einzige Sorge galt Lilly, wollte sie ja nicht, dass das Mädchen ihren Vater verlor. Dann atmete sie tief durch und sah Sylvain ernst an. „Ich glaube nicht, dass es dies ist! Wäre es ein Selbstmordkommando, dann wäre er schon längst auf dem Weg nach levia..und zwar allein! Nikai ist niemand der bei soetwas unüberlegt handelt und sich ohne einen Plan in die Schlacht stürzt. Wäre es eine Schlacht ohne Wiederkehr, dann hätte er es euch nicht gesagt und hätte nicht nach freiwilligen gefragt, die ihn unterstützen. Er weiß, dass er es nicht alleine schafft, aber er wäre auch alleine gegangen, wenn es nötig ist. Da bin ich mir sicher“ Erklärte sie dann und legte ihre Hand an sylvains Wange. „Ich weiß, du denkst an Lilly….aber sie ist kein kleines Kind mehr. Sie ist stark und wird von Tag zu Tag stärker. Wir werden sie wieder sehen, aber selbst wenn nicht, sie ist nicht allein. So schwer mir diese Worte fallen , so sehr sich alles in mir dagegen sträubt…kira ist immer noch da und auch wenn wir es nie wollten…sie würde sich zusammen mit Arnel um ihre Tochter kümmern, weil sie es dir schuldig ist und weil Arnel dein bester Freund ist.“
Cahara wandte den Blick ab, als Deliah zu ihr ins Zelt trat. Eigentlich wollte sie wirklich nicht reden, doch sie selbst zwang sich anderen in solchen Situationen ja auch immer zum reden auf. Schließlich seufzte sie leise und strich sich eine verwirrende gelöste haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie fast schon verbittert das Gesicht verzog. Sie war immer die starke, unbeugsam, eigenwillig und meistens auch trotzig. Die Dinge liefen nach ihren Vorstellungen und die Kontrolle abzugeben fiel schwer, war es doch immer besonders wichtig gewesen alles irgendwie unter Kontrolle zu halten, damit nichts schief ging. Es war fast schon ein krankhafter zwang, weshalb sie nicht loslassen konnte, fürchtete sie dass alles aus dem Ruder lief und unschuldige Schaden nahmen. Es war einfach ein Überbleibsel aus ihrem Leben, bevor sie mit Draziel frei sein konnte. Und doch fiel es ihr zeitweise so schwer diese Freiheit anzunehmen, dass sie sich fast schon vehement dagegen wehrte, sich mit Sylvain, Draziel oder jetzt Nikai stritt. Sie schüttelte bei deliahs frage nur den Kopf. „Ich hätte nicht hier her kommen sollen…ich hätte einfach in Lakena bleiben sollen, vielleicht ein bisschen den Garten pflegen, Unkraut jäten oder Blumen gießen…“ Antwortete sie schließlich auf deliahs frage und seufzte leise. Es klang so unwirklich, sich selbst bei dem ganzen vorzustellen, obwohl sie dies zuhause tatsächlich durchaus gerne machte, entspannte es sie und es klärte ihren Kopf. „…aber wie kann ich zu Hause die Füße still halten, wenn mein Mann, unsere Kinder, sogar die kleinen in den Krieg ziehen, ebenso wie der Rest der Familie und meine Freunde, wenn ich sie überhaupt noch so nennen kann, nach all dem leid, welches sie durch mich erfahren haben“ Wieder löste sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel, welche sie eilig weg strich.
Nikais Gabe lechzte in ihm förmlich nach Draziel, als er sich neben ihn kniete. Er fühlte sich ebenso wie Draziel in der Zeit zurück versetzt, als sie beide noch in der Ausbildung im Tempel waren. Gerade Nikais Gabe, war sie doch so neu, dass man keinen wirklichen Mentor für den Jungen fand, der ihm zeigen konnte wie man Energien lenkte. Großmeister Aramon hatte die Ausbildung des frischen Schattenbluts selbst übernommen, kamen die Großmeisterfähigkeiten doch am nächsten ran. Dennoch war Nikais Ausbildung größtenteils immer eher ein selbstexperiment gewesen, unkontrollierte Ausbrüche waren deshalb keine Seltenheit gewesen. Draziel war wohl aramon der einzige gewesen, der sich getraut hatte sich Nikai in diesem Zustand zu nähern, ohne Schaden zu nehmen und es dann auch noch schaffte ihn so zu unterstützen, dass Nikai die Kontrolle wiedererlangen konnte. Zitternd krampfte sich Nikai nochmals zusammen, ehe er mit einem deutlich schmerzerfüllten Keuchen sich wieder etwas aufrichtete und seine Kontrolle langsam und schwer zurück erkämpfte. Er legte seine Hand auf draziels Schulter und sah seinen alten Freund an, während das Schwarz seiner Augen langsamer als sonst aufklärte. „Das kann ich nicht. Noch nicht“ Nikai zitterte immer noch am ganzen Körper, während er sprach. „Das hebe ich mir für eine ganz besondere grünhaarige schlampe von Elfenkönigin auf!“ Merkte er todernst und nun voller Wut an.
Tara konnte förmlich spüren, wie er unter ihren Bewegungen wärmer wurde. Das war wohl eine der Sachen die sie so an Fabi liebte, sie konnte seine Wärme spüren, das Feuer in ihm lodern sehen. Nur zu bewusst war sie des dünnen Hemdes, das nur eine kleine Schicht zwischen ihr und seiner nackten Haut bildete. Das feurige Glühen in seinen Augen, ließ ihr Herz höher schlagen, sie konnte deutlich spüren, wie ihr Puls sich vor Aufregung beschleunigte. "Nein, weiß ich..." hatte sie antworten wollen, als er sie näher an sich zog. Sie unterbrach die Worte. Nun konnte sie sein Atem wirklich deutlich spüren, denn seine Brust hob und senkte sich gegen die ihre. Ihr wurde warm, von dem Feuer dass er ausstrahlte. Als er sie schließlich hochhob, wirkte sie für einen Moment ganz überrascht, fing sich aber schnell wieder, schlang die Arme um seine Hüfte, um sich selbst ein wenig abzustützen und sah auf ihn hinab. Dieser Mann, mit seinen feuerroten Spitzen und dem lodernden Feuer in den bernsteinfarbenen Augen, den sie so abgöttisch liebte. Ein verliebtes Lächeln hatte sich auf ihre Züge geschlichen, als sie sich zu ihm nach unten beugte. Sie hatte die Hände unterhalb seiner Ohren platziert und spielte mit einer Haarsträhne. "Achja?" hauchte sie leise, noch immer mit diesem unschuldigen Ton in der Stimme.
Sylvain konnte bei ihren Worten ein Seufzen nicht unterdrücken. Ja, er verstand Nikai, viel zu gut vermutlich. Er hätte und würde auch heute noch, alles für seine kleine Lily tun, auch wenn sie durch die Liebesmagie von Kira gezeugt worden war, so war sie sein Kind und es gab wohl niemanden auf dieser Welt, den er mehr liebte, als die kleine Magierin. Mit Ausnahme, der grünhaarigen Elfe, die in diesem Moment vor ihm stand. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, ließ die Gefühle der Angst und der Verzweiflung zu, die er damals verspürt hatte, als er Lily gerettet hatte. Es verschlug ihm für einen Augenblick den Atem, doch als er die Augen wieder öffnete, waren sie ganz klar. "Ja, das würde man." bestätigte er leise. Kurz meinte er, eine Spur Eifersucht in Samiras Worten gehört zu haben. Nur zu gerne, hätte er irgendetwas getan um Samiras Schmerz zu lindern. Doch Lily war nun mal seine Tochter und nicht ihre. Sie war von Samira aufgezogen worden und so wie Draziel und Cahara, Eltern für ihn waren, so war Samira das auch für Lily. Doch so wie ihn das Blut von seinen Zieheltern trennte, so war es bei Lily nicht anders. Noch immer hatte er mit der kleinen Magierin nicht über die Tatsache geredet, dass sie nicht Samiras Tochter war. Er war sich sicher, dass sie das bereits ahnte. Lily war klug und er konnte nicht wirklich viel von ihr verbergen und trotzdem grauste es ihn davor, dieses Gespräch zu führen, wollte er doch das Band das Samira und Lily verband, auf keinen Fall gefährden. "Ich hoffe es." seine Antwort war lauter als die Worte zuvor, als hätte er sich gefasst. Er legte seine Hand auf die ihre, die sie auf seine Wange abgelegt hatte, drehte dann den Kopf und hauchte einen Kuss darauf. "Das weiß ich." ein kleines, fast unscheinbares, dankbares Lächeln hatte sich auf seine Züge gelegt. "Danke."
Deliah hatte schweigend Caharas Worten zugehört, sie konnte sehen wie eine Träne sich löste und sich ihren Lauf bahnte, bevor Cahara sie energisch weggestrichen hatte. Deliah konnte spüren, wie Mitleid für die rothaarige vor sich, in ihr aufkam. Das Verhältnis zwischen ihrer Tante und ihr, war nicht immer gut gewesen, doch trotzdem hatte sie sich immer mit ihr verbunden gefühlt. Sie war nun mal ihre Familie und mit Eron die einzige die sie besaß. Ihre Gedanken stolperten und sie sah zu Boden. Das stimmte nicht. Sie hatte nun Familie, sie hatte einen Sohn in den Fängen der Elfenkönigin. "Ich bin froh, dass du hier bist." noch immer sah Deliah zu Boden, fixierte mit den Augen etwas, dass nur sie sah, und starrte so ein wenig ins leere. Bevor sie zweimal blinzelte und den Blick wieder hob. "Wir... Ich brauche dich hier." ihre Stimme war leiser geworden. Wollte sie das wirklich tun? Wollte sie Cahara von dem letzten Puzzleteil erzählen? Cahara war damals für sie dagewesen, an dem Tag in der Tyrannenfeste, bei Coles und Liaras Hochzeit, als sie erfahren hatte, dass sie schwanger war. Sie wusste nicht, ob die ehemalige Großmeisterin Nikai den Kopf abreißen würde, doch sie hoffte inständig, dass dem nicht so wäre. Cahara würde Nikais Schmerz verstehen, sie hatte ebenfalls Kinder und würde Nikai nicht in Fetzten reißen, oder? Das kleine Oder ließ sie für einen Moment zweifeln, doch sie schob diesen Zweifel hinfort. "Wirst du uns nach Levia begleiten?"
Über Draziels Lippen wanderte ein kleines Lächeln. Die beiden ehemaligen besten Freunde waren erwachsen geworden, jeder auf seine Weise. Sie hatten viel erlebt, waren gebrochen worden und wieder aufgestanden um immer und immer weiter zu machen. Und nun waren sie, auf dem Schlachtfeld der gewonnen Schlacht, mit dem sie ein ganzes Volk hatten befreien können. Er legte die Hand auf den Unterarm von Nikais Arm, bevor er ihn mit sich nach oben zog. "Ich halte dir den Rücken frei." es waren einfache Worte, beinahe plump formuliert, doch Draziel konnte deutlich spüren, wie eine Gänsehaut sich auf seinem Rücken ausbreitete. Auch früher, hatten sie oftmals Rücken an Rücken gekämpft. Nikai war der Mann gewesen, dem Draziel ohne zu überlegen, vollkommen blind, seinen Rücken hatte anvertrauen können, und das ihn dieses Gefühl nun auch erfüllte, bestärkte ihn.
Ein Grinsen schlich sich auf Fabis Gesicht, als sie doch etwas überrascht zu sein schien und ihren Satz nach wenigen Worten abbrach. Mit der Zeit waren sie beide durchaus älter geworden und doch fiel es ihm immer noch leicht, Tara auf seine Arme zu heben und durch die verwinkelten Gassen der Elfenstadt bis in ihr Quartier zu tragen. „Ja. Mir scheint es so, als müsste ich dies. Doch dabei dachte ich immer du bist noch zu jung, um bereits am Gedächtnisschwund zu leiden“ Seine Antwort war ein wenig neckend, was sein Grinsen deutlich verraten würde. Doch so stark und unnahbar er sich manchmal spielte, war er gar nicht. Es war ihm schließlich nicht möglich, seine Reaktion auf ihre Hände an seinem Hals zu verhindern. Es lies ihn förmlich erschaudern, auf eine sehr angenehme Art und Weise. Die feinen Härchen in seinem Nacken stellten sich auf, als sie anfing etwas mit seinen haarspitzen zu spielen und ihre Stimme nur wie ein Hauch an sein Ohr drang und der Atem dabei seine Haut streifte. „Ich könnte dich auch einfach in einen Brunnen werfen, um dein auch so unschuldiges hitziges gemüht ein wenig abzukühlen“ Merkte er schließlich amüsiert an als sie doch an ihrem Zelt ankamen. Dort trat er mit dem Rücken gegen die Plane, um sie zur Seite zu drücken und trat mit einer halben Drehung ins Innere.
Samira trat einen Schritt näher auf ihren Freund zu, Strich sanft über seine Wange und legte die andere Hand auf seiner Brust ab, als er die Augen geschlossen hatte. Auch wenn sie ihre Fähigkeiten nicht benutzte, wusste sie doch welche Gefühle in ihm vor gingen. Sie waren nicht nur zusammen aufgewachsen, sondern kannten sich nun auch als Paar schon einige Jahre. Die Umstände von Lillys Zeugung und Geburt waren nicht einfach gewesen, hatten ihrer jungen Liebe einiges abverlangt und doch, Samira bewunderte ihren Freund dafür. Sylvain war sehr jung Vater geworden, hatte dabei immer die volle Unterstützung von cahara und Draziel gehabt und hatte es trotzdem auch ganz alleine geschafft seine Tochter Gros zu ziehen. Natürlich war das kleine Mädchen noch lang nicht erwachsen, aber sie hatte die Stärke und die Willenskraft ihres Vaters und war durch die Familie nie allein, selbst wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten würde, dass er nicht zurück kommen würde. Sie mochte das kleine Mädchen inzwischen sehr, dennoch war sie nicht ihre leibliche Mutter und deshalb fühlte sie sich weniger wichtig und tatsächlich auch ersetzbar für die junge Magierin. schließlich musste die Elfe selbst lächeln, als Sylvain wieder so gefasst wirkte und ihr einen Kuss auf die Hand hauchte. Sanft strich sie mit den Fingern über seine Lippen. Für einen Moment wirkte sie dadurch etwas abgelenkt. „Hoffnung ist alles. Das zeichnet diese Familie doch aus. Ein unauslöschbarer Funke Hoffnung und ein starker Wille. Mehr braucht es nicht“ Bestätigte sie aufmunternd und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Sie löste sich, als sie deutlich die Luftverwirbelungen in ihren Haaren spürte, als Esebian mit Mäx wieder neben ihnen landete.
Cahara beruhigte sich langsam wieder, hatte sie das Gefühl langsam waren ihre Tränen aufgebraucht, auch wenn die Schuldgefühle sie weiterhin plagten. Deliahs Worte rührten sie wirklich, hatte sie doch das Gefühl, dass ihre Nichte vielleicht die einzige war, die scheinbar froh über ihre Anwesenheit war. Nur zu deutlich konnte sie spüren, wie angespannt selbst Draziel in letzter Zeit in ihrer Nähe war, dass sie die Bindung zu Arya verloren hatte schmerzte sie nur allzu mehr. Nathaniel war erwachsen, Sylvain hatte mit Samira und Lily seine eigene Familie, ging seinen eigenen Weg als Rat weshalb sie mit ihrem großen Sohn gestritten hatte. Einzig und allein Mäx war ihr geblieben, doch es war unverkennbar, dass sein Vater ihm ein wichtiges Vorbild war und cahara zwar die Mutter, aber wohl eher die Lehrerin für ihn. Ein kleines trauriges Lächeln schlich sich auf die Lippen der ehemaligen Großmeisterin, als sie Deliah wieder an sah. „Damit bist du wohl die einzige…“ Caharas Stimme war leise ind nachdenklich, ehe sie sich schließlich räusperte. Kurz streckte sie ihre Beine, bevor sie sich einen kurzen Augenblick mühsam erhob. Ihre fast schon gekauerte Position hatte ihre Gelenke etwas einschlafen lassen, doch dies verschwand relativ schnell wieder. Sie goss frisches Wasser in einen Becher, um daraus zu trinken und einen Moment lang nachzudenken. Bei ihrem zweiten Satz sah sie Deliah erneut an, schwieg aber. Die beiden rothaarigen Frauen schienen sich gegenseitig zu Mustern und für einen Moment, wenn man sie beide nicht kannte, konnte man wirklich meinen eine jüngere und eine ältere Version von ein und der selben Person würden aufeinander treffen. Cahara presste die Lippen kurz zu einem schmalen Strich zusammen, während sie weiterhin schwieg. In ihrem Kopf wollten sich diese Puzzleteile, welche sie wohl nun alle beisammen hatte, einfach nicht zu einem Bild zusammen fügen. Und das nicht, weil cahara es nicht konnte, sondern einfach nur weil sie es nicht wahr haben wollte. Cahara wollte nicht wahr haben, dass es so war wie es war und dass es ihr einfach nicht aufgefallen war. Glaubte sie doch, es zumindest hätte spüren müssen. War sie wirklich so blind oder geblendet gewesen? Fast glaubte sie schon, ihre Familie und Freunde eigentlich gar nicht wirklich zu kennen. Schließlich seufzte sie doch leise und nahm wieder eine etwas befestigtere und gestraftere Haltung an. „Weist du…“ Fing sie schließlich leise an. „Ich nannte Nikai immer einen Freund. Einen Freund, dem ich blind vertrauen und auf den ich mich verlassen konnte, den ich wie sonst nur Draziel nahe an mich heran lassen konnte…egal in welcher Beziehung.“ Sie schluckte bei dieser Erklärung schwer, ehe sie fortfuhr. „Doch jeh mehr ich nun über in erfahre, umso mehr gerät mein Bild von all dem ins Wanken. Er war nie ehrlich zu mir, aber das waren viele nicht…dennoch verletzt es mich, auch wenn ich dies vielleicht sogar verdient habe. Ich war ihm ebenso wohl keine gute Freundin. Ich frage mich, ob er im Vergleich zu früher durch das Exil, durch…den Schmerz seines Verlustes ein vollkommen anderer Mensch wurde…oder ob er damals schon so war. Och dachte immer ich kenne ihn, mehr als jeder andere so wie Draziel. Doch er wird mir immer schleierhafter und es fällt mir schwer hinter seine Maske zu blicken, jedes einzelne Teil dieses Puzzles zu verstehen.“ Sie seufzte leise. „Doch je länger ich diese einzelnen Puzzleteile betrachte und mir über die Zusammenhänge den Kopf zerbreche…umso weniger möchte ich es verstehen und umso weniger möchte ich die Wahrheit dahinter wissen..oder vielmehr zulassen. Vielleicht weil ich Angst vor meiner Reaktion darauf habe oder weil ich meine Entscheidung dann bereuen könnte. Ich habe ihm versprochen, erst zu ruhen, wenn dieses Kind in Sicherheit ist…aber ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich er war, dem ich dieses Versprechen gab, sondern vielleicht jemand anderem…oder ob ich es nur tat, weil ich nicht weiß, zu was er letzten Endes fähig ist, wenn er diesen Schmerz in sich freisetzt und zu wem er wird, wenn er ein weiteres Kind verliert.“ Beantwortete sie schließlich Deliahs letzte Frage und atmete tief durch. Es war für sie immer noch unvorstellbar, dass Nikai Vater war und es bereits einmal gewesen sein musste. Umso schockierter war sie von sich selbst und wie wenig sie ihren alten Freund doch kannte.
Nikai legte seine Hand ebenso an draziels Unterarm, als dieser ihn dadurch zurück auf die Beine zog. Er sah seinen besten Freund an und die unzähligen glitzernden Punkte in seinen Augen, die sie wie einen Sternenhimmel wirken ließen, schienen fast schon zu leichten. Diese Worte von Draziel, so einfach und grobschlächtig sie zunächst auch klangen, bedeuteten für den schwarzhaarigen Schatten wohl alles. So konnte er auch nicht anders, als das Lächeln seines Freundes zu erwidern und legte ihm eine Hand auf die Schulter um sie sanft zu drücken. „Danke mein Freund. Es bedeutet mir mehr, als du dir vielleicht vorstellen magst“ Nikais Worte waren wieder gefestigt und tatsächlich drückte er seinen alten Freund für einen Augenblick an sich und klopfte ihm dankbar auf den Rücken. „Mir scheint als wäre unser altes Dreierteam wieder vereint…die Königin weis nicht, mit wem sie sich jetzt angelegt hat“ Merkte er ernst an und blickte zurück auf die von ihnen eingenommene Stadt.
Sylvain genoss für einen Moment die Zweisamkeit, als sie ihm den sanften Kuss auf die Lippen hauchte. Auch zwischen ihnen beiden, standen noch so viele unausgesprochene Dinge, doch es tat gut, diese für einen Moment, mitsamt der anderen Sorgen hinweg zu schieben. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und strich kurz mit den Fingern darüber, bevor er sie losließ und sich ebenfalls löste, als Esebian und Mäx landeten. Er sah dem goldenen Schnitter dabei zu. Noch immer machte er sich Sorgen angesichts der Tatsache, dass der kleine Drache, der Zwilling zu dem größenwahnsinnigen Amazorn war, doch seitdem Esebian bei ihnen war, hatte er Sylvain noch nicht ein einziges mal, an seiner Güte und Herzlichkeit zweifeln lassen. Er hoffte inständig, dass diese Güte auch auf Samira abfärben würde. Erneut vertrieb er den dunklen Gedanken. Wieso musste ihm das immer und immer wieder durch den Kopf gehen, konnte er nicht endlich mal seine Ruhe davon haben? "Hat es Spaß gemacht?" fragte er seinen kleinen Bruder, als dieser in Höhr Reichweite war. Seine düstere Miene war verschwunden und er zwang sich dazu, all diese schlechten Gedanken und Sorgen um Lily und Samira in die hinterste Ecke hinfort zu schieben.
Deliah hörte Cahara zu, schwieg und zeigte keinerlei Regung. Sie hatte ihre Hände vor dem Bauhc verschränkt, und sah dadurch beinahe friedlich aus. Wenn man genau hinsah, konnte man allerdings sehen, wie weiß die Haut von der Anstrengung geworden war, mit der Deliah die Hände zusammen presste. Die adern hatten sich klar abgezeichnet. Sie zwang sich dazu eine neutrale, unbeeindruckte Miene aufzusetzen, doch ihr Kopf kämpfte mit dem was Cahara da sagte. Noch immer konnte Deliah den Stich der Eifersucht spüren, als die rothaarige vor ihr, von dem Band sprach, das sie zwischen Nikai und ihr empfunden hatte. Die ehemalige Großmeister und den amtierenden Großmeister verband viel, nichts was Deliah nicht bereits wusste, doch dass hieß nicht, dass es sie nicht noch immer belastete. Lange hatte sie sich doch nur als zweite Wahl für Nikai empfunden. Doch es waren nicht diese Worte, die ihre Gedanken zum rotieren brachten und ihrem Herz einen schmerzhaften Stich verpasste. Es waren die Worte 'ein weiteres Kind verliert', die sie ins Stolpern brachten. Es war als würde ihr Gehirn zunächst nicht verarbeiten wollen, was es gehört hatte und so ließ sie die Worte immer und immer wieder vor ihrem geistigen Auge ablaufen, bis ihr Gehirn langsam begann zu verstehen. Und doch, schien es die Bedeutung der Worte nicht klar erfassen zu können. Konnte das wirklich wahr sein? Wenn es so wäre, hätte Nikai ihr doch sicher davon erzählt, oder? Doch er selbst und auch die Elfenkönigin hatte von einem Schattenprinzen gesprochen. Ihr Sohn war nicht wie ihr Vater, er war kein Schattentöter, er war ein Schatten, so wie sie auch und das musste bedeuten, dass Nikai bereits Vater gewesen war. Auch wenn ihr all die Antworten auf ihre Fragen, so klar vor ihr ausgebreitet worden waren, so fühlte sich Deliah doch nicht in der Lage, akzeptieren zu können. Ging es ihr nicht auch so wie Cahara? Sie kannte Nikai doch eigentlich kaum, sie hatten nur wenig miteinander gesprochen, war ihre Beziehung doch eigentlich nur körperlicher Natur gewesen. War ihr gemeinsamer Sohn nicht das? Ein Auswuchs einer sexuellen Affäre die nie hätte sein dürfen? Sie schluckte nun doch, kämpfte für einige Sekunden mit den aufkommenden Tränen. Sie bezwang sie, blinzelte ein paar mal und sah dann ihre Tante an. "Ich verstehe." antwortete sie dann leise, beinahe neutral um keinen Einblick auf den Sturm in ihr zu geben.
Draziel erwiderte die kurze Umarmung bevor er sich löste und dem Blick von Nikai zur Stadt hinauf folgte, noch immer umspielte das kleine Lächeln seine Lippen, doch es schien für einen Moment wie festgefroren. "Ihr wird gehörig das Lachen vergehen." das lächeln war ein wenig breiter geworden und der vereiste Moment war verflogen. Er wand seinen Blick von der Stadt ab und straffte die Schultern. "Ich werde zu Cahara gehen." so ganz bereit war er dafür nicht. Noch immer war er mehr als nur wütend auf seine Frau, doch sie war genau dass, seine Ehefrau und Mutter seiner Kinder, das war das wichtigste.