Nikai sog die Luft ein, als er spürte wie sie ihn richtig küsste und über seine Brust strich. Augenblicklich fuhr er mit der einen Hand wieder in ihre roten locken und zog sie näher an sich. Ebenso erwiderte er den Kuss innig, doch ohne jeglichen drang ihr die Kleider vom Leib zu reißen. Sein Herz schlug wie verrückt in seiner Brust und alles in ihm schien plötzlich wie beflügelt. So bemerkte er auch viel zu spät, dass seine gabe sich verselbstständigt hatte und gierig nach deliahs Energien lechzte.
Deliah ließ sich nur zu gerne näher an ihn ziehen, sie genoss das Gefühl seiner nähe, vor allem jetzt nach dem ihr Leben praktisch in einem Scherbenmeer zerbrochen war. Sie spürte durch ihre Hand an seiner Brust wie schnell sein Herz schlug, was ihr fast ein Lächeln auf die lippen hauch ließ.
Nikai löste sich schließlich doch von ihren Lippen, Strich mit dem Daumen über ihre feuchten Wangen und lehnte dann den Kopf gegen den Stuhl in seinem Rücken. Mit einem leisen seufzen schloss er die Augen und dachte einen Moment nach. "die ganze Zeit über... Warum hast nicht ein Wort gesagt..." Er sprach leise, kaum hörbar und um ehrlich zu sein verlangte er auch keine Antwort von ihr. Nach einer Weile öffnete er wieder die Augen. Er hatte sich beruhigt und fing an verschiedene Möglichkeiten in seinem Kopf zu entwickeln. " wir müssen den kleinen da raus holen... Ich kann ihn nicht in den Händen dieser... Verrückten lassen..." Er legte den Kopf schief und musterte deliah eingehend. "Wem von uns beiden sieht er wohl mehr ähnlich? Das ändert alles...Was geschieht, wenn er dann bei uns im orden ist? " nachdenklich stützte er den Kopf auf. "ich stehe zu dem kleinen, das steht außer Frage. Aber es gibt so viele Möglichkeiten, die Entscheidung liegt ganz bei dir... Ich habe schon zu viel falsch gemacht, als dass ich dir etwas aufzwingen wollen würde,was nicht in deinem Sinn ist. Ich habe dir wehgetan, dir dein Herz gebrochen, dich allein gelassen, es steht mir nicht zu etwas zu fordern " Wieder schloss er für einen kurzen Moment die Augen. " ich kann ihn ganz zu mir nehmen, mich um alles kümmern, die Ausbildung etc. Niemand würde erfahren müssen dass du seine Mutter bist. Du könntest dein Leben im orden als rÄtin unbeeinflusst fortsetzen, du könntest ihn jeder Zeit sehen. Ich würde es sogar akzeptieren wenn du den orden lieber wieder verlassen würdest, ob mit oder ohne den kleinen. Ich würde mich um deinen Lebensunterhalt und deinen Schutz kümmern. Wie du willst, wie es für dich am einfachsten ist. Selbst wenn du sagst... , jeder soll wissen dass wir eine Affäre hatten und dass wir einen gemeinsamen Sohn haben und dass wir uns gemeinsam um ihn kümmern, aber dass es weiterhin nichts mehr zwischen uns gibt,... kann ich akzeptieren. Ich weiß nur nicht ob du rätin bleiben kannst, dass habe nicht ich zu entscheiden. Ich weiß, dass du dich in deinen Entscheidungen im Rat nicht von mir beeinflussen lässt, aber die anderen Räte könnten die nicht mehr vertrauen, wenn das alles hier rauskommt.... Die letzte Möglichkeit wäre noch, dass du und der kleine bei mir bleibt, dass ich dich ganz offiziell zu meiner Königin mache. " Er ging alle Möglichkeiten durch. Die Worte fühlten sich so unwirklich an. Sie war die Mutter seines Sohnes. So ganz konnte er es gar nicht fassen. " ich will nur, dass du glücklich bist, ich habe dir schon genug wehgetan. Wenn du willst, dass ich zu dir und dem Kind stehe, dann tue ich das. Ich übernehme die Verantwortung dafür" Stellte er dann erneut klar.
Deliah schluckte bei seinem Redefluss, ohne überhaupt etwas zu sagen hörte sie seinem Monolog vor bevor sie tief einatmete. Sie wusste es ehrlicht nicht. Wie sollte sie sich verhalten. Sie hatte nicht gedacht das sie sich jemals über das hätte Gedanken machen müssen, doch jetzt musste sie es. Sie war nun mal Mutter, und auch wenn sie ihr Kind weggegeben hatte, jetzt schwebte ihr Sohn in Gefahr. Es war doch trotzdem noch immer ihr Kind und sie hatte die Aufgabe ihn zu beschützen kostete es was es wollte. Tief in ihrem inneren wusste sie was sie wollte. Sie konnte ihr Kind nicht wieder verläumden, sie hatte es schon einmal weggeben, wenn sie ihn wirklich zurück holen konnten, dann musste sie zu ihm stehen. Sie würde brechen wenn sie zusehen müsste wie er älter würde, ohne zu wissen, dass sie seine Mutter war. Er war der Prinz, der Erbe des Schattenthrons. Für einen Moment dachte sie an Cahara. Sie hätte mit ihren Zwillingen die Thronanwärter wieder aus ihrer Familie gestellt, doch nun, durch ihres, Deliahs, Kind hatte sie den Schattenthron ein für alle mal verloren. Sie nickte langsam, nachdem sie für ein paar Minuten einfach starr dagesessen war. "Ich muss darüber nachdenken, aber zunächst zählt nur ihn zu retten." hauchte sie dann leise.
Nikai sah sie an und nickte langsam. Er hatte ihr alle Möglichkeiten offen gelegt und sie vermutlich mit all dem überflutet. So sah sie zumindest aus. Er griff nach ihrer Hand und drückte ihr einen zarten Kuss auf den Handrücken. "egal, wie du dich entscheidest... Du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Du musst es nur mit deinem Gewissen vereinbaren können und du hast Zeit dich zu entscheiden. Ich versuche dir so viel Zeit wie möglich dafür zu geben" Er atmete tief durch. "ich verspreche dir, ich werde alles was in meiner Macht steht tun, um ihn zu retten... Auch wenn es mich das Leben kostet. Er ist mein Thronerbe und... Vermutlich ein Schatten mit einer sehr mächtigen Gabe, ich kann ihn den Elfen nicht überlassen."
Deliah schluckte leicht bei seinen WOrten und sah ihn dann. "in erster linie ist er dein Sohn." hacuhte sie dann sanft, wollte ihm damit klar machen, dass das das wichtigste war, was für den MOment zählte. Sie schaffte es ein Lächeln auf die lippen zu zaubern und erhob sich dann. "WIr sollten uns gleich daran machen." Sie wirkte als wäre all der Schmerz der vergangenen Stunden in Tatendrang umgewandelt worden.
Nikai nickte bei ihren Worten langsam und bedächtig. "Ja... Dann ist er eben in erster Linie vorerst mein Sohn" Er sah zu ihr auf, wie sie sich langsam erhob und versuchte dann ebenfalls zu lächeln. Ja er war gerade glücklich, doch alles in ihm war aufgewühlt. Er war Vater und dieses Gefühl erneut zu verspüren, war etwas was er erst ein wenig verarbeiten musste. Er schluckte und stand dann ebenfalls auf. "gut... Das muss ich erstmal versuchen den räten zu verklickern, dass wir jetzt gegen die elfenkönigin richtig in den Krieg ziehen werden... Um meinen Sohn aus ihren klauen zu reißen und dann auch noch zu erklären, warum sie ihn hat" Er fuhr sich durch die Haare. Das ganze war eine Mammutaufgabe. "weiß irgendjemand dass du schwanger warst?" Er versuchte das ganze so objektiv wie möglich anzugehen um selbst nicht durchzustehen.
Deliah sah ihn an, sie war froh, dass sie beide jetzt gemeinsam handeln würden, sie war nicht mehr alleine, sie musste das alles nicht mehr alleine durchstehen. Er war jetzt für sie da, endlich. "Nein, niemand wusste davon." sie verschluckte sich beinahe an ihrem Atem als ihr einfiel dass das nicht wahr war. "Doch..." sie seufzte leise. "Cahara weiß davon."
Nikai erstarrte bei ihren Worten und schluckte. "ausgerechnet cahara..." Entfuhr es ihm leise. "zum Glück weiß sie nicht, dass ich der Vater bin... Die hätte mich schon längst zu Hackfleisch verarbeitet" Er rieb sich die schläfen. "gut Schritt für Schritt... Ich muss den Rat informieren und dann die tierelfen in Sicherheit bringen lassen, bevor wir Richtung levia ziehen"
DEliah nickte langsam "Nachdem Draziel mit dir Fertig ist." seufzte sie leise. WIeso hatte sie es noch einmal Cahara erzählt, das war wirklich nicht einer ihrer Glanzstunden gewesen. "Sag mir, wie ich dir helfen kann." sie klang für eine Sekunde beinahe flehend, sie musste etwas tun, dann wurde sie nicht die ganze ZEit mit der Tatsache konfrontiert das die Elfenkönigin ihr Kind hatte.
Nikai seufzte frustriert. "ich Schlag mich nicht gerne mit draziel... Aber ihn würde ich cahara jederzeit vorziehen" Er schüttelte den Kopf. "ich weiß nicht... Ich hab noch überhaupt keinen Plan... Würde den Rat sowieso erst morgen in der nächsten Sitzung darüber informieren... Es ist heute schon spät und ich muss das ganze erst irgendwie in meinen Kopf kriegen. Die elfenkönigin ist gerissen und ich kann nicht riskieren, dass sie einen derart wichtigen Schatten, meinen Sohn und thronerben verletzt " Er verzog das Gesicht. " und das weiß sie... Sie weiß jetzt ganz genau welche Macht sie hat. Ich will gar nicht wissen was sie Thalia oder Jace alles angetan hat um an den kleinen zu kommen "
Deliah nickte langsam, bis morgen zu warten gefiel ihr nicht, so würde eine Nacht voller tiefer, trauriger albtraumgedanken auf sie warten. Doch er hatte recht mit dem was er sagte, also hatte sie keine Wahl als zuzustimmen und dann zum Zelteinang zu gehen. "Ich lasse dich mal alleine." sie schaffte es ihn sanft anzulächeln.
Nikai fuhr sich durch die schwarzen Haare und in diesem Moment hatte er das Gefühl sie wurden mit jedem weiteren Moment immer grauer. Dann sah er deliah an und und seufzte. "hey... Deliah... Du musst mich nicht alleine lassen, wenn du jetzt nicht alleine sein willst" Er ging ein paar Schritte auf sie zu. "ich meine... Es nimmt dich bestimmt auch mit und vielleicht sollten wir das einfach gemeinsam durchstehen". Ein wenig besorgt sah er sie an. "ich bin für dich da"
Deliah musste für einige Sekunden die Augen schließen, es waren so einfache aber trotzdem so schöne Worte in ihren Ohren, die sie wie ein wolliger Mantel umschlangen und wärmten. Sie öffnete die Augen wieder und schaffte es dieses mal ernsthaft zu lächeln. "Ich möchte dich nicht stören. Ich komme klar. Allerdings bleibe ich gerne hier, wenn du das möchtest." fügte sie nach kurzer Pause hinzu.
Nikai legte den Kopf schief und betrachtete sie. Sie wirkte gerade so wunderschön, wie sie in ihrer Einfachheit vor ihm stand, wie die roten locken ihr weiches Gesicht umspielten und ihre grünen Augen leuchteten, als sie diese wieder öffnete. Ihr Augenaufschlag hatte etwas magisches, als würde die Zeit nur für eine Sekunde kurz anhalten. Vielleicht war es auch einfach nur ihre gabe, die dies verursachte und sie umgab. Irgendwas war darin, dass sein Herz irgendwie höher schlagen ließ. Sie hatte viel mehr als cahara je haben konnte. "du störst mich wirklich nicht... Vielleicht bin auch ich es, der gerade ein wenig Gesellschaft braucht" Gab er dann mit einem leisen seufzen zu. "als großmeister... Naja... Vereinsamt man irgendwie ein bisschen"
Nikais Worte verstärkten nur noch mehr das Warme Gefühl das sich in Deliah ausgebreitet hatte. Langsam ging sie auf ihn zu, trat weg von dem kalten Zelteingang und blieb vor ihm stehen. "dann bleibe ich." hauchte sie leise, sie war ihm nun wieder so unglaublich nah. Noch vor ein paar Wochen hatte sie nicht geglaubt, dass das überhaupt möglich gewesen wäre, sie hatte nicht geglaubt, dass sie ihm jemals wieder nah sein würde. DOch es war wieder passiert und das machte Deliah unweigerlich glücklich.
Nikai lächelte sie ein wenig zaghaft. Gut, er war gerade irgendwie beschwingt und hatte ihr irgendwie seine Liebe gestanden und sie war nun auch noch die Mutter seines Sohnes. Aber er war noch nie besonders gut darin gewesen Gefühle zu zeigen. "danke dir" Er nahm ihre Hände und führte sie hoch zu seinen Lippen, um ihr einen sanften Kuss darauf zu hauchen. "ich war nur noch nie so gesprächig... Von daher... Erwarte jetzt nicht, dass ich dich wie ein Wasserfall vollblubbern werde" Erklärte er dann ruhig. "...mir würde gerade einfach nur Gesellschaft genügen.". Er sah sich kurz um. "möchtest du etwas trinken? Kann ich dir irgendwas anbieten?" Versuchte er die Situation doch etwas zu enteisen. Zwar hatten sie sich vorhin schon geküsst, doch das war wohl mehr den hochkochenden Emotionen geschuldet. Gerade genoss er ihre Nähe, aber es machte ihn dennoch ein wenig nervös. Ein wenig erinnerte es ihn an seine Jugend, nur dass er damals genauso wie draziel in cahara verliebt gewesen war.
Deliahs Haut kribbelte an der Stelle an der Seine Lippen ihre Hand berührt hatten. "Ich glaube nach den vergangenen Stunden, habe ich nichts dagegen wenn du nicht so viel redest." sie musste lächeln, merkte dann aber wie falsch ihre Worte rüber kommen könnten. "Also nicht, das ich es nicht mag wenn du redest. Einfach nur weil es sehr emotional war." fügte sie schließlich hastig hinzu, war dann umso froher, als er ihr was zu trinken anbot. "Wasser wäre nicht schlecht." mit dem Alkohol sollte sie es, nach ihrer Sauferei mit Syeren, wohl lieber lassen. "Da fällt mir ein, Syeren weiß auch von dem kind." es war ihr erst jetzt durch den Alkohol wieder eingefallen.
Nikai ließ schließlich ihre Hand los und ging zu seinem Schreibtisch wo immer noch die Schatulle mit den blutigen Tüchern stand. Er machte sie zu und schob sie zur Seite. Für einen kleinen Moment wollte er das ganze ausblenden. Dann stellte er eine Karaffe Wasser udn zwei Gläser auf den Tisch. "ist schon in Ordnung. Ich hab das nicht falsch verstanden, keine Sorge..." Bei ihren Worten zu der Sache, das syeren von dem ganzen wusste stützte er sich auf den Tisch ab und atmete tief durch. "syeren... Auch noch... Weiß eigentlich jeder von dem Kind außer mir?" Merkte er dann doch ein wenig angegriffen an, zügelte dann aber sofort seinen Ton. "entschuldige... Ich wollte nicht so hochfahren... Syeren ist, ein guter Freund wegen sola noch. Ich vertraue ihm. Ich habe ihm schon damals von uns erzählt... Naja... War ja auch ziemlich offensichtlich, als er uns so gesehen hat". Meinte er dann mit einem lächeln und reichte ihr ein Glas.
Deliah wich ein wenig zurück als sein Ton schärfer wurde, aber nur weil es so unerwartet kam, sie schaffte es sofort sich zu fassen und ging zu ihm um ein Glas entgegen zu nehmen. "Er weiß es ungefähr 10 Minunten länger als du." sie seufzte. "Ich wusste nicht was ich tun sollte, und da ich wusste, das er von uns weiß habe ich es ihm gesagt, und mich von ihm beraten lassen." gab sie dann ihre Schwäche zu.